Team Danger/Löb vertritt Reifenhandel beim Drivers-Cup-Finale
Alle Jahre wieder im Herbst wird es ernst für den Reifenhandel. Und das nicht nur, weil die Branche kollektiv auf einen Wintereinbruch wartet, damit das Umrüstgeschäft kräftig in Gang kommt, sondern dann klärt sich meist auch endgültig, wer den Reifenfachhandel beim Finale des Dunlop Drivers Cup vertreten darf. Nach einer Vorauswahl der potenziellen Kandidaten durch den Reifenhersteller und der anschließenden Qualifikationsrunde in einem Offroadcamp in Ungarn kämpften Mitte Oktober die verbliebenen Aspiranten um die letzten beiden noch freien Plätze. Im Rahmen eines Sportfahrerlehrgangs auf der im Elsass gelegenen Rennstrecke Anneau du Rhin, bei dem die Teilnehmer außerdem die Gelegenheit hatten, die Berechtigung zur Beantragung der nationale A-Lizenz des Deutschen Motorsportbundes (DMSB) zu erwerben, konnten sich letztendlich Frank Danger (Point S Reifen Danger, Hameln) und Frank Löb (Reifen Löb, Coesfeld) durchsetzen.
Die beiden bilden folglich eines der zahlreichen Zweierteams, die sich im Rahmen des Finales des Dunlop Drivers Cup (DDC) im April kommenden Jahres auf die Reise von Hanau bis nach Marokko machen werden. Weitere Zweiermannschaften rekrutieren sich laut DDC-Projektleiterin Kathrin Brehme unter anderem aus Endverbrauchern (je zwei weibliche bzw. zwei männliche Teilnehmer treten zusammen an) sowie drei Teams aus den USA, je einem aus der Schweiz, Österreich, Frankreich und Spanien. „Unser klares Ziel ist es, dass möglichst viele Länder Europas am Dunlop Drivers Cup teilnehmen. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass diesmal erstmals Teilnehmer aus Frankreich und Spanien beim Finale mit dabei sein werden“, erklärt Brehme. Dies sei auch mit ein Grund dafür gewesen, warum man die Reiseroute bzw. das Reiseziel beim nunmehr immerhin schon neunten Drivers Cup erst relativ spät – jedenfalls im Vergleich mit den vorherigen Veranstaltungen – bekannt gegeben habe.
Stand sonst nämlich schon mit der Zieldurchfahrt beim Finale das nächste Ziel bereits fest, so war man diesbezüglich beim letzten Mal in den USA erstaunlich still geblieben, was so mancherlei Spekulationen und Interpretationen Tür und Tor geöffnet hatte. „Es hat zu keiner Zeit Überlegungen gegeben, das Konzept des Dunlop Drivers Cup aufzugeben“, so Brehme auf konkrete Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG. „Das war nie eine Frage, sondern es ging vielmehr nur noch um das Wie und Wo. Fand das Finale bisher immer in nur einem bestimmten Land statt, so sollten Reiseziel bzw. Reiseroute diesmal in das Konzept passen. Nachdem Frankreich und Spanien ihre Teilnahme zugesagt hatten, bot sich eine Tour von Deutschland aus durch diese beiden Länder und bis hin nach Marokko quasi unmittelbar an“, erläutert die DDC-Projektleiterin im Gespräch mit dieser Zeitschrift. „Und auf jeden Fall wird es nach dem Finale im kommenden Jahr wieder einen neuen Dunlop Drivers Cup geben“, kündigt Brehme bereits die nächste Veranstaltung an.
Als nicht undenkbar bezeichnet sie in diesem Zusammenhang ein Event, das auch einmal in Verbindung mit dem Thema Winterreifen stehen könnte. Allerdings wolle man dabei nicht der wie Dunlop aus dem Goodyear-Konzern stammenden Marke Fulda ins Gehege kommen, die dieses Segment mit der Fulda Challenge bereits besetzt habe. Aber in Kombination mit der Einführung eines neuen Winterreifens beispielsweise sei so etwas unter Umständen dennoch nicht völlig auszuschließen. In jedem Fall jedoch arbeitet man ihren Worten zufolge in der Europazentrale des Reifenherstellers auf eine weitere Ausdehnung des DDC-Konzeptes auf andere Länder hin. „Da gibt es natürlich insbesondere mit Blick auf einige kleinere Länderorganisationen und das ihnen zur Verfügung stehende Budget gewisse Grenzen“, gibt sie auf die Frage nach weiteren möglichen „Neuzugängen“ in der Zukunft zu bedenken.
Dabei dürfte die geplante Ausweitung des DDC-Konzeptes auf weitere Länder innerhalb Europas nicht mit einem Mangel an Teilnahmeinteressierten zusammenhängen. Denn laut Kathrin Brehme lag die Zahl der Bewerber in diesem Jahr mit rund 25.000 auf dem gleichen hohen Niveau wie im Vorjahr. Dies wertet der Hersteller als Indiz dafür, dass die Popularität des Dunlop Drivers Cup auch im neunten Jahr ungebrochen ist. Er verspricht den Teilnehmern an der Finalrunde „Erinnerungen fürs Leben“, wenn sich der Konvoi aus 15 Finalteams – darunter auch Zweiermannschaften des ADAC und der Bild am Sonntag – im April 2007 auf seinen Weg macht. Mit dabei außerdem ein Team, das den Fahrzeughersteller Nissan repräsentiert – zurückgelegt wird die Strecke von Hanau bis ins nordafrikanische Marokko schließlich im aktuellen 301 PS starken Nissan 350 Z.
Wer angesichts dessen nun allerdings glaubt, bei der Tour gehe es ausschließlich um Geschwindigkeit bzw. darum, letztendlich als Erster die Ziellinie zu überqueren, liegt völlig falsch. Die DDC-Macher sprechen vielmehr von wechselnden Anforderungen, denen sich die Teilnehmer immer wieder werden stellen müssen. Neben Top-Speed-Sektionen auf abgesperrten Strecken stehen demzufolge Offroadherausforderungen und Orientierungsaufgaben mit dem Cup-Partner Garmin (Navigationsgeräte) ebenso auf der Tagesordnung wie es im Rahmen mindestens einer von Partner Polar ausgearbeiteten Prüfung darauf ankommen werde, die persönliche Fitness auf einem Mountainbike und einem Joggingparcours unter Beweis zu stellen. Denn bekanntlich haben die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt.
Dieses Sprichwort war mehr oder weniger auch das Motto des Sportfahrerlehrganges auf der Rennstrecke Anneau du Rhin. Denn bevor die Teilnehmer die Berechtigung zur Beantragung der Rennlizenz „National A“ beim Cup-Partner DMSB erhielten, mussten sie zunächst ihre Fähigkeiten in Theorie und Praxis nachweisen – und vor allem Letzteres erwies sich auf dem Rundkurs im Elsass durchaus als schweißtreibend. Im Nissan 350 Z – bereift mit dem Dunlop „SP Sport Maxx“ – ging es mit den Instruktoren Markus Gedlich (Ex-Champion in der Deutschen Tourenwagen-Challenge), Frank Schmickler (ehemaliger DTM-Pilot) sowie Tom Schwister (Ex-V8STAR) auf die Strecke. Sie brachten den Teilnehmern zunächst in einzelnen Sektionen bei, worauf es beim sportlichen Fahren ankommt: Anbremsen, die Ideallinie mit Lenk- und Scheitelpunkten halten bzw. das dynamische Bewegen des Fahrzeugs in schnellen Kurven.
Nachdem man den Teilnehmern auf diese Art schrittweise das sportliche Fahren näher gebracht hatte, ging es dann darum, das Erlernte umzusetzen. Zunächst noch hinter den Instruktoren, bevor es später dann im abschließenden Bewertungsfahren eigenständig rund um den gesamten Kurs ging – immer unter den kritischen Augen der Instruktoren. Denn für die Lizenzberechtigung mussten die Aspiranten auf mindestens 110 Punkte von insgesamt 130 maximal möglichen kommen. Beim Praxisteil auf der Rennstrecke konnten mit 65 Punkten ebenso viele Schritte in Richtung Rennlizenz gemacht werden wie bei der vorherigen Theorieprüfung. Die mussten die Kandidaten ebenso wenig unvorbereitet absolvieren wie ihre „Fahrprüfung“, da sie zuvor eingehend von Dunlop-Techniker Ralf Flachbarth geschult worden waren. Mit dem in der Summe aus Theorie und Praxis besten Ergebnis konnten dann aus den Reihen des deutschen Reifenfachhandels letztlich Frank Danger und Frank Löb glänzen, die es gleichzeitig damit auf die Startrampe des Dunlop Drivers Cup am Stammwerk des Herstellers im hessischen Hanau geschafft haben.
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