“Nicht jeder Ökoreifen hält, was die Werbung verspricht”, sagt die GTÜ

Angesichts anhaltend hoher und vermutlich weiter steigender Kraftstoffpreise hat die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) bei ihrem gemeinsam mit dem Auto Club Europa (ACE) durchgeführten jüngsten Sommerreifenvergleichstest ein besonderes Augenmerk darauf geworfen, ob modernen Leichtlaufreifen der Spagat zwischen einem niedrigen Rollwiderstand und Sicherheit bei Nässe gelingt. Antreten gegeneinander ließ man dazu Bridgestones “Turanza ER 300 Ecopia”, Continentals “SportContact 2”, Dunlops “SP Sport Fastresponse”, Goodyears “Efficient Grip”, Michelins “Energy Saver”, das schlicht “V” genannte Nokian-Modell sowie Pirellis “Cinturato P7” in der Dimension 205/55 R16 91V. Überprüft wurden die sieben Markenreifen in puncto Sicherheit jeweils bei Nässe und Trockenheit sowie in Bezug auf das Thema Umwelt/Wirtschaftlichkeit. Diese drei Kategorien setzten sich wiederum aus zwei bis fünf mehr oder weniger unterschiedlich stark gewichteten Teildisziplinen zusammen. Unter Berücksichtigung sämtlicher Bewertungskriterien kürten GTÜ und ACE letztendlich den “ContiSportContact 2” mit 142 von 160 möglichen Gesamtpunkten zum Testsieger. Mit den Ausschlag dafür habe die höhere Gewichtung der Sicherheitseigenschaften gegeben, sagen die Tester. Für “sehr empfehlenswert” halten sie aber auch Pirellis “Cinturato P7”, der als “sicherer Allrounder” bezeichnet wird und sich mit 136 Wertungspunkten den zweiten Platz sichern konnte. Das Prädikat “empfehlenswert” wurde gleich drei Produkten verliehen: dem Dunlop “SP Sport Fastresponse” (131 Punkte) als Drittem sowie den auf den weiteren Plätzen folgenden Nokian- bzw. Bridgestone-Modellen “V” (129 Punkte) respektive “Turanza ER 300 Ecopia” (123 Punkte). “Nur wegen seiner relativ guten Sicherheitseigenschaften” habe Letzterer noch ein “empfehlenswert” erhalten, heißt es. Denn Goodyears “Effecient Grip” wird trotz gleicher Gesamtpunktzahl von 123 nur als “bedingt empfehlenswert” bezeichnet. Zwar konnte dieser Reifen 38 von maximal 40 Punkten im Kapitel Umwelt/Wirtschaftlichkeit auf seinem Konto verbuchen, auf nasser Fahrbahn fuhr er aber lediglich 52 vom maximal 80 möglichen Punkten ein. Noch schlechter bewertet wurde in dieser Disziplin nur noch Michelins “Energy Saver” mit 48 der maximal 80 erreichbaren Punkte im Nassen. Da das Modell des französischen Herstellers anders als sein Name vermuten ließe aber auch im Kapitel Umwelt/Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Wettbewerbsfeld herauszuragen wusste, landete es mit alles in allem 112 Gesamtpunkten und dem Prädikat “bedingt empfehlenswert” sogar auf dem siebenten und damit letzten Platz des Vergleiches. Angesichts dessen empfiehlt die GTÜ allen Autofahrern, sich beim Reifenkauf nicht allein auf die Angaben der Hersteller zu verlassen. “Denn nicht jeder rollwiderstandsoptimierte Ökoreifen hält, was die Werbung verspricht”, so die in Stuttgart beheimatete Prüf- und Sachverständigenorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger. cm

 

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