Umsatzsteuerkarussell im Onlinehandel in Italien verursacht Millionenschaden
Den italienischen Reifenmarkt erschüttert derzeit ein großangelegter Betrugsfall. Wie unser italienisches Schwestermedium PneusNews.it online berichtet, geht es dabei um Umsätze in Höhe von rund 180 Millionen Euro, die das im Verdacht stehende Netzwerk an Onlinereifenhändlern aus Italien seit 2017 erzielt hatten und für die aufgrund eines internationalen Verschleierungsmechanismus in Italien Mehrwertsteuer in Höhe von 39,5 Millionen Euro erstattet wurden. Die italienische Guardia di Finanza hat dazu nun im Auftrag des Turiner Büros der Europäischen Staatsanwaltschaft fünf Personen verhaftet. Deren Ermittlungen begannen aufgrund von Beschwerden zweier Privatpersonen, die nach dem Onlinekauf von Pkw-Reifen auf italienischen Websites in italienischer Sprache von den Kanarischen Inseln „von einer Briefkastenfirma“ versandte Rechnungen ohne Mehrwertsteuer erhielten und entsprechend misstrauisch wurden. Dem Bericht zufolge waren die Bestellungen über die Webshops der Onlinereifenhändler an Scheinfirmen im EU-Ausland (Spanien, Rumänien, Estland, Ungarn und Bulgarien) „weitergeleitet“ worden, die denselben Verdächtigen zuzuordnen seien. Diese wiederum haben dann reguläre Lieferanten in Italien beauftragt, die Reifen an den Endverbraucher zu liefern; ein klassisches Umsatzsteuerkarussell, bei dem die Scheinfirmen sich vermeintlich gezahlte Steuern zurückerstatten lassen.
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