Conti unterzeichnet Charta für Sicherheit im Straßenverkehr
Im Jahr 2005 sind laut der Continental AG in der Europäischen Union 41.600 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, und etwa 1,9 Millionen wurden verletzt. Den dadurch entstehenden volkswirtschaftlichen Schaden beziffert das Unternehmen mit geschätzten 200 Milliarden Euro bzw. rund zwei Prozent des europäischen Bruttosozialproduktes. Und auch wenn die Zahl der Verkehrstoten 2006 um 2.400 auf 39.200 gesunken sei, werden bis zum Alter von 55 Jahren Verkehrsunfälle nach wie vor als häufigster Grund für eine Einlieferung ins Krankenhaus genannt. Offenbar Grund genug für den Zulieferer, die Europäische Charta für Sicherheit im Straßenverkehr (siehe auch www.paueducation.com/charter/index.php?lng=de) zu unterzeichnen, dessen Ziel es ist, bis zum Jahr 2010 die Zahl der Verkehrstoten in der EU gegenüber 2004 auf 25.000 zu halbieren.
„Continental setzt sich seit Jahren mit der Entwicklung von intelligenten Sicherheitssystemen in Fahrzeugen und Projekten im Bereich Lehre und Forschung sowie Kinder- und Jugenderziehung dafür ein, dass Europas Straßen sicherer werden“, so Conti-Vorstand Dr. Hans-Joachim Nikolin während der Unterschriftszeremonie im Beisein von Jacques Barrot, Vizepräsident der Europäischen Kommission. „Die Unterzeichnung der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit ist ein weiterer Schritt in Richtung Vision Zero. Das heißt für uns, den Straßenverkehr der Zukunft noch sicherer zu gestalten“, ergänzt Nikolin. „Wir freuen uns sehr über jede Chartaunterschrift. Jeder Unterzeichner beweist eindeutig Engagement und einen erheblichen Beitrag zur Straßenverkehrssicherheit. Indem wir unsere Bemühungen verbinden, kann jeder in der Europäischen Union einen echten Fortschritt leisten, um das gemeinsame Ziel, Unfälle zu vermindern, zu erreichen“, begrüßt Barrot das Engagement der Continental AG.
Neben der Entwicklung und Produktion von Sicherheitssystemen wie dem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP), das im englischsprachigen Raum ESC (Electronic Stability Control) heißt, dem elektronischen Bremsassistenten oder dem Spurhalteassistenten Lane Departure Warning (LDW) engagiert sich Continental zum Beispiel für Projekte wie PRORETA. Dieses Forschungsprogramm zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt befasst sich mit Fahrerassistenzsystemen, die zur Vermeidung oder Verminderung von Unfällen autonom in Bremse und Lenkung eingreifen können. Einen weiteren Beitrag zum bestmöglichen Schutz des Menschen im Straßenverkehr will der Konzern mit „ContiGuard“ leisten. Dieses System vernetzt der aktiven und passiven Sicherheitskomponenten im Fahrzeug und integriert zusätzlich Umfeldsensoren sowie Telematikfunktionen. Integralantiblockiersysteme und spezielle Luft-Feder-Dämpfungen für Motorräder von Continental sollen darüber hinaus mithelfen, die Zahl der Motorradunfälle zu reduzieren.
Bei den Reifen stehen laut dem Konzern traditionell sicherheitsrelevante Kriterien wie kurze Bremswege und sichere Lenkansprache für Ausweichmanöver im Mittelpunkt der Neuentwicklungen und Forschungsarbeiten des Unternehmens. Kontrollsysteme, die vor gefährlich absinkendem Luftdruck warnen, seien – sagt der Automobilzulieferer – bei Continental schon lange im Entwicklungs- und Lieferprogramm für die Fahrzeughersteller. Zudem engagiere man sich bei dem jedes Jahr in Zusammenarbeit mit dem ADAC stattfindenden Programm „Train the Trainer“, mit dem 30 Schulungsleitern eine Fortbildung in Sachen moderner Fahrerassistenzsysteme für mehr Sicherheit und Komfort geboten wird. Des Weiteren entwickelte die Continental AG gemeinsam mit der Landesverkehrswacht Niedersachsen, der Leibniz Universität Hannover und der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel einen internetbasierten „SchulwegPlaner“ (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete), mit dem Eltern für ihre Kinder und insbesondere für Schulanfänger individuell und kostenfrei einen möglichst sicheren Weg zur Schule planen können. Das Projekt, das zurzeit in ganz Niedersachsen angelaufen ist, startet Anfang 2008 bundesweit.
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