IGBCE sieht „Katastrophe von großer sozialer und wirtschaftlicher Natur“

Nachdem Goodyear die 1.750 Mitarbeiter in den Werken in Fulda und Fürstenwalde gestern Nachmittag über seine Schließungspläne unterrichtet hatte, reagierte die IGBCE prompt und gab sich entsprechend kämpferisch. „Die Kolleginnen und Kollegen sind völlig fertig“, sagte Anne Weinschenk, IGBCE-Betreuerin für den Goodyear-Konzern und Leiterin des IGBCE-Bezirks Mittelhessen, mit Blick auf die 1.050 Beschäftigten in Fulda (Hessen), für die die Ankündigung Goodyears „ein Schock“ gewesen sei, „der sich schwer mit Worten beschreiben lässt“. Dies vor allem, weil der Hersteller ab Juni mit der Arbeitnehmerseite eigentlich ‚nur‘ über die Halbierung der Belegschaft verhandelt hatte, diese Verhandlungen dann aber offiziell vor wenigen Tagen ausgesetzt und das per Aushang im Werk kundgetan hatte. Auch beim IGBCE-Landesbezirk Nordost blickt man angesichts der „Katastrophe von großer sozialer und wirtschaftlicher Natur“ in „entsetzte Gesichter“, sollen in dem Werk in Fürstenwalde (Brandenburg) mit der Reifenproduktion doch 700 der aktuell 930 Arbeitsplätze wegfallen; nur der Mischbetrieb soll bestehen bleiben. Die Gewerkschafter aus beiden Bezirken betonten unterdessen, man wolle gegen den „radikalen Kahlschlag“ und für die Rechte der Beschäftigten und den Erhalt der beiden Standorte kämpfen. Anne Weinschenk: „Zu Kompromissen sind wir jetzt nicht mehr bereit.“ Kommenden Freitag planen die Gewerkschafter einen Aktionstag vor dem Bundesministerium für Finanzen in Berlin.

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