Weiterhin angespanntes Verhältnis zwischen Michelin und FIA
Michelin hat erneut bekräftigt, aus der Formel 1 aussteigen zu wollen, sofern die FIA an ihren Plänen bezüglich eines Einheitsreifens für die Serie festhalte. „Wenn der Einheitsreifen wirklich kommt, werden wir uns aus der Formel 1 zurückziehen“, hat Edouard Michelin während einer Pressekonferenz im Rahmen des Belgien-Grand-Prix gesagt und gleichzeitig Kritik an dem Automobilweltverband bzw. dessen Entscheidungsfindungsprozessen geübt. Man habe – so Michelin – nur ein begrenztes Vertrauen in die Transparenz der Entscheidungen und die Führung der FIA. Anscheinend vermutet der Hersteller nach wie vor, dass von dieser Seite eine Verschwörung gegen ihn im Gange ist. Die FIA hat unterdessen auf die indirekten Vorwürfe in ihre Richtung bereits reagiert und darauf verwiesen, dass der Wunsch nach einem Einheitsreifen „nicht von der FIA, sondern von allen Teams, inklusive all jener, die Michelin-Reifen verwenden, kam.“
Darüber hinaus gebe es schlagkräftige Argumente für einen Einheitsreifen in der Formel 1. „Wenn Herr Michelin sich dieser simplen Fakten nicht bewusst ist, dann zeugt das von einer fast schon komischen Unkenntnis der modernen Formel 1“, heißt es auf der Webseite des Verbandes. Die damit offensichtlich gemeinte Reduzierung der Kosten ließe sich laut Michelin jedoch auch durch andere Maßnahmen „ohne ein Einstellen des Wettbewerbs zwischen verschiedenen Reifenherstellern“ erreichen. Gemeinsam mit Bridgestone könnte man beraten, wie sich Einsparungen erzielen ließen. Zu von Michelin genannten Vorschlägen gehört beispielsweise die Limitierung der Anzahl der Reifen, die bei einem Rennen verwendet werden, oder die Reduzierung der Testfahrten, wodurch alle zehn Teams zusammen – sagt Michelin – allein 100 Millionen Euro pro Jahr einsparen könnten.
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