Michelin optimistisch für F1-Lauf in Monte Carlo
In den vergangenen beiden Jahren drückten jeweils Michelin-Piloten dem Monaco-Grand Prix ihren Stempel auf: 2002 war es David Coulthard, den Fürst Rainier bei der Siegerehrung mit den berühmten Worten „Ich freue mich, dass sie es sind“ begrüßte. Vor zwölf Monaten erwies sich Juan Pablo Montoya als schnellster Mann im monegassischen Kurvenlabyrinth. Die Michelin-Partnerteams Renault F1, BAR-Honda, BMW WilliamsF1, McLaren-Mercedes, Jaguar Racing und Toyota F1 zeigen sich optimistisch, diese erfreuliche Serie fortzusetzen und die Siegesserie dieser Saison des Bridgestone-bereiften Ferrari von Michael Schumacher zu beenden.
Die Königsklasse des Motorsports fiebert dem Saison-Highlight entgegen: Der Große Preis von Monaco, sechster Lauf der diesjährigen Formel 1-Saison, hat in seiner langen Geschichte nichts von seiner Faszination eingebüßt. Für Fahrer und Fans gleichermaßen zählt die anachronistisch anmutende Hatz durch die Straßenschluchten des Mittelmeer-Fürstentums alljährlich zu einem der absoluten Höhepunkte.
Der 3,340 Kilometer lange Straßenkurs in Monte Carlo fordert von den Fahrern über 78 Runden höchste Konzentration: „Auf dieser Strecke darfst du dir nicht den kleinsten Fehler erlauben“, beschreibt Vorjahressieger Juan Pablo Montoya. „Sobald du nur für einen Moment die Kontrolle über dein Auto verlierst, landest du in der Streckenbegrenzung.“ Und das bedeutet zumeist unweigerlich das Aus. Den Piloten steht die schwierige Aufgabe bevor, ihre rund 900 PS starken Monoposti zielgenau durch den engen Leitplankenkanal zu manövrieren. Dabei nähern sich die Boliden der unnachgiebigen Absperrung oft bis auf wenige Millimeter – zwischen Ideallinie und Ausfall liegt ein denkbar schmaler Grat. „Kontrollierte Offensive – nur mit dieser Taktik kannst du erfolgreich sein“, so Jaguar-Pilot Mark Webber.
Etwas entspannter dürfen in diesem Jahr Ingenieure und Mechaniker der Teams ihrer Arbeit während des Großen Preises von Monaco entgegensehen: Die gesamte Boxenanlage und das Fahrerlager wurden während der vergangenen zwölf Monate umfangreich umgebaut und präsentieren sich nun großzügiger geschnitten. Erstmals stehen beispielsweise für alle Teams Garagen für die Arbeiten an den Fahrzeugen zur Verfügung. Die Boxengasse verläuft nun nicht mehr direkt parallel zur Start-Ziel-Geraden, sondern – von der Strecke aus gesehen – hinter den Boxengebäuden entlang. Ungewohnter Effekt: Von den Kontrollständen aus können die Teamverantwortlichen nicht mehr direkt die Stopps ihrer Fahrer beobachten.
Das Grand Prix-Wochenende aus Sicht von Michelin
Aus verschiedenen Gründen spielt die Qualität der Reifen beim Monaco-Grand Prix eine besonders wichtige Rolle: Als nicht permanente Rennstrecke bietet der Straßenkurs vor allem zu Beginn des Rennwochenendes nur ein sehr niedriges Grip-Niveau. Rutschige Straßenmarkierungen und Kanaldeckel tragen zusätzlich zu dieser Problematik bei. Dieser Charakteristik begegnet Michelin mit dem Einsatz besonders weicher Gummimischungen. „Dabei hilft uns, dass der Asphalt nicht übermäßig verschleißfördernd ist“, erläutert Pierre Dupasquier, Michelin-Motorsportdirektor. „Dennoch müssen wir vor allem die hinteren Reifen im Auge behalten, da diese bei den zahllosen Beschleunigungs-Vorgängen stark gefordert werden.“
In der vergangenen Woche absolvierten die Reifenexperten aus Clermont-Ferrand mit ihren Partner-Teams umfangreiche Testfahrten, um für die besonderen Herausforderungen des Monaco-Grand Prix gerüstet zu sein. „Wir haben dabei drei Trocken-Mischungen aussortiert, die wir unseren Partnern am kommenden Wochenende zur Verfügung stellen werden“, erläutert Pascal Vasselon, Formel 1-Projektleiter bei Michelin. Mit den Ergebnissen zeigen sich die Teams äußerst zufrieden: „Eine sehr produktive Testwoche“, lobt BMW WilliamsF1-Chefingenieur Sam Michael stellvertretend für alle Michelin-Partner.
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