Kumho Tire nur noch 1,42 Milliarden Euro wert? – Verkaufsprozess vor Neustart

Die Chancen, dass Park Sam-Koo nun doch noch die Kontrolle über Kumho Tire erlangen und damit der Kumho Asiana Group das letzte fehlende Teil zu ihrer vormaligen Größe zurückgeben kann, steigen Medienberichten zufolge wieder deutlich an. Entsprechend dem Verkaufs- und Kaufvertrag (SPA) vom März dieses Jahres hat Qingdao Doublestar – bevorzugter Bieter für die 42,01 Prozent Kumho-Tire-Aktien, die von Gläubigern um die Korea Development Bank gehalten werden – das Recht, vom Kauf zurückzutreten, wenn der operative Gewinn des Reifenherstellers bis zum 23. September (wenn der Kauf dem SPA zufolge abgeschlossen sein sollte) um mehr als 15 Prozent gefallen sein sollte. Nun, im ersten Halbjahr dieses Jahres rutschte die Kennzahl von 558 Milliarden Won Plus ins Minus; Kumho Tire meldete einen operativen Verlust von 50,7 Milliarden Won (38 Millionen Euro). Anstatt vom Vertrag zurückzutreten, fordert Doublestar nun bekanntlich einen Preisnachlass. Wie es jetzt heißt, wolle der chinesische Hersteller nur noch 800 Milliarden Won (596 Millionen Euro) zahlen. Vor dem Wochenende hatte es noch geheißen, Doublestar verlange lediglich einen Nachlass von zehn Prozent, also 95,5 Milliarden Won (71 Millionen Euro), neuesten Berichten in Korea zufolge liegt die Forderung damit aber bereits bei gut 16 Prozent. Damit wird Kumho Tire insgesamt nur noch mit 1,42 Milliarden Euro bewertet.

Sollten die Gläubiger den Forderungen von Qingdao Doublestar zustimmen, wovon viele Beobachter ausgehen, könne man dadurch doch wenigstens den Verkauf endlich abschließen, wäre aber ein neuer Verkaufs- und Kaufvertrag (SPA) vonnöten. Und damit würde Park Sam-Koo, Chairman der Kumho Asiana Group, auch erneut die Gelegenheit erhalten, von seinem Erstkaufrecht Gebrauch zu machen. Dazu muss Park lediglich mehr als Doublestar bieten, also mehr als die besagten 800 Milliarden Won. Ebenfalls glauben Beobachter, dass die Gläubiger es Park in einem solchen Fall nicht noch einmal untersagen würden, zum Kauf von Kumho Tire ein Konsortium von Geldgebern zu formen. Während ihm dieses Hilfsmittel zuletzt untersagt wurde, konnte Doublestar darauf zurückgreifen. Zwischenzeitig hat sich in Korea entsprechend politischer Druck aufgebaut, heißt es in den Medien, der gegen den Verkauf von Kumho Tire an einen chinesischen Reifenhersteller wirkt.

Für morgen ist ein Treffen geplant, bei dem die Entscheidung fallen soll, ob die Gläubiger um die Korea Development Bank das Angebot von Qingdao Doublestar annehmen oder nicht. ab

 

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