Bürgerkomitee hält Kritik an Continental aufrecht
Bei seinem jüngsten Treffen hat das erst im April im Vorfeld Conti-Aktionärsversammlung gegründete Bürgerkomitee Continental eigenen Angaben nach festgestellt, dass der Reifenhersteller einer seiner Empfehlungen vom Frühjahr – die Wiedereinstellung angeblich zu Unrecht entlassener Gewerkschafter in dem mexikanischen Werk San Luis Potosi – zwischenzeitlich nachgekommen sei. „Wir begrüßen die Entscheidung der Continental AG, die unrechtmäßig entlassenen Gewerkschafter im Werk San Luis Potosi wieder einzustellen. Wir sehen in diesem Schritt ein positives Zeichen für die Bereitschaft des Unternehmens, in Zukunft die Rechte von unabhängigen Gewerkschaften zu achten und mit ihnen fair zu verhandeln“, teilt das Bürgerkomitee in einem der NEUE REIFENZEITUNG vorliegenden Schreiben mit.
„Mit Bestürzung“ habe man jedoch das unnachgiebige Verhalten des Unternehmens gegenüber seinen pensionierten Beschäftigten in den USA zur Kenntnis nehmen müssen, heißt es weiter. „Wir können nicht verstehen, dass die Continental AG sich trotz guter Geschäftsergebnisse, welche den Kauf von Siemens-VDO ermöglichen, weigern kann, die einseitig vorgenommene Kürzung der betrieblichen Krankenversicherungsleistungen wieder zurückzunehmen, obwohl ein US-Bundesgericht diese im Juli 2007 für unrechtmäßig erklärt hat. Wir empfinden es als zutiefst unethisch, alte und kranke Menschen, die unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen ihre Leistung für Continental erbracht haben, jahrelang bis zum Vorliegen eines Urteils des Berufungsgerichtes ihrem Schicksal überlassen zu wollen“, so das Bürgerkomitee Continental.
Daher wird der Konzern aufgefordert, „dem Urteil des US-Bundesgerichtes Folge zu leisten und die Kürzungen der Krankenversicherungsleistungen für Pensionäre unverzüglich zurückzunehmen“. Die Arbeitnehmer hätten Anspruch auf eine faire Behandlung. Außerdem würden sich auch die Verbraucher zunehmend für Produkt entscheiden, die unter fairen Bedingungen hergestellt worden sind, versucht das Komitee, dessen Losung „Arbeitnehmerrechte sind Menschenrechte“ lautet und dem eigenen Angaben zufolge VHS-Direktor i.R. Dietrich Heimann, Dietrich Höper vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN), Christiane Hussels von Amnesty International sowie der Arbeitswissenschaftler Prof. Manfred Schweres von der Universität Hannover angehören, seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.
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