Sibur sucht die Nähe zum Reifenhandel
Die Vertriebs- und Marketinggesellschaft des russischen Reifenherstellers Sibur, die „Sibur-Russian Tires“, hat jetzt erstmalig eine Veranstaltung für mehr als 80 lokale Reifenhändler aus den GUS-Staaten veranstaltet. Der Grund für diese Veranstaltung sei gewesen, schreibt Sibur in einer Presseerklärung, einen offenen Meinungsaustausch zwischen Hersteller und Händler über künftige Geschäftsentwicklungen zu führen, der die „Effektivität der Arbeit unserer regionalen Handelspartner“ erhöhen soll.
In seinem Vortrag ging Andrei Brodovich, als CEO verantwortlich für die Reifensparte des Sibur-Konzerns und Vize des Generaldirektors von „Sibur-Russian Tires“, auf die jüngsten Entwicklungen des Reifenherstellers ein. „Priorität von Sibur-Russian Tires und dem Management“, so Brodovich, sei die Steigerung der Effektivität des Reifengeschäfts. Im April vergangenen Jahres habe Sibur einen völlig neuen Weg eingeschlagen, der sich nun an zeitgemäßen Markterfordernissen und der Verbesserung der Produktqualität orientiere, erläuterte der CEO den Reifenhändlern. Insbesondere gehe es darum, Qualitätsschwankungen zu unterbinden. Zu diesem Zweck sei ein zentrales Rohstoff-Sourcing eingeführt worden, in der Zulieferer auch stärker kontrolliert würden. Darüber hinaus seien unprofitable Größen und Modelle aus der Produktion genommen worden.
Eine weitere Maßnahme, mit der Andrei Brodovich die Effektivität der Produktion steigern will, ist die stärkere Einführung einer Produktspezialisierung der vier Reifenfabriken, die zum Sibur-Konzern gehören. Demnach werden in Yaroslavl‘ künftig neben Pkw-Reifen nur noch Lkw-Reifen hergestellt, in Omsk radiale Pkw- und Lkw-Reifen, in Ekaterinburg (Uralshina) Pkw-Winterreifen sowie Industriereifen und in Volzhski (Voltayr) Landwirtschaftsreifen.
Des Weiteren wolle Sibur zur besseren Koordination der vier Reifenfabriken nun ein „Gemeinsames Informationszentrum“ einrichten. Eine Aufgabe dieses Zentrums wird es sein, alle verfügbaren Informationen aus den Werken zu sammeln und sie für die Entscheidungsfindung im Konzern aufzubereiten. Brodovich sieht in der Einrichtung dieses Zentrums ein „starkes Werkzeug“, um die „Qualität der Produktion zu evaluieren“. Ebenfalls solle künftig besonderes Augenmerk auf die Ausrüstung in den Werken gelegt werden, die „zeitgemäßer“ sein solle. In diesem Zusammenhang verwies er auf das seit einem Jahrzehnt erfolgreich besehende Jointventure mit dem slowakischen Reifenhersteller Matador in Omsk (Matador-Omskshina) sowie auf die Möglichkeit, im Reifenwerk in Yaroslavl‘ verstärkt westliche Technologie einzuführen. Ebenso werde derzeit mit dem tschechischen Landwirtschaftsreifenhersteller CGS (Marken Mitas, Conti, etc.) über die Einrichtung eines Jointventures in Voltayr. Insgesamt sollen bis einschließlich 2008 rund 300 Millionen US-Dollar in neue Anlagen und neues Equipment investiert werden, so der CEO gegenüber den Reifenhändlern.
Insgesamt hofft man bei Sibur, durch den jüngst eingeschlagenen Weg „die eigene strategische Position auf dem russischen Reifenmarkt noch weiter zu stärken“. Folglich sollen solche Händlerveranstaltungen künftig regelmäßig wiederholt werden. Wie der Generaldirektor von „Sibur-Russian Tires“, Vadim Alexandrovich Gerinov, sagt, sei die „Qualität und die Effektivität der mit den Geschäftspartnern gemeinsam geleisteten Arbeit von grundsätzlicher Bedeutung“. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit werde dazu beitragen, Vertrauen unter den Endverbrauchern in die Produkte zu wecken.
Das Unternehmen „Sibur-Russian Tires“ wurde 2002 mit Sitz in Moskau gegründet, um Siburs Vertriebs- und Marketingaktivitäten zu koordinieren und fortzuentwickeln. Der Mutterkonzern Sibur hat gleichzeitig in allen wichtigen Regionen Russlands Niederlassungen der neuen Vertriebs- und Marketinggesellschaft eingerichtet, die bis 2008 auf insgesamt 12 ausgedehnt werden sollen.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!