RTC-Sommerfest: Eine Kooperation darf auch einmal feiern
Das offizielle Ende ihres zweieinhalbtägigen Tagungsevents im Sommer begehen die RTC-Gesellschafter seit Jahren mit einem Sommerfest. Dabei ist dies nicht nur die ideale Gelegenheit, sich in einem entspannten Ambiente untereinander oder mit den Vertretern der ebenfalls geladenen Geschäftspartner auszutauschen, alte Verbindungen zu festigen und neue aufzubauen. Es ist auch die ideale Gelegenheit, von den Anstrengungen des Alltags im Reifenhandel abzuschalten und mit Gleichgesinnten auf das gemeinsam Erreichte anzustoßen und Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Dass das RTC-Sommerfest dabei von allen gleich geschätzt wird, zeigt allein die hohe Teilnehmerquote: 32 der 35 aktuellen Gesellschafter – diese betreiben insgesamt 50 Niederlassungen – waren dieses Jahr wieder in Potsdam präsent und brachten mitunter gleich ihr komplettes Mitarbeiterteam mit.
Gerade in den Reihen der Kooperation RTC Reifen-Team gilt das Miteinander unter den Gesellschaftern als besonders harmonisch. Während andere Organisationen des ungebundenen Reifenhandels mitunter allein schon wegen ihrer Größe und der Heterogenität ihrer Mitglieder einen nicht unerheblichen Teil ihres Aufwands in die Selbstverwaltung investieren müssen, wirken die RTC und ihre Gesellschafter in großer Harmonie vereint. Auch wenn es in den Reihen der RTC ebenfalls Größenunterschiede gibt – es gibt Gesellschafter mit mehreren Niederlassungen und mehreren Millionen Euro Jahresumsatz sowie kleine Fünf-Mann-Betriebe –, eint doch alle Gesellschafter das Streben nach einer kooperativen Zusammenarbeit und den daraus resultierenden Vorteilen. Die kleine aber schlagkräftige Zentrale mit Sitz in Ludwigsfelde-Genshagen südlich von Berlin unter der Leitung von RTC-Geschäftsführer Andreas Nötzel verhandelt dabei die Konditionen mit den Lieferanten, die dann für alle Gesellschafter identisch sind, unabhängig vom Einkaufsvolumen. Auch wird die Harmonie durch die quartalsmäßigen Gesellschaftertreffen befördert, die eine enge Abstimmung und Kompromissfindung zwischen den inhabergeführten Einzelunternehmen möglichst früh ermöglicht, noch lange bevor sich etwaige Widerstände und Meinungsverschiedenheiten festsetzen. Man arbeitet zusammen und lebt die Gemeinschaft – auch abseits des Tagesgeschäftes.
Aber es geht dabei nicht nur um Harmonie als Selbstzweck. Auch die Geschäfte der Kooperation und ihrer Gesellschafter laufen dem Vernehmen nach gut, so dass weiteres Wachstum vorprogrammiert ist, wie Nötzel im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG beim Sommerfest in Potsdam erläuterte. Die Aufnahme weiterer Gesellschafter sei mehr als denkbar, ist auch aus den Reihen der bestehenden Partner zu hören. So könne die RTC außerdem nach dem zum Jahreswechsel vollzogenen Austritt aus der Team-Kooperation nun mit Lieferanten „auf Augenhöhe“ verhandeln und erreiche dabei Nötzel zufolge auch noch wettbewerbsfähigere Konditionen als zuvor.
Anlässlich der diesjährigen RTC-Tagung samt Sommerfest präsentierten sich gleich eine ganze Reihe von Geschäftspartnern in der Lobby des Veranstaltungshotels, darunter etwa Reifenhersteller wie Michelin, Goodyear Dunlop, Continental, Pirelli, Yokohama, Falken, Nokian, Kumho, Syron, Giti Tire und Marangoni/Wenzel oder etwa Räderhersteller wie ProLine Wheels, Keskin Tuning, Ronal/Speedline und OZ/MSW.
Darüber hinaus können die RTC-Gesellschafter jetzt auch ohne Weiteres ihre Dienstleistungen im Flottengeschäft außerhalb der Servicequadrat anbieten – und tun dies auch mit Nachdruck und nahezu flächendeckend. Die RTC ist aktuell in acht Bundesländern mit Standorten vertreten. Als die RTC Reifen-Team bis Ende vergangenen Jahres noch Team-Gesellschafter war, war man an die Servicequadrat GmbH & Co. KG gebunden, ein Gemeinschaftsunternehmen von point S und Team. Hier ist man jetzt freier geworden. Die 35 Gesellschafter sind etwa aktuell mit über 40 Pannen-Lkws auf deutschen Straßen unterwegs und können in einigen Regionen Deutschlands einen nahezu exklusiven Service bieten, auch was etwa die mobile Reifenmontage betrifft.
So konnte erst kürzlich im Rahmen der Reifen-Messe in Essen die Bänex Reifen- und Fahrzeughandel und Service GmbH – seit 1992 bereits RTC-Mitglied – mit ihrem modularen mobilen Montagesystem überzeugen und gewann damit den „Kreativ Award“. Mobiler Reifenservice sei von jeher wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie, die neuen Module für den Mobilservice an Pkw-/LLkw- und Lkw-/EM-/AS-Reifen trügen zur Kostenreduktion und vielseitigerer Einsetzbarkeit bei, erläuterte Bänex-Geschäftsführer Erik Bänecke im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG anlässlich des RTC-Sommerfestes.
Von den modularen mobilen Bänex-Montagesystemen – die im Übrigen selbst entwickelt und gemeinsam mit einem regionalen Partner gebaut werden – könnten letzten Endes auch die Partner aus der RTC-Kooperation profitieren, ist sich Erik Bänecke sicher: Kein Partner müsse mehr ein Geschäft ausschlagen. Bänex fährt im Umkreis von 250 Kilometern um Königsborn bei Magdeburg und kann den Service mitunter auch im unbeschrifteten Fahrzeug anbieten. Wie Erik Bänecke betont, sei die Serviceleistung die, über die ein qualitätsorientierter Reifenfachhändler sich vom Wettbewerb positiv absetzen könne, und niemals über die Preisleistung. Wie der Bänex-Geschäftsführer bei früherer Gelegenheit erläuterte, habe man mit der Einführung der modularen mobilen Montagesysteme den eigenen Dienstleistungsanteil um 13 Prozent steigern können.
Entscheidungen miteinander
Der RTC-Beirat sei unter der Leitung von Uwe Rühle (Reifen Rühle, Dresden) bei allen Entscheidungen stets eng mit eingebunden, betont Geschäftsführer Andreas Nötzel weiter. Man finde in der Regel immer einen Kompromiss, mit dem alle Gesellschafter zufrieden seien, und müsse eben nicht mit Mehrheitsentscheidungen leben. Dies sei auch Ausdruck einer gewissen Homogenität der Gesellschafter innerhalb der RTC, die das Miteinander unter den Gesellschaftern ebenfalls als besonders harmonisch erscheinen lasse. arno.borchers@reifenpresse.de
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