Bridgestone will in Brasilien wachsen – In direktem Wettbewerb mit Michelin
Der japanische Reifenhersteller Bridgestone befürchtet , dass die brasilianische Automobilindustrie wegen auslaufender Steuervorteile für Endverbraucher leichtere Rückschläge erleiden wird; eine Einschätzung, die von der Automobilindustrie so allerdings nicht geteilt wird. Dafür will Bridgestone dann im Nutzfahrzeugreifenbereich in Brasilien spürbar vorankommen. Dort dominiert nach wie vor Michelin mit einem Marktanteil von etwa 30 Prozent. Zur Zeit ist Bridgestone voll und ganz damit beschäftigt, die derzeitige Produktionskapazität von 2.500 Reifen pro Tag auf 4.500 Reifen auszubauen. Der Hersteller glaubt, circa 60 Prozent der zusätzlichen Kapazität in Brasilien absetzen zu können und beabsichtigt, die restlichen 40 Prozent in die USA zu exportieren. Der Markt sieht dies eher mit Sorge, weil in USA ohnehin jetzt bereits Überproduktion herrscht. Auf jeden Fall, das haben die Bridgestone-Manager anlässlich einer “Roadshow” in Brasilien erklärt, müssen Preise angehoben werden und zwar um etwa acht Prozent im Ersatzgeschäft und um zehn Prozent im OE-Geschäft. Sollte sich im OE-Geschäft die notwendige Preiserhöhung nicht durchsetzen lassen, werde Bridgestone einstweilen auf das OE-Geschäft in Brasilien verzichten, weil dort zur Zeit zu viel Geld verloren werde. Sowohl Continental als auch Michelin seien in jüngster Zeit sehr aggressiv mit der Vermarktung von Pkw-Reifen im Ersatzmarkt in Erscheinung getreten. Deren Vermarktung läuft vorzugsweise über Autohäuser. Während Continental sich mehr oder weniger ausschließlich bisher auf Pkw-Reifen beschränkt, will Michelin allmählich offenbar eine Rolle übernehmen, die die Franzosen im Nutzfahrzeugreifenbereich für sich schon lange reklamieren. Möglicherweise haben aber alle die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Pirelli ist traditionell außerordentlich stark in Brasilien und will dort auch gemeinsam mit Allianzpartner Cooper noch stärker zulegen.
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