Bridgestone wieder im Visier eines US-Anwaltsbüros
Ein Anwaltsbüro aus Kalifornien will eine Klage gegen Bridgestone eingereicht haben. Der Reifenhersteller soll danach 27,5 Millionen Reifen Steeltex R4S, R4SII und A/T zurückrufen. Wäre die Klage erfolgreich, dann stünden dem Konzern neue Kosten von knapp 3 Milliarden US-$ ins Haus. Die amerikanische Sicherheitsbehörde NHTSA hatte die jetzt angegriffenen Reifen einer eingehenden Untersuchung unterzogen, die im September 2000 startete und im April 2002 abgeschlossen worden ist mit dem Ergebnis, dass diese Reifen völlig einwandfrei und sicher sind. Die Tochtergesellschaft des Konzerns, Bridgestone/Firestone mit Sitz in Nashville/Tennessee, bekräftigte, dass die Reifen völlig sicher seien und teilte mit, wegen dieser Klage, die ohne jede Erfolgsaussicht sei, auch keine Rückstellungen rein vorsichtshalber zu bilden. Dieser Vorgang wirft ein weiteres Mal ein fragwürdiges Licht auf das US-Rechtssystem in seiner jetzigen Form. Ursprünglich sollte der Schutz der Verbraucher im Vordergrund stehen. Inzwischen zeigt sich aber seit vielen Jahren schon immer deutlicher, dass es sich tatsächlich zu einer attraktiven Spielwiese für Anwaltsbüros entwickelt hat, das diese auch nicht mehr aus den Händen geben möchten. Viele Anwälte scheinen auch auf einen gewissen Lästigkeitswert zu setzen und hoffen darauf, von den Beklagten “herausgekauft” zu werden. Allein die Bekanntgabe, dass eine Klage geplant ist, hat den Kurs der Bridgestone-Aktie gestern um 5,4 Prozent fallen lassen.
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