Aktion „NO GOodyear“ gegen Philippsburg-Werksschließung
Mit einer Postkartenaktion will der „Solidaritätskreis Goodyear Philippsburg“ versuchen, den Konzern von seinen Plänen rund um die für das Ende dieses Jahres angepeilte Schließung seines ziemlich genau zwischen Mannheim und Karlsruhe in Baden-Württemberg gelegenen Reifenwerkes abzubringen. „Sie entlassen damit 900 Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit und viele Familien in eine ungewisse Zukunft“, ist auf den dazu vorbereiteten, an die Goodyear-Dunlop-Tires-Germany-Geschäftsführung in Person von Jürgen Titz adressierten Karten zu lesen. Laut dem Südwestrundfunk (SWR) hat der sich aus Vertretern der evangelischen und katholischen Landeskirchen sowie Politikern und Gewerkschaftern zusammensetzende „Solidaritätskreis“ 50.000 Stück davon aufgelegt, wobei auf den Karten selbst als verantwortlich für deren Inhalt die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IB BCE) genannt wird.
Neben einem Appell an die „soziale Verantwortung“ der Konzernverantwortlichen und der Forderung nach einem Konzept zum Erhalt des Werkes Philippsburg enthält das Anschreiben nicht zuletzt eine Art „Drohung“, falls der Protest letztlich dennoch ungehört verhallen sollte. „Ich jedenfalls werde im Rahmen meiner eigenen Verantwortung kritisch prüfen, ob ich mich noch für den Kauf von Produkten Ihres Unternehmens entscheiden oder es anderen empfehlen kann“, sollen Teilnehmer an der Aktion begleitet von ihrer Unterschrift der Unternehmensführung ins Gebetbuch schreiben. Dass die Schließung für ihn eigentlich gar nicht geht und in schönstem Denglisch somit ein „No Go“ darstellt, bringt der „Solidaritätskreis“ bei alldem schon mit dem Motto des Ganzen auf den Punkt: Denn auf der einen Seite ziert „NO GOodyear“ die Karten ergänzt um die Unterzeile(n) „An die Wand gefahren – 900 Arbeitslose in Philippsburg“. christian.marx@reifenpresse.de
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