Betrügerische Reifengeschäfte im Visier der Finanzbehörde

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Mittels der „Operazione Gomme da Arresto“ hat die Guardia di Finanza von Vicenza (Italien) eine Beschlagnahme/Sicherstellung in Höhe von fast elf Millionen Euro bei den vermuteten Drahtziehern hinter betrügerischen Reifengeschäften veranlasst. Die beiden Hauptverdächtigen, die sich aufgrund eines Auslandsaufenthaltes zurzeit noch auf freiem Fuß befinden, sollen mit Unterstützung zweier weiterer Personen Umsätze am Fiskus vorbei generiert haben. In diesem Zusammenhang ist von falschen Rechnungen in Höhe von rund 40 Millionen Euro die Rede. Bei alldem seien Reifen im Ausland erworben worden, wobei zunächst keine Umsatzsteuer erhoben wird, sondern erst dann, wenn sie im Bestimmungsland – also Italien – weitervermarktet werden. Insofern sei die Beschaffung über eine Strohfirma erfolgt, welche die Ware an ein als letztendlicher Reifenvermarkter fungierendes Unternehmen unter Einbeziehung von Umsatzsteuer weiterverkaufte.


Letzteres aber ganz augenscheinlich nur den Papieren nach, denn entsprechende Umsatzsteuer wurde wohl nie abgeführt. Folglich konnte das zweite Unternehmen, das bisherigen Erkenntnissen zufolge um den Steuerbetrug wusste und das in insofern ebenfalls ins Visier der Ermittler geraten ist, die so erworbenen Reifen seinen Kunden entsprechend günstiger anbieten, was nicht zuletzt mit Wettbewerbsverzerrungen im Markt verbunden wird. Wie ein deutscher Großhändler der NEUE REIFENZEITUNG von seiner eigenen Erfahrung berichtet, sollen die Kriminellen auch über eine hierzulande nicht unbekannte B2B-Plattform Ware beschafft haben: Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen gegen die Italiener hat besagter Anbieter seinerseits demnach zwar sämtliche Aufträge sofort storniert, ist aber mangels Rückmeldung des Plattformbetreibers auf den als Folge dessen fälligen Stornogebühren bislang sitzen geblieben. christian.marx@reifenpresse.de

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