„Ganzjahresrennreifen“ im Motorsport?
Das Starterfeld der Formel E, bei der die Rennen mit Elektrofahrzeugen ausgetragen werden, wird bekanntlich durch Michelin exklusiv mit Reifen ausgerüstet. Anders als in der Formel 1, wo die Reifen dem Reglement zufolge wenigstens einmal pro Rennen gewechselt bzw. zwei verschiedene Mischungsspezifikationen zum Einsatz gebracht werden müssen, wird in der Serie bei allen Bedingungen mit demselben Reifentyp gefahren. Vielleicht spricht Motorsport-Total deswegen in einem „Warum die Formel E keine Bröselreifen à la Pirelli braucht“ betitelten Beitrag denn auch davon, dass Michelin dem Teilnehmerfeld „Allwetterreifen“ zur Verfügung stelle, die bei allen Bedingungen funktionieren und zudem kaum verschleißen würden. Jedenfalls singt auch der für das NIO-Team in der Serie fahrende Oliver Turvey ein Hohelied auf die Reifen des französischen Herstellers, wird er in besagtem Beitrag doch mit den Worten zitiert, sie seien „wirklich gut“, besäßen ein großen Einsatzfenster und funktionierten unter vielen Bedingungen. „Wir benutzen immer die gleichen Reifen, egal ob im Trockenen, im Nassen, bei 50 Grad Streckentemperatur oder null Grad Streckentemperatur. Es ist also ein Reifen, der viel kann“, soll der Brite gegenüber dem Motorsportinformationsdienst zu Protokoll gegeben haben. Was sich da tatsächlich nach einer Art „Ganzjahresrennreifen“ anhört, soll im Übrigen demnach wohl nicht durch eine etwaige Einführung stark abbauender Rennreifen in die Serie verändert werden. Zwar habe es solche Überlegungen durchaus bereits gegeben, doch zumindest NIO-Teamchef Gerry Hughes scheint davon nicht viel zu halten: Dies sei nicht die Richtung, in die man mit der Formel E gehen wolle, hat er seinen Standpunkt gegenüber Motorsport-Total deutlich gemacht. cm