“EfficientGrip Performance” soll vor allem mit geringem Rollwiderstand punkten
Mit dem „EfficientGrip Performance“ hat Goodyear einen neuen Sommerreifen für Fahrzeuge der Kompakt-, Mittel- und Oberklasse vorgestellt, der sich vor allem durch einen niedrigen Rollwiderstand und damit reduzierten Kraftstoffverbrauch auszeichnen soll. Der TÜV Süd bescheinigt ihm in der Dimension 205/55 R16 nach von dem Reifenhersteller in Auftrag gegebenen Messungen jedenfalls einen um 23 Prozent niedrigeren Rollwiderstand als der entsprechende Durchschnitt der vier Wettbewerbsprodukte „Turanza T001“ (Bridgestone), „PremiumContact 5“ (Conti), „Energy Saver +“ (Michelin) und „Cinturato P7“ (Pirelli). Folglich wird das Modell von Goodyear als „Spritsparreifen“ bezeichnet, wenngleich ihm natürlich auch gute Nässeeigenschaften – ordentlich Grip bzw. kurze Bremswege – attestiert werden.
Der Nachfolger des „EfficientGrip“ wird Anbieteraussagen zufolge bis Juni dieses Jahres in 65 Dimensionen von 15 bis 18 Zoll erhältlich sein, wobei – wie es weiter heißt – über 80 Prozent aller Reifengrößen in Bezug auf das EU-Reifenlabeling mit der Bestnote „A“ in der Kategorie Nasshaftung aufwarten und ein „B“ beim Rollwiderstand vorweisen können. Um dies noch mit sicheren Fahreigenschaften zu verbinden, verfügt das neue Modell unter anderem über die sogenannte „WearControl“-Technologie ebenso wie über die schon vom „Eagle F1 Asymmetric 2“ her bekannte „Active-Braking“-Technologie.
Die „WearControl“-Technologie kommt beim „EfficientGrip Performance“ demgegenüber zum ersten Mal zum Einsatz. Sie soll optimalen Grip mit einem niedrigen Rollwiderstand verbinden können. Schlüssel dazu ist eine spezielle Laufflächenmischung mit sogenannten „endfunktionalisierten Polymeren“, haftungsintensiven Harzen und Füllstoffen der neuesten Generation. Goodyear zufolge weist sie unter anderem eine geringe Hysterese auf, was bedeute, dass bei der Verformung des Reifens beim Abrollen die Kautschukmoleküle weniger aneinander reiben und somit weniger Energie in Form von Reibungswärme verloren geht.
„Dies führt zu einem niedrigeren Rollwiderstand, was wiederum dazu beiträgt, den Kraftstoffverbrauch und Ausstoß von Kohlendioxid des Fahrzeugs zu reduzieren“ verspricht der Reifenhersteller. Aus demselben Grund habe man beim „EfficientGrip Performance“ zudem großen Wert auf ein möglichst geringes Reifengewicht gelegt. Denn je weniger Material verformt wird, desto geringer sind wiederum die Reibungsverluste im Inneren. Deswegen verfügt der neue Sommerreifen über eine optimierte Außenkontur, eine dünnere Seitenwand sowie spezielle Ummantelungsmaterialien.
Mithilfe seiner „Active-Braking“-Technologie will Goodyear für möglichst kurze Bremswege Sorge tragen. Sie vergrößert demnach den Straßenkontakt der Reifenaufstandsfläche, wenn die Profilblöcke beim Bremsen mit einer höheren Belastung beaufschlagt werden. „Während sich herkömmliche Profilblöcke beim Bremsen wenig oder gar nicht verändern, dehnen sich die dreidimensionalen Profilblöcke des ‚EfficientGrip Performance’ durch die gerundete Kontur der Profilrippen aus und vergrößern damit die Kontaktfläche zur Fahrbahn. Dies erhöht den Grip und führt zu kürzeren Bremswegen“, erklärt Produktmanager Holger Rehberg.
Bei alldem hat Goodyear jedoch nicht das Thema Komfort vernachlässigt, sondern beispielsweise auch auf ein geringes Abrollgeräusch des neuen Reifens geachtet. Erreicht wird dies einerseits kleine „Entlüftungsrillen“ im Profil, die Geräusch verursachende Lufteinschlüsse in der Kontaktfläche des Reifens – den sogenannten „Airpumping-Effekt“ – weitgehend vermeiden helfen, sowie andererseits durch Schulterblöcke unterschiedlicher Länge, um dadurch eine gleichmäßige Verteilung des Blockaufschlaggeräusches über ein breiteres Frequenzspektrum mit geringeren Frequenzspitzen zu erreichen.
Goodyears „EfficientGrip Performance“ wird bis Juni 2013 in 65 Dimensionen erhältlich sein. Davon decken 24 Größen den Ultra-High-Performance-Bereich bis 18 Zoll ab und beinhalten auch Niederquerschnittsgrößen ab 45er Serie. Keine der Reifengrößen soll dabei in puncto Reifenlabeling schlechter als „C“ in Sachen Rollwiderstand bzw. schlechter als „B“ beim Nassbremsen eingestuft sein. Das ist dem Reifenhersteller offenbar besonders wichtig, sieht das Unternehmen das Reifenlabeling nach den Worten von Jürgen Wiedemann, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH, doch als „sehr wichtige Orientierungs- und Entscheidungshilfe im Angebotsdschungel“ der vielen am Markt angebotenen Reifenmodelle an.
Wie er weiter ausführt, kennen mittlerweile immerhin zwei Drittel der Deutschen das Reifenlabel, und es komme beim Verbraucher gut an. Da ist er natürlich nützlich, dass bei der Marke Goodyear – wie Wiedemann ergänzt – derzeit drei von vier Produkten mindestens ein „CC“-Labeling vorweisen können. Und der „EfficientGrip Performance“ ist zu über 80 Prozent aller seiner Reifengrößen mit der Kombination „AB“ in Bezug auf Nasshaftung und Rollwiderstand gekennzeichnet.
Der neue „Spritsparreifen“ für Fahrzeuge angefangen bei der Kompakt- bis hin zur Oberklasse gehört wie sein ebenfalls neuer „kleiner Bruder“ mit dem Namenszusatz „Compact“ speziell für Kleinwagen und Stadtautos, der spätestens ab Juli in 26 Größen von 13 bis 15 Zoll im Markt verfügbar sein soll, sowie auch eine vor nicht allzu langer Zeit vorgestellte Ausführung für Sport Utility Vehicles (SUV) und 4×4-Fahrzeuge zu Goodyears „EfficientGrip“-Reihe: Als Ersatz von Modellen mit älteren Technologien wie etwa „Excellence“, „Eagle NCT5“ und „DuraGrip“ werde nun eine Produktfamilie für alle Straßenwagen in Europa angeboten, heißt es.
Damit will der Reifenhersteller seinem Sommerreifenangebot eigenen Worten zufolge nicht zuletzt ein wenig mehr Struktur verleihen und ihm eine „klare, einheitliche Linie“ verleihen. „Goodyear hat unlängst die Strategie, wie unsere Produkte auf dem Markt angeboten werden sollen, überarbeitet“, erläutert Hugues Despres, Brand Director Goodyear für die Region EMEA (Europe, Middle East, Africa), den Hintergrund dazu. „Bisher konnten die Verbraucher eine große Anzahl von Produktnamen auf ihren Reifen finden. Das war nicht nur verwirrend für sie und den Reifenhändler, sondern es machte die Sache auch für den Hersteller unnötig kompliziert“, findet er.
„Indem wir all unsere neuesten Technologien in eine Reifenfamilie packen, bieten wir Klarheit, eine einfache Wahl und Komfort in jeder Beziehung“, meint er. Im Winterreifensegment soll die „UltraGrip“-Familie des Herstellers dieselbe Funktion übernehmen wie Goodyears „EfficientGrip“-Reihe im Sommerreifensegment. Aber jetzt steht ja erst einmal das Sommergeschäft an. christian.marx@reifenpresse.de
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