„Reifen platt for future“ – Klimaaktivisten radikalisieren sich

„Nur“ das Ablassen der Luft reicht den Kriminellen von „Reifen platt for future“ nicht: Sie sollen jüngst die Reifen von gut 70 Fahrzeugen in Berlin zerstochen haben (Bild: NRZ/Christine Schönfeld)

Hatten zuvor schon die sogenannten Tyre Extinguishers den Zorn so manchen Autofahrers auf sich gezogen, weil sie in vielen Ländern und darunter auch in Deutschland immer wieder Luft aus den Reifen ablassen vorwiegend bei größeren Fahrzeugen bzw. SUVs/Geländewagen. Mit ihren als „Selbstverteidigung“ verklärten Aktionen wollen sie ein Zeichen gegen Klimawandel und Luftverschmutzung setzten. Noch eine Stufe radikaler hat es Medienberichten zufolge nun offenbar eine Gruppierung unter dem Motto „Reifen platt for future“ in Berlin getrieben.

Ihnen genügte es nicht, einfach nur die Luft aus der Bereifung von Fahrzeugen abzulassen, sondern sie zerstachen an gut 70 von ihnen – darunter auch Elektroautos und Hybride – die Reifen. Begründet werden die Sachbeschädigungen laut verschiedener Bekennerschreiben einerseits damit, dass „wohlhabenden Autobesitzenden (…) vom Staat viel mehr Platz für Straßen und Parkplätze eingeräumt“ werde, während „zu Fuß Gehende und Radfahrende in der Verkehrspolitik an den Rand gedrängt“ würden. Insofern bevorzuge die Politik den Autoverkehr und ignoriere alle anderen, wobei es andererseits zudem noch heißt es, dass besagten „wohlhabenden Autobesitzenden“ von der Politik „keine Grenzen gesetzt“ würden, während „unser Klima allmählich ins Chaos gestürzt wird“.


Angesichts dessen meint man sich jedenfalls das Recht herausnehmen zu können, andere zu schädigen und zu drangsalieren. Zumal sogar der Freude Ausdruck verliehen wird, dass Opfer der Kriminellen nun „Zeit und Nerven verlieren“, wenn sie sich um einen Pannendienst kümmern, bei der Polizei Anzeige erstatten oder sich mit ihrer Versicherung auseinandersetzen müssen. Apropos Freude: Solche herrscht bei den Tyre Extinguishers genauso vor, heißen sie die Aktion eigenen Worten zufolge doch gut. Man freue sich, dass andere ihre Idee aufgreifen, schreiben sie auf X (früher Twitter). Andere sollten dem Beispiel folgen und eigene Gruppen formieren, wird dabei zu weiteren Straftaten aufgerufen.

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