Immer ein Thema in Essen: Software für das Reifenbusiness
Noch zu Beginn des Jahres sprachen viele Anbieter von Warenwirtschaftssystemen gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG (vgl. Ausgabe 2/2006) von einer eher geringen Investitionsbereitschaft des Reifenfachhandels in Sachen Software. Nichtsdestotrotz erwiesen sich die Messestände der bei der REIFEN 2006 in Essen vertretenen IT-Unternehmen dennoch als Anziehungspunkt für so manchen Besucher. Also informieren ja, investieren immer noch nein? Oder – was den Softwareanbietern sicher lieber wäre – erst informieren und dann investieren? Neues zu bieten hatten die einschlägigen Aussteller schließlich so einiges.
Dualcore-Technologie, Virtualisierung und Serverkonsolidierung hießen beispielsweise die Schlagworte rund um die von der Schaal Informatic GmbH (Essen) angebotene Reifenhandelssoftware PROPAR. Was bedeutet das aber für den Anwender? „Dank Virtualisierung kann er vereinfacht gesagt zum Beispiel Programme, die eigentlich unterschiedliche Betriebssysteme bzw. Betriebssystemversionen voraussetzen, auf ein und dem gleichen PC nutzen“, erklärt Schaal-Vertriebsleiter Uwe Plate. Dies werde unter anderem durch die so genannte Dualcore-Technologie noch unterstützt, wobei sich hinter diesem Begriff nichts anderes verbirgt, als dass der Rechner die Systemlast auf zwei Prozessorkerne verteilen kann, womit laut dem IT-Unternehmen prinzipiell die Möglichkeit bestehe, die Zahl der in einem Netzwerk arbeitenden Server zu reduzieren. Daher der Begriff Serverkonsolidierung – unterm Strich wird damit ein verminderter Aufwand bei der Administration eines Rechnernetzwerkes verbunden.
„Gleichzeitig setzen wir mit ‚UseIT’ auf ein jüngeres, auf Linux basierendes Betriebssystem, das entscheidenden Vorteile unter anderem hinsichtlich Skalierbarkeit und Schnelligkeit mit sich bringt. Gegenüber dem zuvor eingesetzten System erreichen wir damit eine bis zu viermal höhere Geschwindigkeit“, so Plate. Das „UseIT“-Linux des Systemherstellers Prologue ermögliche PROPAR-Anwendern zudem eine absolut reibungslose Portierung von älteren Systemen. Deshalb vertrauen die Essener bei ihrem integrierten Bestell- und Informationssystem (IBIS) ebenfalls auf Linux. Als weitere Neuerung bietet Schaal nunmehr aber auch ein zusätzliches Softwaremodul für die Planung von Kundenterminen bzw. die Belegung der Montagebühnen oder Zeitplanung der Monteure an. Direkt aus der Warenwirtschaft können zudem Angebote und Bestätigungen per PDF-Datei versandt werden – Voraussetzung dafür sei eine spezielle Software namens „Mailwatch“, die es ermögliche, den Versand automatisch durchzuführen, ohne einen Mailserver einsetzen zu müssen.
Mit der KUMAvision AG aus Markdorf präsentierte sich auf der Reifenmesse auch ein ganz neuer Name im Segment der Warenwirtschaftslösungen für den Reifenhandel, die zugehörige Software BSS.tire kommt einem aber irgendwie bekannt vor. Entwickelt wurde sie von der Begusch Software Systeme Ges.mbH (BSS) aus Klagenfurt/Österreich, die seit 20 Jahren Applikationen für den Reifenmarkt realisiert. KUMAvision ist der exklusive Implementierungs- und Betreuungspartner der BSS.tire-Lösung für Deutschland und hat damit den Part übernommen, den noch vor zwei Jahren der ehemaligen dp SystemHaus GmbH zugedacht war. Nachdem dieses Unternehmen im Herbst vergangenen Jahres allerdings von dem Kölner IT-Dienstleister Insigma IT Engineering übernommen wurde, hat man dort aber scheinbar mit dem Thema Reifen nichts mehr am Hut. Ganz im Gegensatz zu dem Gespann BSS/KUMAvision, das im Rahmen der REIFEN 2006 mit der Version 4.0 die neueste Entwicklungsstufe von BSS.tire zeigte.
„Die auf Microsoft Dynamics NAV – hieß früher Navision – basierende Businesslösung ist für alle Betriebsgrößen im Reifenfachhandel geeignet. Das aktuelle Release befindet sich derzeit bereits im Pilotbetrieb, der Liveeinsatz ist für Ende dieses Jahres bzw. Anfang 2007 vorgesehen“, erzählt Armin Schneider-Lenhof, Leiter Marketing bei dem Markdorfer Unternehmen. Als besondere Highlights der neuen Softwareversion hebt Projektleiter Jürgen Seibert vor allem die Großhandels- und Zentrallagerfunktionalitäten sowie insbesondere die „intelligente“ Matchcodesuche hervor. Die dynamische Suche ermögliche das schnelle, anwendergerechte Auffinden von Artikeln und erlaube eine unbegrenzte Anzahl von frei definierbaren Suchkriterien. Speziell für den Großhandel gibt es ein Modul, das ein schnelles Erfassen von Großhandelsaufträgen erlauben und mithilfe einer integrierten Logistik die weitere Bearbeitung erleichtern soll. Darüber hinaus bietet das Programm unter anderem eine Warenkorbfunktion: In der zugehörigen Erfassungsmaske wird ein Kundenauftrag an der Ladentheke durchgängig abgewickelt – inklusive integrierter Ad-hoc-Anfrage bei den Herstellern sowie einer direkten Bestellmöglichkeit.
Im Einkaufsmodul werden alle vereinbarten Konditionen abgebildet, die bei der Abrechnung automatisch mit einbezogen werden. So können auch mehrstufige Konditionen, Kettenrabatte und Bonivereinbarungen berücksichtigt werden. Mit der Funktion „Tire Hotel“ wird die Einlagerung von Kundenrädern verwaltet, und eine integrierte Kassenfunktion bildet sowohl Anzahlungen als auch den vollständigen Rechnungsausgleich ab und erlaubt die zusätzliche Bearbeitung von Kassenein- und -ausgaben. „In puncto Bedienkomfort und Funktionsumfang – durchgängig von der Finanzbuchhaltung über die Auftragsabwicklung bis zur Lagerhaltung – setzt die Lösung neue Maßstäbe und unterstützt unter anderem den Zeit sparenden Onlinedatenaustausch mit Herstellern nach den Vorgaben des BRV-Arbeitsausschusses EDI-Wheel. Die erforderlichen Stammdaten von über 30.000 Artikeln werden im System mitgeliefert und der regelmäßige Abruf aktualisierter und ergänzter Artikeldaten ist im Serviceangebot für die Anwender von BSS.tire integriert“, heißt es vonseiten KUMAvision AG.
Eine ganz neue Softwarelösung für den Reifenhandel zeigte die Bison Solution GmbH (Kaarst) in Essen. „Ohne Altlasten haben wir die Anwendung in Zusammenarbeit mit Pneuhage entwickelt. Sie ist aber für alle Arten von Betrieben interessant, egal ob groß oder klein, denn bei der Entwicklung wurden sämtliche Facetten des Reifengeschäftes – beispielsweise Autoservice, Flotten- oder Leasinggeschäft usw. – berücksichtigt“, sagt Geschäftsführer Rainer Kiefer über die „Greenax“ genannte ERP-Lösung (ERP = Enterprise Resource Planning). Noch befinde sich die in Zusammenarbeit mit SoftM und der Siegener i-soft GmbH entwickelte Software bei Pneuhage im Pilotbetrieb, aber für den 1. Januar 2007 ist der Livebetrieb geplant. Im Herbst will das Unternehmen die neue Softwarelösung für den Reifenhandel im Rahmen eines Branchentreffs am Hockenheimring im Detail vorstellen.
Das „Greenax“-Referenzmodell ist Anbieteraussagen zufolge konsequent auf die Belange des Handels ausgerichtet. Mittels „Greenax“ sollen alle auf dem Weg vom Reifenhersteller zum Verbraucher anfallenden Aufgaben im Reifenhandel – Kundenakquisition bzw. Kundenbetreuung, Beschaffung, Bestellabwicklung, Lagerbewirtschaftung, Fakturierung usw. – abgebildet werden können. „Als zentraler Service dient eine branchenübergreifende Artikelstammpflege. Sowohl der Groß- und Einzelhandel als auch die beteiligten Filialen haben in Echtzeit Zugriff auf alle relevanten Liefer- und Lagerdaten“, so das Unternehmen. Hinzu komme ein in „Greenax“ integriertes Lager- und Logistikmodul, das eine Barcode-gestützte Lagerverwaltung, Touren- und Routenplanung, automatische Kommissionierung, Versandabwicklung, Einbindung von Fremdlager bzw. Räderhotels, Blocklager- und Regallagerorganisation sowie ein integriertes Distributions- und Transportmanagement bietet.
Darüber hinaus seien im Vertriebsbereich neben den Basisprozessen Angebotswesen und Auftragsverwaltung zusätzlich Funktionen wie beispielsweise Kfz-Service, Felgenberatung, Bühnen- und Terminverwaltung ebenso enthalten wie die Abbildung der Verkaufspreisstrukturen, das Flottenmanagement oder eine Call-Center-Einbindung, um alle Marketingkonzepte effektiv unterstützen zu können. Das Thekengeschäft des Einzelhandels wird zudem durch eine direkte Kassenanbindung berücksichtigt. Der integrierte so genannte Mobilservice soll Außendienstmitarbeitern von unterwegs aus den Echtzeitzugriff auf die Warenwirtschaft ermöglichen. Der Mobilservice umfasse dabei alle praxisrelevanten Aspekte wie Pannenabwicklung, Terminverwaltung, mobile Datenerfassung von beispielsweise Arbeitszetteln oder Leistungsnachweisen, Ressourcenplanung für die Mobileinheiten, Montageanweisung, Lagerbestandsauskunft oder gar Kreditlimitprüfung.
Mittels einem integrierten CRM-Modul (CRM = Customer Relationship Management) mit Funktionen wie beispielsweise dem Fuhrparkmanagement, Umbereifungserinnerungen für Einlagerungskunden, fahrzeug- oder kundenspezifischer Angebotserstellung, einem Kampagnenmanagement, Potenzial- und Marktanalysen sowie einer Besuchs- und Außendienstplanung wird die Kundenpflege durch die „Greenax“-Lösung unterstützt, die auf allen gängigen Hardwareplattformen und Betriebssystemen einsetzbar sowie uneingeschränkt webfähig sein soll. „Durch die konsequente Trennung von technologischer Softwarearchitektur und Geschäftslogik bietet ‚Greenax’ höchste Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die individuellen Unternehmensanforderungen. Die Releasefähigkeit gewährleistet einen hohen Investitionsschutz. Neue Versionen, Funktionen und Services können problemlos eingespielt werden, ohne die individuellen Einstellungen ändern zu müssen“, sagt der Anbieter.
Betriebssystemunabhängigkeit verspricht auch die Manus GmbH für ihr „manus Reifen“ genanntes Programm für den Reifenhandel. „Das System eignet sich dabei für den Groß- genauso wie für den Versand- und Einzelhandel“, sagt Vertriebsleiter Ralf Mangold. Von den insgesamt 25 Mitarbeitern des Dresdner Unternehmens, das darüber hinaus etwa auch Content-Management-Systeme oder eine webbasierte Projektverwaltung anzubieten hat, arbeiten allein etwa ein Viertel an der Reifenhandelssoftware. Als jüngste Neuerungen in der Reifenhandelssoftware präsentierte Manus in Essen beispielsweise spezifische Such- und Filterfunktionen (Hersteller, Profil usw.), universelle und individuelle Preiskalkulationen, einen Reifendatenpflegeservice für alle bekannten Marken, Tagesauswertungen und Statistiken, die Bestellmöglichkeit von Reifen über EDI-Adhoc-Schnittstellen oder Schnittstellen zu Kfz-Programmen (ATRIS, Coparts etc.). „Seit kurzem bieten wir auch die Integration eines Onlineshops für Reifen an, obwohl ich persönlich nie gedacht hätte, dass dies in der Branche einmal so gefragt sein würde“, so Mangold, der sich sehr erfreut über die außerordentlich positive Messeresonanz zeigte. „Wie haben hier sehr viele Kontakte knüpfen können. Schon nach zwei Tagen haben wir mehr Besucher bei uns am Stand gehabt, als wir für die gesamte Messe erwartet hatten“, sagt er.
Ähnlich die Situation bei der Cormeta AG, die für den Reifenhandel ihre auf SAP basierende und „Tradesprint“ genannte Lösung anzubieten hat. Über mangelndes Interesse der Messebesucher konnte sich Ralf Weinmann, Leiter Marketing und PR bei dem in Ettlingen beheimateten IT-Unternehmen, jedenfalls nicht beschweren. Mehr noch: Weinmann konnte nach Reifen Krupp, Reifen Ihle und point S sogar gleich noch zwei neue Kunden vermelden, ohne allerdings Details nennen zu dürfen, wer konkret sich dahinter verbirgt. „Es handelt sich um ein größeres Unternehmen und eines eher mittlerer Größe“, ließ sich Weinmann entlocken – mehr allerdings nicht. Dafür aber, dass bei point S nunmehr nicht mehr nur in der Zentrale mit der Cormeta-Lösung gearbeitet wird, sondern dass nunmehr auch die ersten Pilotbetriebe aufseiten der Gesellschafter „Tradesprint“ einsetzen. Ganz neu sind zudem die Absichten der Ettlinger, sich zukünftig im Bereich Runderneuerungssteuerungssoftware zu engagieren.
In diesem Segment tummelt sich heute bereits die PC-Soft GmbH aus Senftenberg, die ihr „fa/r“ genanntes Programm ebenfalls im Rahmen der REIFEN 2006 präsentierte. Aber nicht nur das. Gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG sprach Key Account Manager Jörg Arloth davon, dass über die Software in Zukunft vielleicht auch die Überwachung und Übermittlung spezieller Maschinenparameter durch bzw. an den entsprechenden Hersteller Sinn machen könnte. Damit – so Arloth – würde schon im Vorfeld Problemen in der Produktion vorgebeugt, die sich durch die Veränderung bestimmter Betriebswerte außerhalb von Toleranzen ankündigten und denen man durch gezielte Wartungsarbeiten entgegenwirken könne. „Denkbar ist zudem eine Verknüpfung von ‚fa/r’ mit Flottenmanagementsystemen, was dann einen herstellerunabhängigen Leistungsvergleich unterschiedlicher Karkassen ermöglichen würde. All dies sind Dinge, mit denen wir uns derzeit beschäftigen. Denn die Runderneuerer selbst sind derzeit mit ihrem Kerngeschäft zu beschäftigt, um selbst Zeit für neue Ideen zu haben“, meint Arloth.
Dass den Softwareanbietern die Ideen nicht ausgehen, davon konnte man sich am Stand der MSI Software GmbH überzeugen. Denn erst relativ kurze Zeit vor der Reifenmesse – so Technical Consultant Andreas Kircher und Abteilungsleiter Michael Waldschmidt – habe man zwei neue Schnittstellen in „MSI Reifen“ integriert. „Aufgrund der starken Nachfrage vonseiten unserer Kunden ist nun online die direkte Übernahme von Daten aus dem elektronischen Kfz-Teilekatalog TecDoc und aus COKIS in unser Warenwirtschaftsprogramm möglich“, so Waldschmidt, der sich angesichts dessen auch stolz zeigte, dass am Conti-Stand in Essen die MSI-Warenwirtschaft als Beispielanwendung einer Warenwirtschaft mit Anbindung an die Umrüstdatenbank auf den Monitoren zu sehen war. Als Vorteil für den Anwender verbindet er damit, dass nicht umständlich zwischen verschiedenen Programmen hin- und hergesprungen werden müsse, sondern nunmehr die entsprechenden Vorgänge via Onlineverbindung von einem einzigen Programm aus angestoßen werden könnten.
Deswegen brauchen weder COKIS noch TecDoc lokal auf dem Rechner installiert zu sein, wobei natürlich eine Offlineanbindung nach wie vor möglich sei. Laut Waldschmidt ist die TecDoc-Onlineanbindung bereits im Pilotbetrieb, für COKIS war er für kurz nach der Messe geplant. Offensichtlich aufgrund der neuen Möglichkeiten der Software war der MSI-Stand in Essen eine gefragte Anlaufstelle für viele Messebesucher. „Darunter vor allem viele Bestandskunden und weniger Neukunden“, schildert Kircher seinen Eindruck, der nicht allzu sehr von dem des Wettbewerbers Progressiv Reifen Media AG (PRM) abweicht. „Viele Kunden haben die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch bei uns am Stand genutzt und diese oder jene Detailfrage zu dem von uns angebotenen System gestellt. Und obwohl die Investitionsneigung im Handel eher gering ist, konnten wir doch etwa fünf Neukunden während der Messe gewinnen“, so Hartmut Schramm am PRM-Stand. Die Anbindung an den Teilekatalog ATRIS oder die Umrüstberatung COKIS gehört seinen Worten zufolge bei der PRM-Lösung „Tyre-Pro“ schon seit längerem zum Leistungsangebot. Auch hier laufen die entsprechenden Anfragen als Webservices.
Vorteil der Onlineverbindung ist dabei natürlich, dass ständig mit aktuellen Daten gearbeitet werden kann. Der Anwender muss sich also nicht darum kümmern, dass immer die aktuelle Version beispielsweise des elektronischen Teilekataloges auf seinem System installiert ist, sondern ist dank Internet quasi immer auf dem Laufenden. Dieser Pluspunkt gilt jedoch nicht nur in Zusammenhang mit Kfz-Teilen oder Rädern, sondern in gleichem Maße auch für Bereifungen. Daher verwundert es nicht, dass Onlineplattformen wie etwa Tyre24 seit einigen Jahren boomen und heute kaum ein Großhändler ohne eigenen B2B-Webshop auskommt. Bei Hämmerling in Paderborn geht man aber noch einen Schritt weiter. Über das Tochterunternehmen Tyres on line and Energy wird dem Reifenhandel gleich ein ganzes Bündel an IT-Lösungen und -Dienstleistungen angeboten: angefangen bei der Warenwirtschaft „Tyre Manager“ über den „Tyre Data“ genannten Pflegedienst für KB-Preise und das Offlineeinkaufssystem „Tyre Order“ bis hin zu dem Onlinereifenportal „Tyre Portal“ sowie das Shopsystem „Tyre Shop“.
„In unserer umfangreichen Reifendatenbank finden sich eine Vielzahl von Daten, Abbildungen usw. Im vergangenen Jahr waren es schätzungsweise mehr als 40.000 unterschiedliche Datensätze – für dieses Jahr erwarten wie, dass sich die Zahl auf etwa 52.000 erhöhen wird. Angesichts dessen ist es kein Wunder, dass selbst ein großer Fahrzeughersteller wie Ford auf ‚Tyre Data’ zurückgreift“, erzählt Nikolai Warcock, Vertrieb/Außendienst bei Tyres on line and Energy, nicht ohne Stolz. Auf seinen Lorbeeren ausruhen will man sich in Paderborn angesichts dessen aber nicht. Denn die Webdienste rund um das Thema Reifen sollen über die bereits verfügbaren Angebote hinaus noch weiter ausgebaut werden. So zum Beispiel in Form des „Karkassenmarktes“, der zu Beginn der zweiten Jahreshälfte an den Start geschickt wurde. „Über die Plattform können Karkassen für die Runderneuerung vermittelt werden. Die Anmeldung an das System erfolgt anonym, und für die Vermittlung werden keinerlei Gebühren erhoben“, erklärt IT-Leiter Michael Sohr.
Dies vor allem wohl vor dem Hintergrund, dass man im Hause des IT-Dienstleisters, Großhändlers, Transport-/Logistikunternehmens (Nachtsprung) und eben auch Runderneuerers Hämmerling (siehe an anderer Stelle in dieser Rubrik) darum weiß, wie knapp gute Karkassen für die Runderneuerung im Markt sind. „Wir haben das Angebot hier in Essen vorgestellt und konnten bereits viele Registrierungen entgegennehmen“, konnte sich Sohr über eine positive Resonanz auf das neue Angebot freuen. Insofern scheint sich einmal mehr bestätigt zu haben, dass IT-Lösungen, die das Geschäft mit den schwarzen runden Gummis ein wenig erleichtern, bei der Reifenmesse in Essen eigentlich immer ein Thema sind. Ob sich die durchweg guten Besucherzahlen an den Ständen der einzelnen Softwareanbieter aber letzten Endes in konkrete Aufträge werden ummünzen lassen, muss sich erst noch zeigen.
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