Was wird aus den Reifenwärmern in der Formel 1?
Eigentlich sollen gemäß eines FIA-Beschlusses ab der Saison 2015 keine Reifenwärmer mehr in der Formel 1 zum Einsatz kommen. Doch beim Verfolgen der jüngsten Berichterstattung zu diesem Thema in der Motorsportpresse gewinnt man den Eindruck, dass sowohl die Fahrer bzw. Teams als auch Pirelli als exklusiver Reifenausrüster der Serie gerne weiter am bisherigen Status quo festhalten wollen.
Auf die Heizdecken zu verzichten, brächte Unsicherheiten mit sich, so laut dem Motorsport-Magazin die im Fahrerlager vorherrschende Meinung. „Wenn es nur ein bisschen regnet und es für Slicks abtrocknet und man dann nicht mit der richtigen Reifentemperatur aus der Box kommt, dann kann das sehr schwierig und auch gefährlich werden“, werden in diesem Zusammenhang beispielsweise Aussagen von Esteban Gutierrez wiedergegeben, der seit 2013 für Sauber in der Formel 1 startet. Wie es weiter heißt, sei der Vorschlag zur Abschaffung der Reifenwärmer im Übrigen dem Bemühen der FIA geschuldet, die Kosten in der „Königsklasse des Motorsports“ zu reduzieren. Selbst wenn das die Frage aufwirft, ob es dafür nicht andere und wirksamere Stellschrauben gäbe als das Einsparen von Heizdecken, so wird doch bereits spekuliert, Pirelli könnte zum Zwecke der Gegenfinanzierung der Reifenwärmer diese mit bezahlter Werbung ausstatten.
Bestätigt ist dies freilich nicht, aber der Reifenausrüster der Serie macht keinen Hehl daraus, gerade vor dem Hintergrund begrenzter Möglichkeiten in Sachen Reifentests ebenfalls an den Reifenwärmern festhalten zu wollen. „Andere Reifenhersteller haben schon in der Vergangenheit versucht, die Reifenwärmer loszuwerden, mit den gleichen Reifenmaßen und mit Zehntausenden Testkilometern, aber es wurde trotzdem als nicht sicher eingestuft, darauf zu verzichten. Da ist es dann keine Überraschung, dass wir bei 4.000 Kilometern pro Jahr nicht mit einer Lösung daherkommen können“, so Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery gegenüber Motorsport-Total. Wie es weiter heißt, könnte man sich jedoch vorstellen, bei der Einführung einer neuen Reifengeneration –als Beispiel genannt wird etwa ein Umstieg von 15-Zoll- auf 19-Zoll-Räder – dann auch die Reifenwärmer auf Altenteil zu schicken. cm
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