Tarifpartner der deutschen Kautschukindustrie sind sich einig geworden
Nach einer erfolglosen ersten Runde sind sich die Tarifpartner der deutschen Kautschukindustrie schon bei ihrem zweiten Zusammenkommen am 31. Mai handelseinig geworden: Der Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) haben einen neuen Tarifvertrag für die von ihr vertretenen 30.000 Beschäftigten der Branche geschlossen.
„Das hat Strahlkraft auf die insgesamt 75.000 Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie und darüber hinaus“, ist sich ADK-Verhandlungsführer Josef Lottes sicher, der zugleich Geschäftsführer Personal der Pirelli Deutschland GmbH ist. Konkret sieht die Einigung eine schrittweise Lohnerhöhung um 2,5 Prozent zum 1. Juni dieses Jahres, eine weitere Stufe mit 1,9 Prozent zwölf Monate darauf sowie eine Steigerung um zusätzlich 0,6 Prozent zum 1. Januar 2018 vor. Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. Juni 2016 um 40 Euro und werden zum 1. Juni kommenden Jahres dann noch einmal um weitere zehn Euro erhöht.
„Das ist eine verkraftbare Erhöhung für unsere Betriebe und angesichts der niedrigen Inflationsrate eine spürbare Reallohnsteigerung für die Beschäftigten“, meint Lottes. Die mit 24 Monaten bis zum 31. Mai 2018 vergleichsweise lange Laufzeit des neuen Tarifvertrages wertet er als „wichtigen Faktor für Planungssicherheit und Stabilität für die Unternehmen“. Angesichts der Unsicherheit gerade auf den Exportmärkten sei das ein Wert an sich und der Abschluss „fair für unsere Mitarbeiter und verkraftbar für unsere Unternehmen“. Mit der überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen tue man außerdem etwas für die Zukunftsfähigkeit der Branche.
„Die deutsche Kautschukindustrie hat bereits in ihrem letzten Tarifvertrag gezeigt, wie ernst es ihr ist mit den Themen ‚demografischer Wandel’ und ‚Fachkräftesicherung’. Hier setzen wir erneut ein Zeichen, um attraktiv zu bleiben gerade auch für junge Menschen, die bei uns eine Ausbildung beginnen. Arbeitgeber und Gewerkschaft der deutschen Kautschukindustrie haben hier erneut bewiesen, wie gut das System der Sozialpartnerschaft funktionieren kann, wenn beide Seiten gewillt sind, eine Lösung zu finden“, so Lottes weiter. cm
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