Hankook Tire in Südkorea wegen Krebstod eines Arbeiters verurteilt

Vergangene Woche sprach der Seoul Central District Court dem Reifenhersteller Hankook Tire eine Mitschuld am Tod eines seiner Fabrikarbeiter zu und ordnete eine Entschädigungszahlung des Unternehmens an die Hinterbliebenen des Mannes in Höhe von 128 Millionen Won (95.000 Euro) an. Wie das Gericht der Agentur Yonhap zufolge schreibt, habe der Hersteller zwar Atemmasken verteilt und Absaug- und Kühlsysteme in der Produktion angebracht, „da er sich bewusst war über den Zusammenhang zwischen der Reifenproduktion und der Kanzerogenese. Aber Forschungsergebnisse zeigen, dass die Sicherheitssysteme nicht vernüftig funktionierten“, zitiert die Agentur aus dem Urteil. Das Urteil sei das erste in Südkorea, das einem Reifenhersteller eine Mitverantwortung am Krebstod eines seiner Mitarbeiter zuschreibt. Bisher seien entsprechende Verfahren immer ohne Urteil geendet, da der Zusammenhang zwischen dem Krebstod und dem Arbeitsplatz in der Reifenproduktion nicht zu beweisen war. Dem Urteil zufolge könne man annehmen, dass der Krebs des Arbeiters durch das Einwirken von Dämpfen aus dem Vulkanisationsprozess in der Reifenproduktion verursacht worden sein könnte, da andere medizinische Erklärungen für die Erkrankung des Mitarbeiters nicht vorlägen. Einem Hankook-Sprecher zufolge wolle man sich das Urteil zunächst in Gänze genau ansehen, bevor Entscheidungen zum weiteren Vorgehen fallen könnten. ab

 

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