Continental steigert Umsatz und EBIT leicht – „Handlungsspielraum ausgebaut“
Der Continental-Konzern hat 2013 eigenen Aussagen zufolge „Stärke gezeigt und seinen Handlungsspielraum erneut deutlich ausgebaut“. Dies sei trotz eines schwachen europäischen Automarktes und deutlich negativer Wechselkurseinflüsse gelungen, heißt es dazu in einer Mitteilung. Der internationale Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner erwartet 2014 wie im Vorjahr eine positive Marktentwicklung in Nordamerika und Asien. Insbesondere in China soll das Geschäft weiter ausgebaut werden. Außerdem will Continental mit dem vereinbarten Kauf des Kunststoff- und Kautschukspezialisten Veyance Technologies Inc. sein Industriegeschäft maßgeblich stärken.
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„Wir haben 2013 ein sehr gutes Ergebnis erzielt und verlässlich, konsequent und effizient unsere Ziele verfolgt. Rückblickend haben wir alles in allem mehr erreicht als erwartet: Wir haben den Gewinn mit mehr als 1,9 Milliarden Euro bzw. 9,62 Euro pro Aktie auf hohem Niveau bestätigt. Der Free Cashflow beträgt mehr als 1,8 Milliarden Euro, so dass wir die Nettofinanzschulden um eine weitere Milliarde Euro abbauen konnten. Der Verschuldungsgrad lag Ende 2013 bei 46 Prozent und damit so niedrig wie zuletzt 2006 an einem Jahresende“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Donnerstag bei der Vorstellung der vorläufigen Geschäftszahlen auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main. „Wir haben unverändert stark in Sachanlagen und Software sowie Forschung und Entwicklung investiert. Gleichzeitig haben wir beharrlich Freiräume für eine Milliarden-Akquisition geschaffen.“
Degenhart verwies vor Journalisten darauf, dass die Continental-Aktie 2013 mit einem Kursplus von 82 Prozent zum zweiten Mal in Folge DAX-Spitzenreiter war. „Zusätzlich sollen unsere Aktionärinnen und Aktionäre wie im Vorjahr direkt am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Wir wollen 2,50 Euro Dividende pro Aktie ausschütten und werden einen entsprechenden Vorschlag vorlegen. Bezogen auf den Gewinn pro Aktie von 9,62 Euro bedeutet das eine Ausschüttungsquote von rund 26 Prozent und damit leicht über Vorjahresniveau“, erklärte Degenhart.
Der Start in das erste Quartal 2014 verlief aus Sicht Degenharts erfreulich. „Wir rechnen hier mit einem Umsatzplus von drei bis vier Prozent. Die nach wie vor ungünstige Entwicklung der Währungskurse bremst uns dabei unverändert. Sie dürfte das Umsatzwachstum im ersten Quartal 2014 mit bis zu vier Prozentpunkten belasten. Das bereinigte operative Ergebnis wird im ersten Quartal 2014 über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegen.“
2013 steigerte der Continental-Konzern seinen Umsatz um 1,8 Prozent auf 33,3 Milliarden Euro. Bereinigt um negativ wirkende Währungskurseffekte in Höhe von rund 800 Millionen Euro sowie Konsolidierungskreisveränderungen ergibt sich ein Anstieg um vier Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs um 2,4 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge betrug 9,8 Prozent nach 9,7 Prozent im Geschäftsjahr 2012. Das insbesondere um die akquisitionsbedingten Abschreibungen und Sondereffekte bereinigte EBIT stieg um 3,5 Prozent auf gut 3,7 Milliarden Euro. Die Quote betrug 11,3 Prozent nach elf Prozent vor einem Jahr.
Continental stärkte sein Eigenkapital um mehr als eine Milliarde Euro. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich dadurch von rund 30 Prozent auf fast 35 Prozent. „Damit liegen wir deutlich über unserem Mindestwert von 30 Prozent“, erklärte Degenhart.
Die Nettofinanzschulden des Konzerns verringerten sich gegenüber dem Jahresende 2012 um rund eine Milliarde Euro auf 4,3 Milliarden Euro. Damit verbesserte sich der Verschuldungsgrad (das sogenannte „Gearing Ratio“) deutlich gegenüber dem Vorjahr auf 46 Prozent nach rund 65 Prozent Ende 2012. „Unsere Nettofinanzschulden liegen zwar noch über dem Niveau unserer wichtigsten Wettbewerber. Dennoch verfolgen wir unverändert das Ziel, unser Geschäft außerhalb der Automobilindustrie weiter mit Augenmaß zu stärken – gegebenenfalls durch weitere Zukäufe im Industriesektor, aber auch durch den kontinuierlichen Ausbau unseres Reifenersatzgeschäfts“, sagte Degenhart.
Die gesunkenen Nettofinanzschulden und die verbesserten Kredit- und Anleihekonditionen werden sich künftig deutlich positiv auf das Zinsergebnis des Continental-Konzerns auswirken. „Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit einem negativen Zinsergebnis von unter 400 Millionen Euro“, sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. 2013 lag das negative Zinsergebnis noch bei leicht über 800 Millionen Euro. „Der Anstieg um 300 Millionen Euro gegenüber 2012 resultierte im Wesentlichen aus Einmaleffekten im Zusammenhang mit der vorzeitigen Rückzahlung von vier im Jahr 2010 begebenen Euro-Anleihen.“
Für das Geschäftsjahr 2013 ergab sich ein Free Cashflow von 1,8 Milliarden Euro. „Der Anstieg um weitere 166 Millionen Euro lag wie bereits im vergangenen Jahr deutlich über unseren Erwartungen“, erklärte Schäfer und wies darauf hin, dass dies unter anderem der stetigen und erfolgreichen Verbesserung der Working-Capital-Quote zu verdanken ist. Für das Jahr 2014 plant Conti-nental mit einem Free Cashflow vor Zukäufen von mindestens 1,2 Milliarden Euro.
Continental hat 2013 erneut erhebliche Mittel für Forschung und Entwicklung eingesetzt: Der Aufwand lag bei knapp 1,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Quote von 5,6 Prozent des Umsatzes nach 5,3 Prozent im Vorjahr. „Die 1,9 Milliarden Euro sind der bislang höchste Wert der Unternehmensgeschichte. Wir zählen zu den innovationskräftigsten Unternehmen im deutschen Börsenindex DAX. Zusätzlich investierten wir im vergangenen Jahr wiederholt rund 2 Milliarden Euro in Sachanlagen und Software“, sagte Degenhart.
Die positive Geschäftsentwicklung zeigt sich auch anhand der wachsenden Zahl der Mitarbeiter: Ende 2013 zählte der Continental-Konzern rund 178.000 Beschäftigte und damit etwa 8.000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Arbeitsplätze wurden insbesondere in den Wachstumsmärkten geschaffen. „Insgesamt blicken wir zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2014 und rechnen mit einem Marktplus bei Pkw, SUV und leichten Nutzfahrzeugen von zwei Prozent. Deshalb haben wir uns erneut das Ziel gesetzt, um fünf Prozent zu wachsen und unseren Umsatz auf dann insgesamt rund 35 Milliarden Euro zu steigern. Wir rechnen erneut mit erheblichen, negativen Währungskurseffekten, die aber unsere Umsatzrendite nicht negativ beeinflussen sollten“, resümierte Degenhart.
Er fügte hinzu: „Wir gehen davon aus, eine bereinigte EBIT-Marge von über zehn Prozent sicher zu erreichen. Für die Automotive Group planen wir mit einem Umsatzwachstum auf rund 21 Milliarden Euro. Die Rubber Group wird ihren Umsatz im laufenden Geschäftsjahr ohne die Akquisition von Veyance Technologies Inc. auf etwa 14 Milliarden Euro steigern.“ ab
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