Verbände kritisieren Mehrwertsteuersenkung aus dem Konjunkturpaket
Im Rahmen des vergangene Woche beschlossenen 130 Milliarden Euro schweren Konjunkturpakets will die Bundesregierung auch die Mehrwertsteuer senken. Demnach sollen vom 1. Juli bis 31. Dezember dieses Jahres 16 statt 19 und fünf statt sieben Prozent an den Fiskus gehen, was in Summe rund 20 Milliarden Euro an Steuerentlastungen umfasst. Unternehmensverbände sehen in der vorübergehenden Steuersenkung indes zunächst einmal einen administrativen Mehraufwand ohne Mehrumsatz. Das ist beispielsweise das Ergebnis einer Umfrage des Gewerbeverbands Bayern im Bund der Selbständigen. Dort befürchten drei Viertel der Teilnehmer einer Blitzumfrage Nachteile durch die Steuersenkung. Der Tenor dort: ein „Bürokratiemonster“. Die Mehrheit der Befragten wolle die Steuersenkungen an die Kunden weitergeben. Mögliche Probleme würden an folgenden Punkten entstehen:
- Mehraufwand bei der Abrechnung
- Mehraufwand für die Mitarbeiter bei der Umsetzung
- erhöhte Kundenrückfragen aufgrund von Abrechnungsabgrenzung; Beispiel: Anzahlung oder Schlußrechnung
- Haftungsproblematik: temporäre Änderung könnte zu einer falschen beziehungsweise unberechtigt ausgewiesenen Mehrwertsteuer führen
- fehlerhafte technische Umsetzung
Auch der Handelsverbands Deutschland äußerte sich ähnlich kritisch: Kassensysteme müssten umgestellt, Preisschilder ersetzt und Werbung neu gestaltet werden. ab
Wieder haben Politiker zugeschlagen, die von der Praxis keine Ahnung haben.
Bei den schon angeschlagenen Firmen entstehen erhebliche Kosten.
Ob ein Endverbraucher in dieser Zeit bereit ist, zusätzlich 10.000,00 Euro auszugeben, um 300,00 Euro zu sparen, ist mehr als zweifelhaft.