China wegen Antidumpingverfahren „sehr besorgt“ – Behauptungen „unzutreffend“

,

Nachdem die Europäische Kommission am vergangenen Freitag ein Antidumpingverfahren gegen chinesische Lkw-Reifenimporte in die Europäische Union eingeleitet hatte, ließ eine offizielle Reaktion aus China freilich nicht lange auf sich warten. Aus dem Handelsministerium in Peking heißt es der staatlichen Tageszeitung China Daily zufolge, die Preise nach Europa gelieferter und in China produzierter Lkw-Reifen seien in den vergangenen zwei Jahren gefallen, weil auch die Rohstoffkosten weltweit gefallen seien. Die Behauptung der Antragsteller aus Europa, ihre chinesischen Mitbewerber würden von staatlicher Unterstützung profitieren, sei „unzutreffend und lässt ausreichende Beweise vermissen“, dass chinesische Exporteure Lkw- und Busreifen auf dem europäischen Markt dumpen und dass sie dadurch die in Europa ansässige Industrie schädigen würden. Im Übrigen sei die Anzahl der in die EU exportierten Lkw-Reifen in den vergangenen zwei Jahren stabil geblieben, auch wenn Zahlen, die die NEUE REIFENZEITUNG vor einigen Monaten veröffentlicht hat, etwas anderes zu belegen scheinen. Auch über die Wahl des Verfahrens beklagt sich das offizielle China.

Man sei „besorgt“ darüber, dass das Land und seine Marktteilnehmer trotz Mitgliedschaft Chinas in der Welthandelsorganisation WTO keine – in der Regel günstigere – Marktwirtschaftsbehandlung erführen, sondern dass die Höhe des vermeintlichen Dumpings nach der sogenannten Marktwirtschaftsdrittland-Methode errechnet werden soll. Der Methode entsprechend könnten etwa Produktionskosten aus den USA, der Türkei, aus Japan oder Südkorea der Berechnung der EU-Zölle auf chinesische Lkw-Reifen zugrundegelegt werden. China ist seit 2001 Mitglied der WTO, wird dort allerdings immer noch nicht als Marktwirtschaft anerkannt; es lägen in China weiterhin sogenannte „Marktstörungen“ vor. China kritisiert, durch das Berechnungsverfahren würden Zölle „künstlich hochgesetzt“.

Insgesamt sei man in China „sehr besorgt“ wegen eines neuerlichen Antidumpingverfahrens gegen Produzenten aus China. Erst kürzlich hatte die Europäische Kommission entsprechende Zölle gegen Stahlimporte aus China verhängt, schreibt die Agentur Xinhua. ab

 

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert