Halbjahr: Reifen-Division der Continental wird immer profitabler

Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr hebt der Continental-Konzern seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2015 an. „Wir wollen für das Gesamtjahr eine bereinigte EBIT-Marge von rund elf Prozent erreichen, nachdem wir bisher von einer Marge von mehr als 10,5 Prozent ausgegangen sind. Auch unseren Ausblick für den Free Cashflow vor Akquisitionen heben wir auf Grund der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr von mindestens 1,5 Milliarden Euro auf mindestens 1,8 Milliarden Euro an“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart heute bei Vorlage der Geschäftszahlen nach den ersten sechs Monaten. Insbesondere die Reifen-Division konnte einmal mehr überzeugen. Während der Halbjahresumsatz um 7,2 Prozent auf 5,06 Milliarden Euro anstieg, lag das operative Ergebnis der Division bei 1,06 Milliarden Euro, also 14,6 Prozent über Vorjahr. Dadurch ergibt sich eine EBIT-Marge in Höhe von 20,9 Prozent. Bereinigt lag die EBIT-Marge sogar bei 21,4 Prozent nach 19,6 Prozent im Vorjahreshalbjahr. Die Continental generiert damit 49 Prozent ihres EBITs in der Reifen-Division, obwohl ‚nur’ 25,8 Prozent der Umsätze von dort stammen.

„In einem anspruchsvollen Umfeld haben wir Stärke bewiesen und sind nach dem bereits guten ersten Quartal 2015 auch im zweiten Quartal, bereinigt um Konsolidierungskreis- und Währungskurseffekte, noch einmal um 4,4 Prozent gewachsen. Dazu hat auch ein zweistelliges Umsatzwachstum in Asien beigetragen. Für das verbleibende Halbjahr rechnen wir trotz einer Abschwächung der Wachstumsrate der Fahrzeugproduktion in Asien mit einer stabilen Geschäftsentwicklung auf dem erreichten hohen Niveau“, erklärte Degenhart.

Der Umsatz des internationalen Automobilzulieferers, Reifenherstellers und Industriepartners stieg im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,8 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig wuchs das Konzernergebnis, das den Anteilseignern zugerechnet wird, um 11,1 Prozent auf mehr als 1,4 Milliarden Euro. Damit stieg das Ergebnis pro Aktie auf 7,24 Euro nach 6,52 Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Konzernergebnis (EBIT) erhöhte sich zum 30. Juni 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 19,4 Prozent auf mehr als 2,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Marge von elf Prozent nach 10,7 Prozent im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,6 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 12,2 Prozent nach 11,6 Prozent im Jahr zuvor.

Der Free Cashflow vor Akquisitionen legte im Vergleich zum Vorjahr um 240 Millionen Euro auf 882 Millionen Euro deutlich zu. Der Free Cashflow belief sich auf 282 Millionen Euro.

„Auf Grund unserer Finanzstärke konnten und werden wir sowohl die Akquisition von Veyance Technologies und die Dividendenzahlung als auch die Akquisition von Elektrobit Automotive GmbH aus eigenen Mitteln und mit bereits vorhandenen Kreditzusagen finanzieren. Zudem werden wir unsere Anleihe in US-Dollar mit einem Volumen von 950 Millionen US-Dollar vier Jahre vor Ablauf vorzeitig im September dieses Jahres zurückzahlen. Unter den Fremdfinanzierungsinstrumenten gibt es derzeit spürbar günstigere als die begebene Anleihe. Welche wir davon künftig einsetzen, werden wir in den kommenden Wochen entscheiden“, erklärte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. „Unsere Netto-Finanzschulden werden zum Jahresende aus heutiger Sicht unter vier Milliarden Euro liegen“, betonte er.

Am Ende des ersten Halbjahres betrugen die Netto-Finanzschulden des Continental-Konzerns 4,2 Milliarden Euro. Sie verbesserten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahresende 2014 erhöhten sich die Netto-Finanzschulden, im Wesentlichen durch den Ende Januar 2015 vollzogenen Kauf von Veyance Technologies, um 1,4 Milliarden Euro. Der Verschuldungsgrad, die Gearing Ratio, lag Ende Juni 2015 bei 34,1 Prozent (Vorjahreszeitraum 42,4 Prozent).

Zum 30. Juni 2015 verfügte Continental über ein Liquiditätspolster in Höhe von 6,4 Milliarden Euro, davon 2,3 Milliarden Euro flüssige Mittel sowie zugesagte, ungenutzte Kreditlinien im Volumen von 4,1 Milliarden Euro.

Der Zinsaufwand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Millionen Euro auf 178 Millionen Euro. Das negative Zinsergebnis reduzierte sich im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 42 Millionen Euro auf 99 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen trotz der vorzeitigen Rückzahlung der US-Dollar-Anleihe weiterhin mit einem negativen Zinsergebnis von rund 300 Millionen Euro.

In den ersten sechs Monaten 2015 investierte Continental 816 Millionen Euro in Sachanlagen und Software. Damit beträgt die Investitionsquote 4,2 Prozent nach 4,7 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung erhöhte sich im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Quote von 6,5 Prozent des Umsatzes nach 6,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Continental hat wieder zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen: Zum Ende des zweiten Quartals 2015 waren im Konzern über 205.000 Mitarbeiter beschäftigt und damit rund 16.000 mehr als im Vergleich zum Jahresende 2014. Bedingt durch gestiegene Produktionsvolumina und den Ausbau bei Forschung und Entwicklung erhöhte sich die Mitarbeiterzahl in der Automotive Group um knapp 4.000. In der Rubber Group führten der weitere Ausbau von Produktionskapazitäten und Vertriebskanälen sowie die Akquisition von Veyance Technologies in der Division ContiTech zu einer Erhöhung der Beschäftigtenzahl um rund 12.000. Im Vergleich zum Berichtsstichtag des Vorjahres erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern um insgesamt rund 19.000.

Die Automotive Group erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 11,9 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag mit 9,1 Prozent über dem Vorjahresniveau von 8,4 Prozent.

Die Rubber Group erzielte im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro und konnte die bereinigte EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent verbessern.

Continental entwickelt intelligente Technologien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Als zuverlässiger Partner bietet der internationale Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner nachhaltige, sichere, komfortable, individuelle und erschwingliche Lösungen. Der Konzern erzielte 2014 mit seinen fünf Divisionen Chassis & Safety, Interior, Powertrain, Reifen und ContiTech einen Umsatz von rund 34,5 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell über 205.000 Mitarbeiter in 53 Ländern. ab

Mehr zu diesen Geschäftszahlen finden Sie hier in unserem Geschäftsberichte-Archiv.

 

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