Börsianer nervös, weil EU-Kartellwächter Conti beäugen?
Dass die Continental-Aktie am gestrigen Montag zu den „Verlierern“ unter den Leitwerten im Deutschen Aktienindex (DAX) gehörte, führen Finanzexperten auf das Bekanntwerden etwaiger Verstöße des Konzerns gegen das EU-Kartellrecht zurück. Denn das Unternehmen selbst schreibt in seinem nunmehr vorliegenden Geschäftsbericht für das Jahr 2014, dass die Europäische Kommission entsprechende Anhaltspunkte festgestellt hat und daher schon im Herbst vergangenen Jahres eine Durchsuchung bei einer nicht näher bezeichneten Tochtergesellschaft des Konzerns durchgeführt hat. Zudem ist von einem weiteren Fall die Rede, in dem eine Conti-Tocher ein Auskunftsersuchen der EU-Kommission erhalten hat. Wohin das Ganze führe bzw. ob und gegebenenfalls in welcher Höhe Bußgelder zu erwarten seine, ist demnach allerdings noch nicht klar.
„Auskunftsersuchen und Durchsuchungen sind vorläufige Schritte im Rahmen von Ermittlungen wegen mutmaßlich kartellrechtswidrigen Verhaltens und geben keinen Aufschluss über deren Ergebnis. Sollte die Europäische Kommission feststellen, dass Continental und/oder ihren Tochterunternehmen kartellrechtswidriges Verhalten vorzuwerfen ist, könnte sie ein Bußgeld verhängen, das den Umsatz von Continental bzw. der betroffenen Tochtergesellschaft sowie die Schwere und die Dauer der Verstöße berücksichtigt, zehn Prozent des Konzernumsatzes des beteiligten Unternehmens im Vorjahr aber nicht überschreiten darf“, schreibt Conti dazu in seinem Jahresbericht. Anscheinend reicht so etwas schon, um Finanzjongleure an der Börse nervös werden zu lassen. christian.marx@reifenpresse.de
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