ADAC testet Reifendichtmittel
Der ADAC hat zehn Reifenreparatursets und drei Reifensprays (Holt Lloyd „Reifenpilot“, Nigrin „Reifendicht“ sowie Sonax „Reifenfit“) getestet, die als Ersatz für das Reserverad für den Fall der Fälle gedacht sind. „Die billigen Reifenpannensprays sind für die Anwendung im Pannenfall nicht empfehlenswert. Es können damit nur sehr kleine Schäden behoben werden. Die Beschreibungen, wie die Sprays anzuwenden sind, reichen nicht aus, bei tiefen Temperaturen versagen sie manchmal ganz“, so der ADAC, der im Vergleich dazu aus Dichtmittel und Kompressor (Luftpumpe) bestehende Reparatursets besser bewertet hat. Allerdings hat der Automobilklub dabei große Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten festgestellt.
Zum Testsieger mit der Note „gut“ wurde das Set „Premium Seal Repair“ gekürt, da sein Mikrofaserdichtmittel selbst mit größeren Löchern fertig werde, es über eine verständliche Betriebsanleitung verfüge und sich über den Hausmüll entsorgen lasse. „Allerdings ist der Kompressor schnell überfordert. Das Manometer kann nur schwer abgelesen werden“, fand ADAC aber auch beim Testsieger noch einige Kritikpunkte. Vier weitere Sets bekamen ein „gut“ (Contis „ComfortKit“, „Premium Seal Repair AIO“, Dunlop „Fill & Go Standard“ sowie das „1-2-Go System“ von Terra-S), zwei schnitten „befriedigend“ (das „Reifenpannenset Standard“ von Terra-S und Elastofills „Elastofit Standard“) ab und für drei reichte es nur zu einem „ausreichend“ („Rinder Airstop Reifen Repair Set“, „MP Profi Reifendicht“ und Dunlops „Fill & Go Premium“).
„Für alle Reparatursets gilt: Sie können die Weiterfahrt nur eingeschränkt mit reduzierter Geschwindigkeit und über eine relativ kurze Distanz ermöglichen. Größere Schäden, Laufflächenablösungen oder Defekte an Reifenflanken und Ventilen lassen sich mit den Sets nicht beheben“, so das Fazit der Tester, nach deren Ansicht die Reifenreparatursets den konventionellen Reservereifen oder das Notrad nicht in vollem Umfang ersetzen können. Dies werde auch durch den etwas geringeren Benzinverbrauch durch die Gewichtseinsparung des Reserverades nicht ausgeglichen. Als Alternative empfiehlt der ADAC Notlaufreifen, und außerdem rät der Automobilklub zum Einsatz von Reifendruckkontrollsystemen, da diese viele Reifenschäden schon im Ansatz erkennen könnten, noch bevor es überhaupt zu einer Panne komme.
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