Continental wächst weiter – Reifen-Division mit 21,3 Prozent Marge
Nach einem guten ersten Quartal im Geschäftsjahr 2016 hebt die Continental AG ihren Ausblick für den Free Cashflow vor Akquisitionen für das Gesamtjahr an: „In den ersten Monaten dieses Jahres gelang es uns erneut, den Free Cashflow vor Akquisitionen deutlich zu steigern. Bis zum Jahresende soll dieser Betrag auf mindestens zwei Milliarden Euro steigen. Bisher hatten wir mit mindestens 1,8 Milliarden Euro gerechnet“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Der Umsatz des internationalen Automobilzulieferers, Reifenherstellers und Industriepartners stieg im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahresquartal um drei Prozent auf 9,85 Milliarden Euro. Gleichzeitig wuchs das Konzernergebnis, das den Anteilseignern zugerechnet wird, um zwölf Prozent auf 734 Millionen Euro. Damit stieg das Ergebnis pro Aktie auf 3,67 Euro nach 3,28 Euro im Vorjahreszeitraum.
Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich zum 31. März im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent auf über eine Milliarde Euro. Dies entspricht einer Marge von 10,6 Prozent nach 10,2 Prozent im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) stieg gegenüber dem ersten Quartal 2015 um 8,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 11,3 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau der ersten drei Monate des Vorjahres.
Die Rubber Group erzielte im ersten Quartal 2016 einen Umsatz von 3,85 Milliarden Euro und konnte die bereinigte EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahresniveau um 3,1 Prozentpunkte auf 17,8 Prozent steigern. Die Division Reifen als wichtigster Teil der Rubber Group generierte dabei einen Umsatz von 2,51 Milliarden Euro und damit ein Plus von 3,8 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis der Reifen-Division erhöhte sich unterdessen um 17 Prozent auf 533 Millionen Euro, so dass die Marge 21,3 Prozent beträgt (Vorjahr: 18,8 Prozent). Die Reifenverkaufszahlen lagen nach den ersten drei Monaten 2016 sowohl im Pkw-Erstausrüstungsgeschäft als auch im Pkw-Reifenersatzgeschäft über dem Vorjahresniveau. Die Absatzzahlen im Nutzfahrzeugreifengeschäft lagen dem Bericht zufolge mit rund sieben Prozent ebenfalls über dem Vorjahreswert.
Die Automotive Group erwirtschaftete in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 6,0 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 7,6 Prozent.
„Aufgrund unseres starken Cashflows konnten wir unsere Netto-Finanzschulden im ersten Quartal dieses Geschäftsjahres gegenüber dem Jahresende um 459 Millionen Euro auf insgesamt 3,1 Milliarden Euro reduzieren. Der Verschuldungsgrad, die sogenannte Gearing Ratio, liegt damit bei 23,1 Prozent. Unser mittelfristiges Ziel, die Marke von 20 Prozent zu unterschreiten, haben wir damit fast erreicht“, erläuterte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrugen die Netto-Finanzschulden sogar eine Milliarde Euro weniger. Im ersten Quartal 2015 waren die Netto-Finanzschulden im Wesentlichen durch den Zukauf von Veyance Technologies angestiegen. Die Gearing Ratio betrug am Ende des ersten Quartals 2015 noch 33,5 Prozent.
Zum 31. März 2016 verfügte Continental über ein Liquiditätspolster von 5,45 Milliarden Euro, davon 1,7 Milliarden Euro an flüssigen Mitteln sowie zugesagte, ungenutzte Kreditlinien von knapp 3,8 Milliarden Euro. Die im April 2014 abgeschlossene revolvierende Kreditlinie in Höhe von drei Milliarden Euro (Teil des syndizierten Kredits mit einem ursprünglich zugesagten Gesamtvolumen von 4,5 Milliarden Euro) wurde im April 2016 um ein weiteres Jahr verlängert. Diese Finanzierungszusage steht Continental nunmehr bis April 2021 zur Verfügung. Das im syndizierten Kredit enthaltene Festdarlehen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro wurde vorzeitig bis Ende März 2016 vollständig zurückgezahlt.
Der Zinsaufwand belief sich in den ersten drei Monaten 2016 auf insgesamt 59 Millionen Euro. „Der Zinsaufwand, der aus Kreditaufnahmen bei Banken, Kapitalmarkttransaktionen und sonstigen Finanzierungsinstrumenten resultierte, lag mit 34 Millionen Euro um 14 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Der wesentliche Anteil entfiel dabei mit 21 Millionen Euro auf den Aufwand aus den begebenen Anleihen“, erläuterte Schäfer. Das negative Zinsergebnis verbesserte sich im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro.
In den ersten drei Monaten investierte Continental insgesamt 398 Millionen Euro in Sachanlagen und Software. Damit beträgt die Investitionsquote vier Prozent nach 3,7 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Continental erhöhte den Aufwand für Forschung und Entwicklung zur Unterstützung einer Vielzahl an Projektanläufen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 stieg dieser Betrag um 11,4 Prozent auf 716 Millionen Euro. Das entspricht einer Quote von 7,3 Prozent des Umsatzes nach 6,7 Prozent vor einem Jahr.
Zum Ende des ersten Quartals beschäftigte Continental 212.417 Mitarbeiter. Dies entspricht einem Anstieg von mehr als 4.500 Beschäftigten im Vergleich zum Jahresende 2015. Grund dafür ist vor allem der weitere Ausbau von Produktionskapazitäten, Vertriebskanälen und des Bereichs Forschung und Entwicklung. ab
Mehr zu diesen Zahlen erfahren Sie hier in unserem Geschäftsberichte-Archiv.
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