Conti und Motorrad: mehr als Reifen
Die Continental AG ist nicht nur in Sachen Reifen im Motorradgeschäft aktiv, sondern bietet beispielsweise über die Division Automotive Systems auch Bremssysteme für motorisierte Zweiräder an. So wird ein gemeinsam mit BMW entwickeltes Integralbremssystem in acht Maschinen der K- und R-Baureihe – serienmäßig oder gegen Aufpreis – verbaut. Das System verspricht eine ideale Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad. Als Teilintegral-ABS wird mit dem Fuß zwar allein die Hinterradbremse gesteuert, bei Betätigung der Vorderradbremse wird aber automatisch auch Bremsdruck am Hinterrad aufgebaut. Das von BMW eingesetzte System verfügt darüber hinaus über eine integrierte Hinterradabhebeerkennung RLP (Rear Wheel Lift-off Protection) und ermöglicht gleichzeitig eine elektronisch gesteuerte Antriebsschlupfregelung, welche die Motorleistung zurücknimmt, ehe die Seitenführung beim Beschleunigen abreißt.
„Wir sehen im Motorradmarkt großes Potenzial für unser Unternehmen“, sagt Dr. Ralf Cramer, Leiter des Geschäftsbereichs Elektronische Brems- und Sicherheitssysteme bei Continental Automotive Systems. „Unser modular aufgebautes Portfolio an Bremssystemen und -komponenten bringt dem Motorradfahrer ebenso mehr Sicherheit wie unsere Luftfederdämpfung. Mit Produkten wie diesen leisten wir unseren Beitrag zur European Safety Charta, deren erklärtes Ziel es ist, die Zahl der Motorradunfälle bis 2010 gegenüber dem Jahr 2004 zu halbieren“, ergänzt er. Eingesetzt wird das CADS (Continental Air Damping System) genannte Luftfederdämpfersystem demzufolge bereits am Hinterrad der BMW HP2, wo es das Fahrzeugniveau an höhere Beladungen anpassen und so für einen stets optimalen Federweg bzw. Komfort sorgen soll.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Conti und BMW dokumentiert noch ein weiteres Projekt: Für den Hinterradantrieb seiner Zweizylindermodelle F 800 S und F 800 ST nutzt der Fahrzeughersteller Zahnriemen der ContiTech-Power-Transmission-Group. Als Hauptvorteil der „Synchroforce Extreme“ genannten Riemen gegenüber dem Kardanantrieb wird vor allem das geringere Gewicht dieser Lösung genannt. „Wir haben diesen Riemen für eine Lebensdauer von bis zu 40.000 km entwickelt – ohne jeglichen Einsatz von Fetten und sonstigen Schmiermitteln“, so Michael Görz, Projektleiter Motorradantriebe bei der ContiTech-Power-Transmission-Group.
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