Rallye-WM: Michelin setzt „Projekt Titelverteidigung“ fort

Beim nächsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft vom 16. bis zum 18. September in Großbritannien will Reifenhersteller Michelin sein „Projekt Titelverteidigung“ fortsetzen und als Partner der Werksteams von Citroën, Ford und Skoda wieder die Festung „Rallye England“ einnehmen. Denn der letzte Sieg des französischen Reifenherstellers auf der Insel liegt mittlerweile vier Jahre zurück. Jetzt will Sébastien Loeb, der amtierende Weltmeister und designierte Titelverteidiger, zurückschlagen und auch diesen Klassiker des Rallye-Sports gewinnen – es wäre sein neunter Sieg im zwölften Saisonlauf und für Michelin der elfte Erfolg bei einer WM-Rallye auf der britischen Insel. Hilfestellung dabei soll nicht zuletzt der neue Schotterpneu „Z BTO“ leisten, der sein Debüt allerdings bereits zu Beginn der laufenden Saison hatte. „Dieser WM-Lauf ist so etwas wie das Schotteräquivalent zur Asphalt-Rallye Deutschland“, erläutert Aimé Chatard, bei Michelin Compétition verantwortlich für den Rallye-Sport. „Die Außentemperaturen können stark variieren, und auch die Wertungsprüfungen warten mit den unterschiedlichsten Untergründen auf. Von kaltem Schlamm bis hin zu dichtem trockenen Schotter – der für Reifen besonders verschleißfördernd ist – sind alle Möglichkeiten gegeben“, so Chatard.

Das Reglement gibt für den zwölften WM-Lauf pro Team zwei verschiedene Reifenprofile frei. Die Michelin-Partnern griffen ausschließlich zum Schotterprofi „Z BTO“, der in diesem Jahr in Neuseeland sein Debüt gab und sofort sechs WM-Siege am Stück einheimste. „Dieser Pneu hat mich schwer beeindruckt“, betont Ex-Champion Colin McRae, der in England am Steuer eines Skoda Fabia WRC in die Rallye-WM zurückkehrt, nach ausführlichen Testfahrten. „Ich durfte ihn sowohl auf nasser als auch trockener Strecke direkt mit dem Vorgängermodell vergleichen – die Unterschiede fallen enorm aus. Der ‚Z BTO’ ist systematisch schneller und zugleich konstanter. Ich kann es kaum erwarten, ihn auch im Wettbewerb auszuprobieren.“ Michelin bietet diesen Spezialisten für die Rallye England mit den Laufflächenmischungen „weich“ (Z8), „superweich“ (Z8-) für wirklich kalte Wetterlagen sowie „mittel“ (Z9) an, sollte der September in Wales unerwarteter Weise sommerlich warm ausfallen.

Dabei mussten Fahrer und Teams bereits am 12. September jenes Kontingent von 70 Pneus registrieren lassen, das ihnen für diesen WM-Lauf zur Verfügung steht und aus dem sie maximal 40 benutzen dürfen. „Damit treffen die Teilnehmer bereits frühzeitig die Vorentscheidung, welche Mischungen sie wie oft einsetzen können“, erläutert Chatard. Zugleich steht den Rallye-Profis eine weitere Möglichkeit frei, ihr Reifenmaterial den speziellen Bedingungen anzupassen – durch das Nachschneiden des Profils. „Dies könnte sich speziell bei Regen als entscheidend herausstellen“, so der Rallye-Chef. Die zusätzlichen Drainagerillen und Profilöffnungen helfen seinen Worten zufolge, das auf dem Waldweg stehende Wasser zu kanalisieren. Sie können eine Breite zwischen zwei und acht Millimeter erreichen, während Form und Gestaltung nicht selten gemäß der individuellen Vorlieben der Fahrer ausgeführt werden. Nichtsdestotrotz wünscht sich der amtierende Weltmeister, dass dass es trocken bleibt. „Unter diesen Bedingungen sind unsere Michelin-Pneus noch überlegener, denn insbesondere ihr Verschleißverhalten beim zweiten Durchgang über die Prüfungen spricht für uns“, meint Loeb.

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