HSBR-Entwicklung von Asahi Kasei soll 6PPD-Einsatz verringern helfen

Über Abriebpartikel das in Reifen enthaltene Alterungsschutzmittel 6PPD – zerfallen zu einer Substanz namens 6PPD-Chinon – Umwelt gelangen, wo es Studien zufolge bei Kontakt mit Wasser toxisch wirken kann (Bild: NRZ/Christian Marx)

Das japanische Unternehmen Asahi Kasei will im Rahmen der Deutschen Kautschuktagung neue Werkstoffe für Automobilanwendungen vorstellen. Bei der Fachmesse vom 1. bis zum 4. Juli in Nürnberg soll dabei unter anderem ein von dem Anbieter neu entwickelter hydrierter Lösungs-Styrol-Butadien-Kautschuk (HSBR – Hydrogenated Solution Styrene Butadiene Rubber) ein Thema sein. „Durch die Anwendung einer selektiven Hydrierung bietet dieses Material eine bemerkenswerte Kombination von Eigenschaften, da es einige der wünschenswerten Eigenschaften eines SBR, wie zum Beispiel gute Verarbeitbarkeit und Kompatibilität, beibehält und gleichzeitig von einer verbesserten Beständigkeit gegen Hitze, Alterung und Chemikalien aufgrund des Hydrierungsprozesses profitiert“, so die Japaner. Warum das mit Blick auf Reifen von Interesse ist?

Dieser funktionalisierte HSBR soll dazu beitragen können, den Einsatz von 6PPD – einem auch bei Reifen verwendeten Antioxidationsmittel zum Schutz des Polymers vor schneller Alterung – zu verringern. Zumal Studien Hinweise darauf geliefert hätten, dass 6PPD in eine Substanz namens 6PPD-Chinon zerfallen könne und die Chinonverbindung bei Kontakt mit Wasser – etwa über Abriebpartikel von Reifen – giftig für die Umwelt sei. „Die Hydrierung erhöht auch die Härte des Kautschuks, wodurch der Bedarf an Füllstoffen wie Kieselsäure oder Ruß verringert werden kann“, hebt Asahi Kasei als weiteren Vorteil der Neuentwicklung hervor, die außer bei Reifen demnach auch für andere Anwendungen wie Riemen, Schläuchen und sonstigen Gummiprodukten verwendet werden kann, die eine verbesserte Haltbarkeit und Leistung erfordern.

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