Matador steigert Gewinn und Umsatz deutlich
Der slowakische Reifenhersteller Matador hat sich seit der Reifenmesse 1994, auf der man in Essen erstmals wieder unter dem neuen alten Namen ausstellte, stark entwickelt. Hatte man damals noch einen drei mal drei Meter großen Stand, so ist er in diesem Jahr bereits 200 m² groß. Dass dies so ist, gründet nicht auf Zufall. Sondern das Unternehmen hat vor annähernd zehn Jahren seine deutsche Vertriebsgesellschaft unter der Führung von Dr. Miroslav Rosina in Düsseldorf gegründet und konnte seither den deutschen Markt zum wichtigsten für das Unternehmen entwickeln.
Mit der Gründung der Matador Deutschland GmbH zum 1. Mai 1997 hatte der slowakische Reifenhersteller hauptsächlich ein Ziel verfolgt: „Deutschland sollte mittelfristig größter Markt für uns werden“, so Geschäftsführer Miroslav Rosina, der gleichzeitig Vizepräsident der Muttergesellschaft ist, die von Bruder Stefan Rosina geführt wird. Auf die Frage, ob das Ziel erreicht worden sei, kennt der Geschäftsführer nur eine Antwort: „Es ist erfüllt worden.“ Vor etwa drei Jahren hat Deutschland den Heimatmarkt Slowakei/Tschechien als bedeutendsten Absatzmarkt abgelöst. Hier verkauft der Hersteller nach eigener Aussage jährlich rund 700.000 Pkw- und Llkw-Reifen und reklamiert darüber hinaus einen Marktanteil bei Lkw-Reifen von drei Prozent. Matador liefert etwa auch an das Fahrzeugwerk Bernhard Krone direkt ans Band.
Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG legte Matador-Vizepräsident Miroslav Rosina die bisher unveröffentlichten Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie das erste Quartal 2006 vor. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz deutlich von 300 auf jetzt 414 Millionen Euro steigern. Zwei Drittel des Umsatzes (272 Mio. Euro) erzielt Matador mit der Geschäftseinheit Reifen. Die letztjährige Umsatzsteigerung entspricht einem Wachstum von 38 Prozent. Aber auch der Nettogewinn der Matador-Gruppe stieg von 15 auf jetzt 16,4 Millionen Euro (+9,3 %) an. „Die Erhöhung der Einnahmen im Jahre 2005 erreichte die Gruppe vor allem dank der Reifen-Division, der Jahresüberschuss vor Steuern und Zinsen einen Wert von fast 22,2 Millionen Euro erreicht hat“, so Dr. Rosina weiter.
Im vergangenen Jahr stellte Matador 5,2 Millionen Reifen in Puchov her, weitere 495.000 Lkw-Reifen wurden im Rahmen des Jointventure-Unternehmens mit der deutschen Continental AG produziert. Im Jointventure in Omsk (Matador-Omskshina; gemeinsam mit Sibur-Russian Tires) entstanden 2,817 Millionen Reifen in 2005. Hinzu kommen noch 233.000 Reifen aus dem Betrieb in Äthiopien, so dass in 2005 insgesamt gute 8,7 Millionen Reifen von Matador gefertigt wurden.
Die positiven Entwicklungen bei den Geschäftszahlen setzten sich auch im ersten Quartal des neuen Jahres bei allen Kennzahlen fort. So konnte Matador seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19,6 Prozent auf 103 Millionen Euro steigern. 67 Millionen davon stammen aus der Reifen-Geschäftseinheit, mit der eine EBIT-Marge von 10,8 Prozent erzielt wurde (gesamte Unternehmensgruppe: 8,7 %). In punkto Profitabilität konnte im ersten Quartal insbesondere die Geschäftseinheit Maschinen mit einer EBIT-Marge von 26,4 Prozent erreichen.
Der Stand des Reifen- und Maschinenherstellers stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der neuen Produkte, die kürzlich eingeführt wurden, hier insbesondere der neue SUV-Ganzjahresreifen MP 81 Conquerra sowie neue Lkw-Profile. Hier habe man gute Absatzsteigerungen in der jüngsten Vergangenheit erfahren.
Ein Teil dieser Steigerungen gehen auch auf die neue B-2-B-Plattform zurück, die Matador vor zwei Jahren für einige ausgesuchte Händler eingeführt hat. Dies verstehe man auch als Kundenbindungsprogramm, so Miroslav Rosina; in naher Zukunft soll der Händlerkreis erweitert werden. Man denke in Puchov derzeit auch darüber nach, im kommenden Jahr eine B-2-C-Plattform einzuführen, also einen Webshop für Endverbraucher. „Da können wir sehr viel Zeit und Geld sparen“, so der Geschäftsführer über die intensivierte Nutzung moderner Online-Medien.
Aber auch das eigene Retail-Geschäft mit Reifen will der Hersteller künftig weiter ausbauen. Derzeit verfüge man über 75 eigene Shops in Ungarn, der Slowakei und in Tschechien. Für diese Länder wird die B-2-C-Plattform als Kundenzuführungsinstrument genutzt werden. Ab kommenden Herbst werden die eigenen Shops unter einem neuen Namen firmieren. Die Kette wird dann „PneuBox“ heißen, so der Matador-Verantwortliche weiter. Obwohl Deutschland für den Reifenhersteller der wichtigste Markt geworden ist, plane man nicht, eigene Retail-Shops auch hierzulande einzurichten. Auch nach Großbritannien werde man voraussichtlich nicht mit eigenen Shops gehen. Die Märkte, in denen das Einzelhandelsgeschäft hauptsächlich ausgebaut werden soll, liegen allesamt in Osteuropa. Rosina nennt etwa Polen, Ungarn, die Ukraine. Auch ein Franchise-System sei denkbar. In den großen Märkten wolle man insbesondere die eigenen Großhandelsaktivitäten ausbauen.
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