USW stellt Qualität von Goodyear-Reifen in Frage
Trotz ursprünglich guter Signale haben die United Steelworkers of America (USW) die Tarifverhandlungen, die erst vergangene Woche in Cincinnati (Ohio/USA) mit Goodyear aufgenommen wurden, am Wochenende wieder abgebrochen. Das USW-Verhandlungsteam habe Cincinnati verlassen, es sei kein neuer Gesprächstermin vereinbart worden. „Wir werden zurückkehren, wenn das Unternehmen etwas Neues zu sagen hat“, gab USW-Sprecher Wayne Ranick gegenüber Reuters zu Protokoll. Goodyear gab zeitgleich bekannt, das eigene Verhandlungsteam werde am Ort bleiben und sich bereit halten für eine Wiederaufnahme der Gespräche.
Unterdessen haben die United Steelworkers ihre Kampagne verschärft und erhöhen den öffentlichen Druck auf den seit dem 5. Oktober bestreikten Reifenhersteller zunehmend. In einer Veröffentlichung der Gewerkschaft wird die Qualität der derzeit in den Goodyear-Fabriken noch gefertigten Reifen in Frage gestellt. Goodyear setzt die Produktion mit Aushilfskräften und Mitarbeitern aus dem Management fort. Einer Studie der Universität Princeton zufolge gebe es eine Korrelation zwischen der Anzahl an Reifenschäden und der Herstellung dieser Reifen durch Hilfskräfte, schreibt die USW. Die Gewerkschaft stellt sogar Vergleiche mit dem Firestone-Rückruf aus dem Jahr 2000 an. Damals kamen bei Überrollunfällen 271 Menschen ums Leben, 800 weitere wurden verletzt. Der Reifenhersteller musste 14,4 Millionen Firestone-Reifen zurückrufen, die damals für die Unfälle verantwortlich gemacht wurden.
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