Lehren aus „Lidl-Fall“ – Goodyear Dunlop setzt auf qualifizierte Reifenvermarkter

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Nachdem zu Beginn der noch laufenden Wintersaison eine Lidl-Verkaufsaktion rund um M+S-Reifen über den Onlineshop des Lebensmitteldiscounters für Unruhe in der Branche gesorgt hatte, äußert sich mit Goodyear Dunlop nun einer der damals betroffenen Hersteller zu den daraus gewonnenen Erkenntnissen bzw. daraus gezogenen Lehren.

In diesem Zusammenhang spricht das Unternehmen von „eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherstellung der qualitativ hochwertigen Vermarktung unserer Produkte“. Zwar hatte man Lidl bekanntlich nicht selbst mit Reifen für die Winterreifenaktion beliefert, doch dass Goodyear-Dunlop-Produkte bei einem Lebensmitteldiscounter zum Verkauf angeboten wurden, ging dem Reifenhersteller nichtsdestoweniger offenbar gehörig gegen den Strich. Als Anbieter von Qualitätsprodukten distanziere man sich ausdrücklich von einer solchen Vermarktungsform, bekräftigt Frank Titz, Director Consumer Replacement für die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei Goodyear Dunlop, in einem auch der NEUE REIFENZEITUNG vorliegenden Schreiben an die Adresse des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) daher noch einmal ausdrücklich. „Goodyear Dunlop wird auch in Zukunft an der ausschließlichen Vermarktung seiner Produkte über den qualifizierten Reifenfach- und Großhandel sowie über das Autohaus und qualifizierte Fachhandelsplattformen im Onlinebereich festhalten“, heißt es darin weiter.

Sichergestellt werden soll all dies über eine noch stärkere unternehmensübergreifende Zusammenarbeit mit den eigenen Kunden in den einzelnen Distributionsstufen. „Dies betrifft die gesamte Wertschöpfungskette von der Bedarfsermittlung über Mengen- und Lieferplanung bis hin zum Vorratsmanagement und schließt auch ein auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kundengruppen zugeschnittenes Marketing- und Serviceprogramm ein“, erklärt er. Darüber hinaus ist noch von einem „europäischen Pricing-Konzept“ die Rede, mittels dem eine konsequente Preisdisziplin im Sell-in sichergestellt und den Handelspartnern „adäquate Margen in einem insgesamt stabilen und berechenbaren Preisumfeld“ ermöglicht werden sollen. Damit verbindet Goodyear Dunlop einerseits Vorteile hinsichtlich der strategischen Steuerung seiner Warenversorgung sowie gleichzeitig jedoch eine Steigerung der Zufriedenheit seiner Kunden, weil die eben – meint Titz – „auf diesem Weg von weiteren Potenzialen zur ertragreichen Bearbeitung ihres Marktes profitieren“ würden.

Hört sich erst einmal alles irgendwie „gestelzt“ oder „verschwurbelt“ an und erinnert spontan ein wenig an Politiker: Die können mitunter viel reden, ohne dabei wirklich etwas Konkretes zu sagen, mit dem Normalsterbliche dann tatsächlich etwas anzufangen zu wüssten. „Die tun was“ dürfte in diesem Fall aber die vorrangige Botschaft sein, die nach dem Lesen der Zeilen unterm Strich zunächst einmal vorrangig im Gedächtnis haften bleiben soll. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn über die Details zu den Konzepten hinter alldem will Goodyear Dunlop seine Handelspartner dann schließlich im persönlichen Gespräch informieren. Das klare Ziel des Ganzen – die Sicherstellung der hochwertigen Vermarktung der Konzernprodukte – sei gegenüber den Partnern des Reifenherstellers auf Großhandelsebene jedenfalls bereits kommuniziert worden, heißt es. christian.marx@reifenpresse.de

 

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  1. […] dem, was man im Rückblick wohl als eine Art Testballon bezeichnen könnte, damals unter anderem Goodyear Dunlop in der Schusslinie, weil es neben einem Reifenmodell von Hankook und Rädern von Uniwheels (gehört inzwischen zu […]

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