Missbrauch von Insiderwissen: Anklage gegen Nokian Tyres und einige Mitarbeiter
Nokian Tyres soll bis zu 850.000 Euro Strafe zahlen. Jedenfalls will das die Staatsanwaltschaft in Finnland vom Reifenhersteller fordern. Zudem kündigt sie an, dass sie gegen Mitarbeiter Anklage erheben wird. Es geht um nicht erfolgte Offenlegungspflichten des Unternehmens und Missbrauch von Insiderinformationen bei Aktiengeschäften in den Jahren 2015/16.
2017 habe die finnische Finanzbehörde einen Antrag auf Untersuchung eingereicht. Es sollte überprüft werden, ob das Management von Nokian Tyres in den Jahren 2015 und 2016 seinen Offenlegungspflichten gegenüber den Wertpapiermärkten vernachlässigt hat und zudem, ob Mitarbeiter Insiderinformation bei Aktiengeschäften missbraucht haben. Diese Untersuchungen sind laut Angaben des Reifenherstellers jetzt abgeschlossen.
Die Staatsanwaltschaft habe beschlossen, sechs Management-Mitglieder darunter – unter anderem die jetzigen Board-Mitglieder Raimo Lind und Inka Mero und dem ehemaligen Presidenten und CEO Ari Lehtoranta – anzuklagen. Zudem soll gegen vier Mitarbeiter, die 2015 beim Reifenhersteller gearbeitet haben, wegen des Missbrauchs von Insiderinformationen Anklage erhoben werden. Alle angeklagten Personen bestreiten ihre Beteiligung an kriminellen Aktivitäten. Das Unternehmen wird die Angelegenheit nicht kommentieren, heißt es bei Nokian Tyres.
2016 hatte der finnische Reifenhersteller für Schlagzeilen gesorgt. Es ging um jahrelange Manipulationen bei Reifentests. Damals hätten laut dem Nachrichtenportal Reuters einige Mitarbeiter ihre Aktien verkauft, bevor das Unternehmen den Betrug zugab. cs
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