Goodyear führt Prototypen seines „intelligenten Reifens“ in Genf live vor
Goodyear präsentiert dieser Tage auf dem Genfer Automobilsalon die jüngsten Fortschritte in der Entwicklung seines Prototyps eines „intelligenten Reifens“. Es handelt sich um ein komplettes Reifeninformationssystem, das aus einem High-Performance-Reifen – einem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 –, Sensoren und Cloud-basierten Algorithmen besteht. Mithilfe einer App ermöglicht das System eine Echtzeitkommunikation mit Flottenbetreibern, wie Jürgen Titz in Genf im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläuterte; eine Markteinführung könne in den kommenden fünf Jahren stattfinden, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH weiter.
„Da Services im Bereich geteilte Mobilität, zum Beispiel Car-Sharing, immer beliebter werden, kommen Dienstleistungen auf den Markt, mit denen die gefahrenen Kilometer pro Auto in den kommenden Jahren drastisch steigen werden“, betonte dazu David Anckaert, General Director Entwicklung bei Goodyear in Deutschland. „Für Betreiber gemeinschaftlich genutzter Flotten ist das proaktive Handling von Reifenservice entscheidend – sowohl für das Geschäftsmodell als auch für die Vermittlung einer möglichst positiven Kundenerfahrung.“
Der Prototyp des „intelligenten Reifens“ von Goodyear stellt eine ständige Mobilfunkverbindung sicher und damit einhergehend eine Datenübertragung in Echtzeit. So könne die Laufleistung von Reifen optimal ausgeschöpft werden – „die Grundlage für eine sichere und effiziente Mobilität sowie eine maximale Betriebszeit der Fahrzeuge“, hieß es dazu am Goodyear-Stand in Genf.
Die Sensoren im „intelligenten Reifen“ übermitteln an die von Goodyear eigens entwickelten Algorithmen Daten in Echtzeit – ebenso das Fahrzeug, hinzu kommen Informationen weiterer Verkehrsteilnehmer und der Infrastruktur. Mithilfe der Algorithmen werden Daten zur Reifen-ID sowie zu seinem Zustand – inklusive Laufflächenabnutzung, Temperatur und Fülldruck – kontinuierlich aktualisiert und Flottenbetreibern übermittelt.
„Informationen zur Reifenperformance und zur Abnutzung werden in Realzeit dem Flottenbetreiber angezeigt und signalisieren, wann ein Reifen gewartet werden muss. Nur so kann seine Laufleistung voll ausgeschöpft werden, der Pneu maximal kraftstoffeffizient rollen und seine Performance bestmöglich auf die Straße gebracht werden“, so Anckaert weiter. „Diese Form der proaktiven Wartung macht es Flottenbetreibern möglich, reifenbezogene Unregelmäßigkeiten und mögliche Servicefälle präzise zu identifizieren und zu beheben, bevor es zu einer Reifenpanne kommt.“
Die Entwicklung hin zu geteilter Mobilität werde weiter zunehmen, ist man auch beim Reifenhersteller überzeugt. Treiber dieser Entwicklung seien der Wunsch nach mehr Kosteneffizienz bei Flottenbetreibern und nach steigendem Komfort auf Seiten der Endverbraucher. 2015 hat die Zahl der weltweit gemeinschaftlich zurückgelegten Kilometer bereits vier Prozent aller gefahrenen Kilometer ausgemacht. Experten schätzen, dass der Anteil bis 2030 auf mehr als 25 Prozent steigen wird.
„Der Mobilitätsmarkt unterliegt einem starken Wandel – ebenso verändert sich der Bedarf auf Seiten der Endverbraucher sowie auf Seiten der Flottenbetreiber,“ sagt Anckaert. „Unser Ziel ist es, die Produkte, Services und Erfahrungen vorausschauend zu entwickeln, die die Mobilität möglich machen, die Endverbraucher und Flottenbetreiber nachfragen werden.“ ab
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