Weiter steigende Ersatzteilpreise
Laut einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind die Preise für Kfz-Ersatzteile auch während der vergangenen zwölf Monate weiter angestiegen. „Während die Inflationsrate in Deutschland zuletzt rückläufig war, erhöhen die Autohersteller weiterhin die Preise. Zwischen August 2023 und August 2024 sind die Preise im Schnitt um 6,2 Prozent gestiegen. Bei Kühlergrills waren es sogar über zehn Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Vergleich zu 2014 seien Kofferraumklappen oder hintere Seitenwände heute sogar doppelt so teuer wie vor zehn Jahren. „Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rapide und sind weitgehend unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung. Während der Verbraucherpreisindex seit 2014 um rund 28 Prozent zugenommen hat, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um fast 75 Prozent“, so Asmussen weiter. Für diese Entwicklung, die entsprechend höhere Reparaturkosten für die Versicherer sowie nachgelagert höhere Prämien für deren Kunden – also die Endverbraucher/Autofahrer – nach sich zieht, macht der GDV eine Quasi-Monopolstellung der Autohersteller bei sichtbaren Ersatzteilen verantwortlich. Der wohl noch bis 2045 bestehende sogenannte Designschutz schütze nicht nur das Design von Fahrzeugen, sondern auch aller sichtbaren Karosserieersatzteile wie Kotflügel, Motorhauben, Außenspiegel oder Türen. „Autofahrer und Werkstätten sind gezwungen, viele dieser Ersatzteile direkt vom Autohersteller zu kaufen – ein freier Wettbewerb existiert hier praktisch nicht“, kritisiert Asmussen.
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