Pkw-Absatz 2005 in Westeuropa auf Vorjahresniveau
Im zurückliegenden Jahr wurden nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie e.V. (VDA) mit rund 14,5 Millionen Pkw in Westeuropa nahezu ebenso viele Fahrzeuge abgesetzt wie 2004. Die durchgängig höheren Kraftstoffpreise sowie eine anhaltend unbefriedigende gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit hoher Arbeitslosigkeit hätten zwar ein besseres Ergebnis verhindert, dafür aber – so der VDA – seien die deutschen Anbieter 2005 „sehr erfolgreich“ gewesen und hätten ihren Marktanteil in nahezu allen Ländern ausbauen können. „Insgesamt erhöhten sie ihren Marktanteil in Westeuropa um gut einen Prozentpunkt auf über 47 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung von rund 150.000 Fahrzeugen“, teilt der Verband mit. Unter den Volumenmärkten legten Frankreich (plus drei Prozent), Deutschland (plus zwei Prozent) sowie Spanien (plus ein Prozent) zu – ein Minus von einem bzw. fünf Prozent mussten demgegenüber die Märkte in Italien und Großbritannien hinnehmen. Den größten Zuwachs erzielte laut VDA Dänemark (+20 Prozent), gefolgt von Irland (plus elf Prozent) sowie Finnland und Schweden mit einem Plus von jeweils vier Prozent.
Verlierer in Frankreich waren nach Angaben des Automobilverbandes im vergangenen Jahr die französischen Hersteller: Diese verzeichneten mit knapp 1,16 Millionen verkauften Pkw im heimischen Markt ein Absatzminus von einem Prozent, wobei insbesondere Renault (minus fünf Prozent) an Boden verloren habe. Dagegen konnten die ausländischen Anbieter mit 910.000 Pkw (plus acht Prozent) zulegen – BMW, Mercedes und VW wuchsen mit einem Plus von jeweils elf Prozent sogar überdurchschnittlich. „Der Marktanteil der ausländischen Anbieter belief sich 2005 auf 44 Prozent; ein Plus von 2,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Den größten Anteil mit über 27 Prozent stellten dabei die deutschen Hersteller“, freut sich der VDA. In Großbritannien habe trotz des Rückgangs ein immer noch relativ hohes Absatzniveau von über 2,4 Millionen Neuwagen erzielt werden können. „Die eingetrübte Konsumlaune erwies sich als belastender Faktor für die private Pkw-Nachfrage; diese gab um zehn Prozent nach“, kommentiert die der Automobilverband.
In Italien blieb der Pkw-Absatz mit über 2,23 Millionen verkauften Fahrzeugen verhältnismäßig stabil. „Nach einem eher verhaltenen Jahresstart erholten sich die Verkäufe im Zuge der Einführung wichtiger neuer Modelle sowie einer deutlichen Verbesserung des Konsumklimas in der zweiten Jahreshälfte deutlich. Die deutschen Hersteller steigerten ihren Absatz in Italien gegen den rückläufigen Markt um drei Prozent auf 808.500 Fahrzeuge und erreichten 2005 einen Marktanteil von 36,2 Prozent“, heißt es in einem VDA-Bericht. Dies entspreche einer Steigerung um 1,3 Prozentpunkte. In Spanien – sagt der Verband – wurde 2005 mit 1,53 Millionen Pkw zum zweiten Mal in Folge ein neuer Zulassungsrekord erzielt. Dies sei weniger auf die private Nachfrage zurückzuführen, die sich den Informationen zufolge zum Jahresende abschwächte und damit insgesamt um ein Prozent zurückging, sondern vor allem auf eine um sieben Prozent gestiegene Nachfrage nach Firmenwagen, die der VDA als Indiz für eine „weiterhin robust wachsende Wirtschaft“ in dem Land wertet.
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