Continental-Reifensparte setzt mehr um, verdient aber weniger – EBIT-Marge bei 19 Prozent
Der Continental-Konzern kann auf ein wachstumsstarkes und profitables Geschäftsjahr 2017 zurückblicken. Wie das Technologieunternehmen aus Hannover bereits Anfang des Jahres angekündigt hatte, lag der Jahresumsatz mit 44 Milliarden Euro 8,5 Prozent über Vorjahr. Gleichzeitig stieg das bereinigte EBIT um 10,1 Prozent auf jetzt 4,75 Milliarden Euro, was einer EBIT-Marge von 10,9 Prozent entspricht; dies ist 0,3 Prozentpunkte mehr als 2016 und 0,1 Prozentpunkte mehr als mit den „Eckdaten“ Anfang des Jahres prognostiziert. Bemerkenswert dabei: Während auch die Rubber Group und mit ihr die Reifensparte 2017 deutlich wachsen konnten, und zwar um 8,7 respektive 5,7 Prozent, gerieten die Erträge dort unter Druck und fielen – etwa bei Reifen – um 7,3 Prozent. Dennoch bleibt die Reifensparte der Ertragsbringer Nummer eins des Konzerns und glänzte mit einer bereinigten EBIT-Marge von 19 Prozent. Weiterhin gilt: Ein Viertel ihres Umsatzes machen die Continentäler mit Reifen und knapp die Hälfte ihres EBITs stammt von dort.
„Sie alle haben erneut bewiesen: Unsere Werte schaffen Wert“, wendete sich Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart anlässlich der Vorlage des vorläufigen Konzernabschlusses 2017 an die weltweit mehr als 235.000 Mitarbeiter. „Finanziell sind wir topfit, technologisch wegbereitend und mental weiter voll auf Zukunft gerichtet. Aus einer Position der Stärke heraus gestalten wir so den technologischen Wandel in unseren Industrien wegweisend mit.“ So stieg 2017 das Nettoergebnis auf über drei Milliarden Euro. „Der Vorstand schlägt eine Erhöhung der Dividende um 25 Cent auf 4,50 Euro vor. Wir beabsichtigen also die sechste Anhebung in Folge“, so Degenhart.
Für 2018 rechnet Degenhart mit der Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses: „Unser Start in das Geschäftsjahr 2018 bestätigt unsere Erwartungen. Wir bekräftigen daher unseren Ausblick von Anfang Januar. Unseren Erfolgskurs bei Wachstum und Profitabilität wollen wir fortsetzen. Für das laufende Jahr rechnen wir wieder mit einem deutlichen Umsatzplus von knapp sieben Prozent auf rund 47 Milliarden Euro vor Wechselkurseinflüssen bei einer bereinigten EBIT-Marge von rund 10,5 Prozent.“ Dies entspräche einem leichten Rückgang um 0,4 Prozentpunkte.
Für die Mobilität der Zukunft sieht der Vorstandsvorsitzende das Technologieunternehmen bestens gerüstet: „Continental ist technologisch wegbereitend. Wir investieren in großem Umfang fortwährend in die Technologien von morgen. Das zahlt sich aus. Ein Beleg dafür ist unser Auftragseingang in der Automotive Group: Im Jahr 2017 haben wir einen neuen Rekordwert von fast 40 Milliarden Euro erreicht“, sagte er und fügte hinzu: „Mit unseren innovativen Technologien und dem intelligenten Einsatz von Software, Elektronik und Sensorik ermöglichen wir automatisiertes und autonomes Fahren sowie die Vernetzung und Elektrifizierung der Fahrzeuge. Gleichzeitig erschließen wir neue Geschäftsfelder und Kundengruppen im Bereich innovativer Mobilitätsdienste. Continental steht daher wie kaum ein anderes Unternehmen weltweit für sichere, saubere und intelligente Mobilität.“
Finanzvorstand Wolfgang Schäfer verwies darüber hinaus auf die finanzielle Stärke des DAX-Unternehmens: „Finanziell kerngesund investieren wir stark und bauen unser Geschäft weltweit weiter aus: Investitionen in Sachanlagen und Ausgaben für Forschung und Entwicklung von insgesamt fast sechs Milliarden Euro zeigen das ganz deutlich. Wir verstärken uns auch ganz gezielt durch Übernahmen. Alleine im vergangenen Jahr haben wir nahezu 600 Millionen Euro für Zukäufe ausgegeben. Gleichzeitig haben wir unsere Nettoverschuldung konsequent reduziert. Mit einer Gearing Ratio von 12,6 Prozent und einer Eigenkapitalquote von 43,5 Prozent stehen wir auf einer grundsoliden Finanzbasis.“ arno.borchers@reifenpresse.de
Mehr zu diesen Zahlen erfahren Sie hier in unserem Geschäftsberichte-Archiv.
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