Continental will Millionen in Fahrzeugsicherheit investieren
Die Continental AG will in den kommenden Jahren dreistellige Millionenbeträge in die Entwicklung innovativer Systeme für mehr Sicherheit und Komfort sowie geringeren Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen investieren. „Damit stärken wir unsere Kernkompetenzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main. Nach der erfolgreichen Integration der Continental Temic besetze der Konzern mit den vier Bereichen Continental Automotive Systems, Pkw- und Nutzfahrzeugreifen sowie ContiTech seinen Worten zufolge eine einmalige Position unter den Automobilzulieferern.
„Wir verfügen über eine Vielzahl von Produkten, die sich perfekt ergänzen“, betonte Wennemer. „Außerdem erschließen wir in der Schnittstelle unserer Konzernbereiche großes Potenzial für neue Produkte und Märkte.“ Der Vorstandsvorsitzende verwies auf Studien, die bei elektronischen Bremssystemen ein Marktwachstum von jährlich zehn bis 15 Prozent und bei der Elektronik ein Plus von mindestens 20 Prozent pro Jahr vorhersagen. Damit werde die Fahrzeugausstattung mit elektronischen Systemen von 120 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf mehr als 210 Milliarden Dollar in 2010 ansteigen. „Diese Prognose bestätigen unsere hervorragende Ausgangsbasis und die Chance, unsere gute Position im internationalen Wettbewerb weiter auszubauen. Wir decken sehr zu unserer Freude mit unseren Kernkompetenzen dauerhaft wichtige Themen wie Sicherheit, Komfort und Umwelt ab. Zudem geben uns die zurückgewonnenen finanziellen Spielräume die Möglichkeit, unsere Kompetenzen in diesen Bereichen durch geeignete Zukäufe zu ergänzen – wenn denn alles passt“, erklärte Wennemer.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Ziebart stellte auf der IAA das „intelligente Auto von Morgen“ aus Sicht von Continental Automotive Systems (CAS) vor: „Dieses Auto wird seine Insassen wirksam vor Unfällen schützen und Verletzungen weitgehend vermeiden. Es wird darüber hinaus die Umwelt schonen – mit einem Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß, der dank Bremsenergierückgewinnung weit unter dem heutigen Niveau liegen wird.“ Möglich machen soll dieses Ziel zum einen das Continental-Projekt APIA (Aktiv-Passiv-Integrations-Ansatz) für Fahrzeug- und Verkehrssicherheit: Ein zentraler Gefahrenrechner verarbeitet alle wichtigen Informationen über Aktivitäten des Fahrers, Fahrzeugverhalten sowie Fahrzeugumfeld und schätz das Unfallrisiko ab. Bei Bedarf wird der Rechner aktiv und greift frühzeitig in Antriebs-, Brems- und Fahrwerkssysteme ein, um Unfälle zu verhindern. Ist ein Unfall dennoch unvermeidbar, optimiert der Rechner die passive Sicherheit – er strafft zum Beispiel die Gurte oder schließt das Schiebedach. Bereits zum Jahresende geht zum anderen das ISAD-System (Integrierter Starter Alternator Dämpfer) in Serienproduktion, das den Gesamtverbrauch eines Automobils um bis zu 15 Prozent senken können soll. Das System ermöglicht es, Energie beim Bremsen zu speichern und beim Beschleunigen als Motorunterstützung wieder einzusetzen. Den Leerlaufverbrauch soll eine Start-Stopp-Funktion eliminieren. „Beide Systeme zeigen, wie aus dem richtigen Mix von Fantasie, konsequenter Entwicklungsarbeit und dem Vertrauen von Kunden Produkte entstehen, die unser Wachstum von Morgen sichern helfen“, sagte Dr. Ziebart.
Der Vorstandsvorsitzende Wennemer ging auch auf die Perspektiven des Reifengeschäfts vor allem im Ausland ein. „Die große Baustelle in Nordamerika bzw. in der gesamten NAFTA-Region fordert unseren ganzen Einsatz, um das Pkw-Reifengeschäft dort wieder profitabel zu machen. Wir wollen das mit Restrukturierung, Investitionen in Niedrigkostenstandorte und mit der konsequenten Umsetzung unserer in Europa bereits sehr erfolgreichen Mehrmarkenstrategie und unseren bewährten europäischen Produkten bis 2005 schaffen.“ Ausgebaut wird beispielsweise das Engagement in Osteuropa. „Unsere Fabrik in Moskau (Moscow Tire Plant) wird gerade jetzt mit Maschinen ausgestattet. Die Reifenproduktion startet Ende diesen Jahres. Das ist ein viel versprechendes, aber gleichzeitig sehr herausforderndes Projekt, das für uns einen wichtigen Zukunftsmarkt erschließen wird.“ Wennemer kündigte auch weitere Aktivitäten in Südostasien an: „Zum einen werden wir unsere Beteiligung bei Sime Darby in Malaysia aufstocken. Wir sind der größte Produzent und Marktführer im ASEAN-Markt, der mit 29 Millionen Reifen auch größer als China ist. Zum anderen suchen wir intensiv nach Partnern für das Reifengeschäft in China, damit wir das Engagement unserer Kunden dort entsprechend begleiten können.“
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