Fast 900 Arbeitsplätze auf der Kippe – Goodyear schließt Reifenwerk Philippsburg
Nach der Aufkündigung des sogenannten Standortsicherungspaktes für Deutschland seitens der Unternehmensführung im Frühjahr 2015 stand zu befürchten, dass früher oder später ein solcher Schritt folgen könnte, den Goodyear Dunlop Tires Germany jetzt ankündigt: Das Unternehmen plant, sein Reifenwerk in Philippsburg zu schließen.
Dies im Einklang mit dem „strategischen Fokus“ des Konzerns, demzufolge einer wachsenden Nachfrage in den hochwertigen Segmenten des weltweiten Reifenmarktes Rechnung tragend entsprechend weniger in solche investiert werden soll, die geringes Wachstum aufweisen oder rückläufig sind. „Unsere Strategie zielt darauf ab, die Präsenz von Goodyear im Segment hochkomplexer und großer Reifen zu steigern, welche überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnen. Hier kann das Unternehmen den Wert seiner Marken nutzen und seine Kunden dabei unterstützen, profitabel zu wachsen“, erklärt Jean-Claude Kihn, Goodyears Präsident für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika). „Unsere Kunden möchten mehr von unseren Premiumreifen mit großen Zollgrößen in 17 Zoll und größer. Diese werden heute von unseren Erstausrüstungskunden stark nachgefragt und werden in den kommenden Jahren im Ersatzmarkt gebraucht“, ergänzt er.
Um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wolle man daher weiterhin „sehr stark in die Entwicklung innovativer Produkte und Technologien“ investieren, aber gleichzeitig eben Überkapazitäten in Marktsegmenten abbauen, in denen das Angebot die Nachfrage übersteige und die daher weniger profitabel seien. „Das Vorhaben, unser Werk in Philippsburg zu schließen, ist eine schwere Wahl, und wir sind uns der sozialen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern sehr bewusst“, sagt Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Goodyear Dunlop Tires Deutschland/Österreich/Schweiz. „Es ist uns ein Anliegen, sozial verträgliche Lösungen für alle betroffenen Mitarbeiter zu finden und ihnen weitere angemessene Unterstützungsleistungen anzubieten“, fügt er hinzu. Immerhin geht das Unternehmen davon aus, dass die geplante Werksschließung in Philippsburg den Abbau von ungefähr 890 Arbeitsplätzen mit sich bringen wird – vorbehaltlich der Verhandlungen mit den entsprechenden Arbeitnehmervertretern. cm
Damit fällt die Wahrscheinlichkeit dass ich nochmal Goodyear-Reifen kaufe.
Es sollte doch möglich sein das Werk so umzurüsten dass man 17″ und größer dort herstellen kann, ich halte diese Aussage daher für fadenscheinig.
Mal will wohl wie Conti eher in Billigländern verlagern.
Die Schließung des Werks in Philippsburg ist ein Offenbahrungseid für das Missmanagement bei Goodyear. Und was für eine verlogene Stellungnahme!
Wenn man 17 Zoll Reifen verkaufen kann, wird man die Maschinen umrüsten und investieren. In Wahrheit verkaufen sich die 17 Zoll Reifen der Goodyear so schlecht wie alle anderen Zollgrößen. Man hat sich von Hancook die Marktanteile wegschnappen lassen, weil man sie nicht ernst genommen hat.
Hier wurde gepennt, und 900 Leute zahlen die Zeche.