Schaeffler-Gruppe begrüßt Contis Gesprächsbereitschaft
Dass man sich beim Continental-Konzern trotz der zunächst scharfen verbalen Attacken gegen die Schaeffler-Gruppe nun in Sachen Beteiligung des fränkischen Familienunternehmens bei dem hannoverschen Automobilzulieferer offenbar wieder bedingt gesprächsbereit zeigt, wird von den Eigentümern und der Geschäftsleitung des Unternehmens aus Herzogenaurach begrüßt. „Allerdings gilt die von der Schaeffler-Gruppe verfolgte Zielsetzung unverändert, ein strategischer Großaktionär der Continental AG zu werden und dafür mehr als 30 Prozent der Anteile zu erwerben“, wird im selben Atemzug unmissverständlich klar gemacht. Diese strategische Beteiligung sei notwendig, um eine stabile Aktionärsstruktur der Continental AG zu erreichen, um die Ziele der Schaeffler-Gruppe umsetzen zu können und damit die Investition in das Unternehmen langfristig abzusichern, heißt es weiter aus Herzogenaurach. Bisher hat Wennemer eine Beteiligung in dieser Höhe abgelehnt, wobei die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise davon ausgeht, dass Schaeffler eher sogar 49 Prozent anstrebe. Diese Variante soll Schaeffler dem Conti-Vorstand schon am 11. Juli beim ersten Treffen am Frankfurter Flughafen so vorgeschlagen haben, weiß das Blatt zu berichten. Wennemer habe dieses Gespräch dann allerdings abgebrochen, als er mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass die Schaeffler-Gruppe mithilfe von Banken bereits Zugriff auf mehr als 30 Prozent der Conti-Aktien habe.
Die von Wennemer ins Spiel gebrachte Beteiligung über bis zu 20 Prozent ist für die Schaeffler-Gruppe demgegenüber keine strategische und daher als reine Finanzinvestition „nicht zu rechtfertigen“. Zudem habe man sich rund um das bisherige Vorgehen in Sachen Conti nichts vorzuwerfen, da sich die Schaeffler-Gruppe „marktüblicher Finanzinstrumente bedient und dabei keinerlei geltendes Recht verletzt“ habe. „Im Sinne konstruktiver Gespräche wäre es sicherlich hilfreich, wenn Herr Wennemer seine haltlosen Vorwürfe nicht länger aufrechterhielte, zumal wir Herrn Wennemer in unseren Gesprächen mehrfach erklärt haben, dass wir keinen Anspruch auf Übereignung von Continental-Aktien aus diesen Swap-Geschäften haben“, so die Schaeffler-Gruppe in einer Pressemitteilung vom 20. Juli. Darüber hinaus betont das Unternehmen darin erneut, dass die Finanzierung seines Angebots und ihre Rückführung durch die eigene Finanzkraft gesichert sei. „Eine Zerschlagung wird es daher nicht geben. Continental soll als eigenständiger Konzern erhalten bleiben, mit Sitz in Hannover. Zu diesen Punkten sind wir bereit, konkrete Gespräche zu führen, um Besorgnisse der Continental AG auszuräumen“, heißt es weiter vonseiten der Schaeffler-Gruppe, die ihren Angebotspreis für angemessen und interessant für die Aktionäre hält.
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