Monza: Neue Runde im F1-Reifenduell
Für den kommenden Formel-1-Weltmeisterschaftlauf in Monza haben sich nicht nur die Teams selbst, sondern auch die beiden Reifenausrüster Bridgestone und Michelin gut vorbereitet. Welcher Hersteller die richtigen Pneus mit Gepäck nach Monza hat, wird sich allerdings wohl erst am Wochenende zeigen. Unterdessen hat Felipe Massa sein Urteil anscheinend bereits gefällt. Denn laut F1 Central hat der brasilianische Formel-1-Pilot, der in der kommenden Saison für Ferrari an den Start geht, bereits Gelegenheit gehabt, einen Bridgestone-bereiften Boliden der Scuderia in Monza Probe fahren und damit die Performance der japanischen Gummis direkt mit den an seinem derzeitigen Sauber montierten Michelin-Reifen vergleichen zu können. Seinen Worten zufolge lägen die Bridgestone-Pneus in schnellen Kurven wie den Lesmos oder der Parabolica nicht weit von den derzeit bezüglich ihrer Leistung führenden Michelin-Reifen entfernt. Beim Bremsen aber, in langsamen Kurven oder beim Beschleunigen, wo vor allem Traktion benötigt werde, sei Michelin besser.
Inzwischen dürften jedoch die allerneuesten Bridgestone-Spezifikationen an der italienischen Strecke angekommen sein – unmittelbar nach der Produktion werden die Pneus nach Angaben des Herstellers nämlich per Luftfracht zunächst in das F1-Distributionszentrum in Langley (Großbritannien) transportiert, um von dort aus dann ihren Weg zum jeweiligen Zielort anzutreten. „Monza ist die schnellste Strecke im Formel-1-Kalender“, sagt Hisao Suganuma, Technical Manager bei Bridgestone. „An vier verschiedenen Stellen erreichen die Autos Geschwindigkeiten von rund 350 km/h, bei der Anfahrt zur ersten Schikane werden sogar fast 360 km/h erreicht.“ Wegen dieser hohen Geschwindigkeiten und dem streckentypisch niedrigen Abtrieb wirken seinen Worten zufolge sehr hohe Zentrifugalkräfte auf die Reifen und belasten sie besonders stark. „Reifen für Monza müssen daher sehr stabil sein“, weiß Suganuma. „Nach harter Arbeit und umfangreichen Tests in der vergangenen Woche, hoffen wir den Fans in Monza einen Grund zur Freude geben zu können“, blickt Bridgestone-Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa zuversichtlich auf das nächste Rennen.
Auf die hohen Geschwindigkeiten auf dem italienischen Kurs hat sich aber auch Michelin eingestellt. „Die Autos erreichen Geschwindigkeiten von 360 km/h und mehr, was die Temperaturen in den Pneus in die Höhe treibt. Dazu kommen noch sehr schnelle Kurven, die insbesondere für die hinteren Reifen eine besondere Herausforderung darstellen. Überraschenderweise treiben die Kurven den Reifenverschleiß jedoch nicht außergewöhnlich in die Höhe, da der Asphalt vergleichsweise sanft zu den Pneus ist. Diese seltene Kombination verlangt einen sehr spezifischen Kompromiss für die Laufflächenmischung“, zitiert Adrivo Sportpresse jedenfalls Aussagen von Michelins Motorsportchef Pierre Dupasquier. „In Monza wird der linke Vorderreifen durch die schnellen Rechtskurven Lesmo 1 und Lesmo 2, aber vor allem durch die Parabolica extrem belastet. Vor allem eingangs der Kurve bietet die Parabolica wenig Grip. Für eine schnelle Rundenzeit ist sie aber extrem wichtig, da sich die sehr lange Start-Ziel-Gerade anschließt“, werden zudem Aussagen von Toyota-Pilot Ralf Schumacher wiedergegeben.
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