Welche Reifen premium sind – oder: welche vielleicht nicht

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Innerhalb der Branche wird das Reifenangebot einer bestimmten Gattung – also beispielsweise dasjenige für Pkw – gerne unterteilt in verschiedene Kategorien, wobei die Abstufungen angefangen beim Premium- über das Qualitäts- bis hin zum Budget- bzw. manchmal sogar Low-Budget-Segment mittlerweile als etabliert gelten dürften. Welches Produkt respektive welche Reifenmarke gehört dabei aber nun wohin? Dazu hat ein jeder sicherlich seine ganz eigene Meinung. Das gilt vor allem für die Reifenhersteller selbst natürlich ohnehin. Aber kann hier vielleicht ein Fahrzeughersteller wie etwa Volkswagen Hilfestellung bei der Einordnung leisten?

Zumal der über seine Töchter Volkswagen Financial Services AG sowie Volkswagen Bank GmbH Reifendienstleistungen für Leasing- bzw. Flottenkunden anbietet. Die gibt es aktuell in den beiden Ausprägungen „ReifenPremium“ bzw. „ReifenClever“. Aus der Bezeichnung der erstgenannten Option nun direkt auf eine Definition dessen zu schließen, welche Reifen das Unternehmen dem Premiumsegment zurechnet, klappt allerdings dennoch nicht. Denn beim für alle Beschaffungsformen (Leasing, Finanzierung, Barzahlung) angebotenen „ReifenPremium“-Dienstleistungspaket der Volkswagen Leasing GmbH kommen Kunden in den Genuss einer freien Auswahl des Reifenfabrikates und der Reifenart für alle Fahrzeuge.

Eine Zuordnung bestimmter Produkte zum Premiumsegment lässt sich daraus insofern nicht ableiten. Das Ganze wird unabhängig davon als „optimale Lösung für komfortorientierte Bedarfe“ bezeichnet. Sie biete Kostentransparenz und -sicherheit während der gesamten Vertragslaufzeit unter anderem inklusive Montage/Wuchten (bei Erstmontage), Kostenübernahme für saisonale Umrüstung bei Ganzjahreslösungen mit Sommer-/Winterreifenersatz samt Felgen und kostenloser Altreifenentsorgung bei Partnerbetrieben des Konzerns. Als optional werden die Einlagerung des saisonal nicht benötigten Rädersatzes oder Radzierblenden für Winterräder mit Stahlfelgen aufgezählt.

„Mit den preisorientierten ‚ReifenClever‘-Dienstleistungen sichern Sie sich einen wesentlichen Preisvorteil gegenüber unseren ‚ReifenPremium‘-Dienstleistungen, und das bei hervorragender Qualität, denn Sie verfügen über Topreifen ausgewählter Markenhersteller“, verspricht VW demgegenüber für die zweite Variante. Wie sich den entsprechenden Detailangaben des Fahrzeugherstellers zu alldem entnehmen lässt, besteht der Unterschied zu ersterem Paket einzig und allein darin, dass bei „ReifenClever“ eben nur auf bestimmte Fabrikate bzw. „hochqualitative Reifen ausgewählter Markenhersteller“ zurückgegriffen werden kann. Konkret handelt es sich dabei demnach um solche der Marken Semperit, Kleber, Firestone oder Fulda respektive bei Audi um solche von Hankook.

Doch auch das bringt einen trotz der eindeutigen Benennung letztendlich nicht viel weiter: Denn ob man aus dieser Aufzählung im Umkehrschluss nun folgern kann, dass diese seitens VW nun eben nicht als premium angesehen werden, lässt sich letztlich aber freilich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumal besagte Aneinanderreihung von Markennamen einerseits mit dem Passus „oder mit anderen Premiumreifen“ ergänzt wird sowie der Fahrzeughersteller andererseits mit Blick auf Semperit, Kleber, Firestone, Fulda und Hankook ja ohnehin von Topreifen spricht. Schließlich sollte ja allgemein Konsens sein, dass das Premiumsegment gleichbedeutend mit der Topkategorie ist. Es bliebt also auch weiterhin schwierig zu sortieren, welcher Reifen welchem Produktsegment zuzuordnen ist. christian.marx@reifenpresse.de

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