Fintyre-Belegschaft rechnet mit ihrer Führungscrew ab – „Flop-Manager“ sind abgereist

Mit Stellung des Insolvenzantrags von Reifen Krieg hat die Fintyre-Belegschaft eine ohnehin nur noch geringe Hoffnung auf ein halbwegs erträgliches Ende begraben müssen. Umso größer ist der nun zutage tretende Frust, denn im weiteren Verlauf des Tages wird mit weiteren Insolvenzanträgen gerechnet.

Eine Sonderrolle scheint Reiff Reifen- und Autoservice zu spielen. Bezogen auf dieses Unternehmen gibt es noch Hoffnung auf eine vollständige Übernahme durch einen Reifenhersteller. Durchweg hart gehen Mitarbeiter mit der Führungsmannschaft ins Gericht. Man habe keine „Top-Manager“, sondern nur „Flop-Manager“ gehabt, die mit großkotzigen Auftritten für Verwirrung gesorgt hätten. „Viele Millionen“ seien dem laufenden Geschäftsbetrieb entnommen worden für Gehälter der „Floppos“ und deren Boni. Reisekosten und Spesen, sofern die angegebenen Summen denn annähernd richtig sein sollten, seien ins Unermessliche gegangen. Die Herren hätten allein Fünf-Sterne-Hotels als adäquat angesehen. Unsäglich teuer sei der Einsatz vieler Externer sowie Beraterfirmen gewesen, die sich allesamt die Taschen vollgestopft hätten. Hierbei habe es sich um blutjunge, zwar intelligente und clevere Jungs gehandelt, denen es aber an Berufs- und Lebenserfahrung gefehlt habe, „deren Kernkompetenz im Austausch von Batterien für den Taschenrechner“ sichtbar geworden sei.

Der Frust ist verständlich, möglicherweise ist die Kritik auch überzogen. Generell lässt sich aber dennoch daraus wohl ableiten, dass das Vertrauen in die Führungscrew nicht vorhanden war. Reifenhandel ist keine Raketenwissenschaft, man braucht keine großartigen Theoretiker, sondern Leute, die es einfach ausprobieren, ändern und verbessern, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert. Es gibt sie wohl, die Manager, die hinter ihren Schreibtischen glänzen und grandiose Ideen entwickeln. Im Reifengeschäft werden vorzugsweise Menschen benötigt, die mit Kunden umgehen können und nicht davor zurückschrecken, gelegentlich schwarzes Gummi unter die Fingernägel zu bekommen. Wenn Private Equity antritt, ist zumindest die Gefahr gegeben, dass solche Unternehmen nur noch – wie es so schön heißt – als „finance-driven“ verkommen. Ein „enormer Kulturwandel durch Managertransfusion“ wurde angestrebt. Konsterniert muss man heute feststellen: Das wurde wohl geschafft! klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

24 Kommentare
  1. EheMA says:

    Zwar haben die ehemaligen MA´s die im letzten Jahr noch gegangen worden sind einen Schrecken und eine Enttäuschung erlebt, dennoch können Sie nun auf ein Happy End zurückblicken. Traurig wie sich das entwickelt hat! Besonders für die, die nicht das Glück hatten….

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  2. Dunkel says:

    Es ist nicht fassbar, wie so genannte Manager ein Unternehmen, das über Jahrzente mit Herzblut aufgebaut wurde,in kürzester Zeit an die Wand fahren.

    Und zerstören dabei ohne schlechtes Gewissen ganze Existenzen .

    Traurig Traurig

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  3. Einerohnelohnvomjan says:

    Endlich eine Info krass das wir es erst aus der Presse lesen müssen weil die Itali Mimis keine eier haben ihre Taschenfüller zu informieren zurück nach Casa Mama hoffentlich hab ihr viel verloren ihr Ehrenlose finazgangster

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  4. DeepDiveDealer says:

    Ist man jetzt wirklich so überrascht?
    Das Fiasko war doch schon mit der Reiff-Übernahme absehbar,
    denn es hat noch nie funktioniert, ein bereits totes Pferd nochmals zu satteln.
    War doch vorhersehbar, mit dem fast gleichen Reiff-Management weiter low performance-mässig zu puscheln und sich dann über das nun eingetretene Ergebnis zu wundern.
    Da war doch schon lange nichts mehr im Blickfeld, ausser die Uhr zum pünktlichen Start in die Mittagspause.

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  5. der andere kollege says:

    Lieber DeepDiveDealer.
    Ich kann ja verstehen dass Du als Wettbewerber momentan große Freude am Niedergang der Fintyre Group hast.
    Aber Eure Bemühungen jetzt Anteile am Markt zu gewinnen werden nur ein kurzfristiger Erfolg sein.
    REIFF wird schon sehr bald wieder zurück sein und die verlorenen Anteile zurückholen.
    Wir haben und hatten schon immer die besseren Konzepte, treue Kunden und Top Mitarbeiter. Auch die Lieferanten wissen unsere Stärken und Loyalität zu schätzen. Wir waren schon immer ein verlässlicher Partner für Kunden und Lieferanten!
    Leider wurde die hervorragende Arbeit aller Mitarbeiter durch unfähige Führungskräfte der Fintyre Group untergraben. Von diesen Leuten distanzieren wir uns ausdrücklich!
    REIFF wird schon sehr bald zurück sein und das stärker als je zuvor.
    Dein Kommentar zeigt, dass Du von REIFF keine Ahnung hast! Sorry , we‘ll ne back !

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    • DeepDiveDealer says:

      Geschätzter, anderer Kollege,
      im Gegenteil, !fairer! Wettbewerb belebt das Geschäft und am Ende des Tages entscheidet Gott sei Dank der Kunde, wo er kauft und welchem Unternehmen er vertraut.
      Ihre Meinung der “schon immer besseren Konzepte” scheint einer gewissen Betriebsblindheit und Arroganz zu unterliegen und wo Sie noch
      “treue Kunden” erkennen, bleibt ebenso Ihr Geheimnis.
      Kein Kunde ist treu – er wechselt sofort, sobald er woanders nur den geringsten Mehrwert sieht.
      Sollten Ihre “immer besseren Konzepte” aber erkennen.
      Wenn aber in Reutlingen alles so Friede, Freude, Eierkuchen war, das Unternehmen kerngesund sowie mit den besten Koryphäen gesegnet, warum wurde dann überhaupt mit Fintyre verhandelt und die Übernahme als Meilenschritt in die Zukunft gefeiert und (in Reiff überreicher Manier) Statements fabuliert, überall die Nr. 1 zu werden? Aber da bin ich dann schon wieder bei dem Pferd mit dem Sattel.

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  6. Gehts noch says:

    Gehts noch Deep Diver. Reiff Fachhandel ist das einzige Unternehmen was in dem ganzen zusammen gewürfelten Haufen noch funktioniert hat. Erst nachdenken dann schreiben. Danke! p.s. Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Fr…… halten.

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    • Ende kommt für alle aus der Fintyre group says:

      Ist leider nicht korrekt, andere aus der Gruppe haben auch ein positives Ergebnis erzielt, ich wünsche dem Retail Bereich ein starkes Comeback:
      Tyre 1: Insolvenz hoffnungsloser Fall, wird abgewickelt
      Krieg : wird bestimmt einen Investor zu finden sein,wird aber umdenken müssen
      Reiff: wird vermutlich auch einen Investor finden
      RS : wird auch weiter existieren
      TX: : unklar, hoffentlich geht es auch weiter

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  7. Lustiger Tieftaucher says:

    Lieber Deep Diver,

    da gerät man ja richtig ins schmunzeln. Schon traurig wenn man selbst so wenig zu bieten hat, wovon man erzählen könnte.

    Eure größte Stärke scheint zu sein mit dem Finger auf den Wettbewerb zu zeigen. Sonst auch noch was drauf?

    Viel Tiefgang ist da wohl nicht vorhanden.

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  8. DeepDiveDealer says:

    Geschätzter, lustiger Tieftaucher,
    Ihre Aussage, “mit dem Finger auf den Wettbewerb zeigen” amüsiert jetzt aber wirklich.
    Sie haben sich die jahrelange Geschäftspolitik Ihres Arbeitgebers bis zur Fintyre-Übernahme aber bestens verinnerlicht und leben sie noch heute vor.
    Allerdings hat sich der Markt und dessen Anforderungen seitdem gewandelt und “fingerpointing” ersetzt keine klare, durchdachte und an die Anforderungen der Zukunft ausgerichtete Strategie.
    Deshalb gibt es keine Dinosaurier und kein nun auch Firma Reiff mehr.

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  9. Ex-Mitarbeiter says:

    Zum Glück habe ich noch pünktlich zum Untergang den Absprung geschafft und widme mich neuen Zielen.

    Schade drum, eigentlich war es in Ordnung. Leider haben diverse Führungskräfte wenig bis keine Ahnung vom Geschäft und durch massiven Stellenabbau war die Arbeit kaum noch zu bewältigen. 4 Hände voll Mitarbeiter um das ganze Wintergeschäft zu betreuen… funktioniert bestimmt gut… hat man ja gesehen. Unendliche Katastrophe war das. Dann noch wundern, warum der Kunde woanders kauft. Kleinere Kunden waren unattraktiv, da man ja kein schnelles Geld verdienen konnte. Gut, es fehlte auch die Zeit diese kleineren Kunden zu betreuen. Hilft nur nichts, wenn man dann die großen Kunden nach und nach verliert und alle anderen sich mangels Betreuung abgewandt haben. Dann steht man vor einem großen Loch und wundert sich noch darüber. Diverse Führungskräfte wussten aber immer alles besser, dem musste man sich beugen.

    Ich für meinen Teil bin froh, dass ich mich nun nicht mehr damit auseinandersetzen muss! Die Quittung ist auf jeden Fall nun da.

    Hoffe das alle ehemaligen Kollegen gut unterkommen werden.

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  10. Mario Galistu says:

    Ich finde es traurig wie man sich über momentane Probleme des Wettbewerbs so freuen kann.
    Die Firma Reiff wird auch diesen Sturm überleben und gewohnt stark dank seiner Mitarbeiter weiter machen

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  11. Karl Kritisch says:

    Gutes Statement Mario!
    Kurz und Präzise.
    Das einzige das zählt ist die Zukunft und die werden die REIFF Mitarbeiter positiv bewältigen, selbst wenn es eine kurzfristige und kurze Zeit mit einem Insolvenzverwalter geben sollte. Nächste Woche wissen wir alle mehr.
    Wir werden die Antwort auf dem Feld geben würde man beim Fußball sagen.
    Lasst die Lästerer lästern, sie haben ja sonst nix im Leben.
    Wir konzentrieren uns jetzt auf die Neuen Herausforderungen.

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  12. DeepDiveDealer says:

    Mitarbeiter machen für den Kunden den Unterschied!
    Unternehmen (auch Reiff), Produkte usw. sind austauschbar.
    Wenn man jetzt aber auch hier liest, daß die Reiff-Mitarbeiter
    für ihre Situation immer Andere verantwortlich machen, nur nicht sich selbst, sagt das sehr viel aus über die Fähigkeit
    zur Selbstkritik oder das Hinterfragen der eigenen Motivation und des persönlichen Einsatzes in den letzten Jahren.
    Wie gesagt, Menschen machen den Unterschied und möglicherweise haben die ganzen abgewanderten Kunden sich bei Wettbewerbern mit wirklichem Service und Problemlösungsgedanken einfach nur wohler gefühlt.

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  13. Mario Galistu says:

    Anstatt dich hinter irgendeinem Pseudonym zu verstecken und über Dinge zu philosophieren welche du offensichtlich nicht kennst solltest du dich wenigstens besser Informieren.
    Die Reiff-Läden laufen bestens.
    Aber das scheint für dich ja gar nicht das Thema zu sein .
    Haben eventuell deine Kunden dich schon mehrfach ausgetauscht weil bei dir der Service nicht gepasst hat
    Darfst du sonst nirgends mit jemanden sprechen oder schreiben ?
    Am besten nimmst du deine Taucherausrüstung und geht schwimmen , das ist doch was für Alleingängen .
    Wir für uns werden die recht kurzfristig zeigen was treue Kunden sind die auch mal mit durch ein Tal gehen .Und die 2 wo eventuell bei dir gelandet sind kommen auch wieder .
    P.S meine Namen schreibe ich gerne bei Dingen die ich vertrete

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  14. Mario Galistu says:

    Guten Morgen Diver ,
    sind nicht Sie derjenige der alle Reiff-Mitarbeiter über einen Kamm schert und Sie für nicht kompetent erklärt ?
    Aber genug meiner Zeit für Sie investiert , jetzt freue ich mich auf den erneuten hart aber fairen Wettbewerb mit Ihnen

    Antworten
  15. Mario Galistu says:

    Lieber Diver ,
    Sind nicht Sie derjenige der alle Reiff-Mitarbeiter über einen Kamm schert ?
    Aber genug meiner Zeit für Sie investiert.
    Jetzt freue ich mich wieder auf einen fairen und harten Wettbewerb mit Ihnen .

    Antworten
  16. Stephan Heyd says:

    Wenn Fürsten fallen, pißt der Pöbel geschwind noch aufs Pflaster.

    Die Reiff Filialen haben Jahr für Jahr bewiesen das sie stark im Service sind. Wir konnten nicht mehr tun als zu schauen das Geld rein kommt. Was dann mit diesem gemacht wird, liegt nicht in unserer Hand.
    Daher Deepdivedealer darfst Du Deinen Nonsens ruhig bei Dir behalten.

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  17. DeepDiveDingsbums says:

    Ist das jetzt eigentlich mittlerweile der richtige Moment um zu sagen:

    Ja, lieber DeepDiveDealer, es gab und gibt nach wie vor die guten Konzepte bei REIFF, die unter Fintyre nicht begraben wurden. Und genau aus diesem Grund, vorrangig auch weil – wie ja selbst schon erwähnt und erkannt – die Mitarbeiter den Unterschied machen, hat REIFF mit Bridgestone nun einen soliden Partner gefunden, der den Wert des Unternehmens und dessen Erfolgskonzept erkannt hat. Als jemand der die letzten Monate zugegen war, bereue ich meine Entscheidung, REIFF die Treue gehalten zu haben, kein bisschen.

    Ach übrigens, einen Gruß noch von den Dinosauriern ;)

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