Markt im Mai: Flotte wächst wieder stärker als Privat
Für Mai 2017 ergibt die Dataforce-Auswertung zum deutschen Pkw- und LLkw-Flottenmarkt der verschiedenen Marktsegmente ein positives Bild. Auch dank zusätzlicher Arbeitstage liegen alle Kanäle mit Abstand über den Vorjahreswerten. Der sogenannte „relevante Flottenmarkt“ – siehe dazu die Dataforce-Definition anbei – erhöhte nach dem zwischenzeitlichen Dämpfer im April wieder die Schlagzahl und liegt beim Wachstum deutlich vor dem Privatmarkt. Dagegen bestätigten sich einige Tendenzen der vergangenen Monate wie die Verlagerung der taktischen Zulassungen zum Fahrzeugbau und das noch stärkere Wachstum bei den Transportern im Vergleich zu Pkw-Modellen.
Die Pkw-Neuzulassungen wuchsen im Mai 2017 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,9 Prozent. Auch wenn ein Zuwachs um statistisch gesehen 1,7 Arbeitstage zu diesem Ergebnis beigetragen hat, unterstreicht das zweistellige Wachstum Dataforce zufolge „die exzellente Verfassung des Marktes“. Arbeitstäglich bereinigt lag das Wachstum noch immer bei 7,3 Prozent. Angesichts des sich weiter verbessernden Wirtschaftsumfelds werden Haushalte und Unternehmen in diesem Jahr sehr wahrscheinlich wieder mehr als 3,4 Millionen neue Pkws kaufen.
Was ist der „relevante Flottenmarkt“?
Der sogenannte „relevante Flottenmarkt“ entspricht dem Markt aller gewerblichen Neuzulassungen ohne Fahrzeugbau, -handel und Autovermieter, also umfasst ausschließlich solche Fahrzeuge, die für betriebliche Zwecke und nicht für Weiterverkauf, Vermietung oder aus taktischen Gründen zugelassen wurden.
Im Mai zeigte sich der relevante Flottenmarkt demnach „wieder in alter Stärke“, so Dataforce. Die Neuzulassungen erreichten einen neuen Höchststand (78.402) und auch bei der Wachstumsrate von nominal 16 und bereinigt 10,3 Prozent lag das Flottengeschäft wieder spürbar vor dem Privatmarkt, wo ein Plus von 8,5 respektive 3,2 Prozent erzielt wurde. Angesichts von Rekordwerten beim Wirtschaftsklima und anziehenden Investitionen könnte der Flottenmarkt in diesem Jahr deutlich besser abschneiden als noch Anfang des Jahres zu erwarten war, prognostiziert das in Frankfurt ansässige Dataforce Verlagsgesellschaft für Business Informationen mbH.
Die seit Januar 2016 anhaltende Erholung der privaten Nachfrage setzte sich auch im vergangenen Mai weiter fort. Das nominale Plus von 8,5 Prozent entsprach allerdings arbeitstäglich bereinigt nur einem Zuwachs um 3,2 Prozent, spürbar weniger als die Zuwachsraten innerhalb des ersten Quartals. Hier dürften die stark steigenden taktischen Zulassungen mit dem daraus resultierenden hohen Angebot an jungen Gebrauchten den Privatmarkt trotz hohem Ersatzbedarf und positiver Einkommensentwicklung bremsen, so die Erwartung der Flottenexperten.
Bei den taktischen Neuzulassungen bestätigte sich im Mai die Tendenz der vorangegangenen beiden Monate zu einer Verlagerung vom Fahrzeughandel zu Fahrzeugbau und Autovermietern. Diese Kanäle ermöglichen den Herstellern, die Wiedervermarktung mittels fester Laufzeiten mit Rückkaufverträgen genauer zu steuern.
Der Fahrzeugbau steigerte seine Neuzulassungen mit bereinigt 13,5 Prozent am stärksten. Bei den Autovermietern und im Fahrzeughandel lagen die bereinigten Zuwächse bei 10,9 respektive 6,7 Prozent. Zusammen erreichten die Sondereinflüsse ebenfalls bereinigt ein Wachstum von 9,5 Prozent.
Das Wachstum im Transportermarkt (leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities) überschritt im Mai nominal die 20-Prozent-Marke und lag bereinigt bei 15,1 Prozent. Bei den bereinigten Wachstumsraten verfehlte der Fahrzeughandel mit 9,8 Prozent knapp ein zweistelliges Ergebnis, was in allen anderen Marktsegmenten des Transportermarktes gelang. Spitzenreiter beim Wachstum waren einmal mehr die Autovermieter, die arbeitstäglich bereinigt 31,3 Prozent mehr neue Transporter anmeldeten als im Mai 2016. ab
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!