IPF, DIK und Conti erforschen gemeinsam Reifenverschleiß/-abrieb
Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten sogenannten Transferprojektes kooperieren das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF), das Deutsche Institut für Kautschuktechnologie e.V. (DIK) in Hannover sowie der Reifenhersteller Continental, um Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung für neue Produktentwicklungen in der Reifenindustrie nutzbar zu machen. Konkret geht es dabei um den Verschleiß bzw. den Abrieb von Reifen.
Dem vorangegangen waren Untersuchungen von IPF und DIK gemeinsam mit vier weiteren Forschungseinrichtungen in der DFG-Forschergruppe „Bruchmechanik und Statistische Mechanik von verstärkten Elastomerblends“, wo es um grundlegende Zusammenhänge zu Bruch- und Versagensmechanismen bei elastomeren Werkstoffen ging. „Wie ein Riss in einem Material entsteht, vor allem aber in welcher Weise und in welcher Geschwindigkeit er sich ausbreitet, bevor es schließlich zu einem größeren Schaden bzw. kompletten Materialversagen kommt, wird bei Gummi- und Elastomerwerkstoffen von zahlreichen Einflüssen bestimmt. Die Zusammenarbeit von sechs Partnern mit unterschiedlichen Expertisen erlaubte es, erstmals dem komplexen Geschehen im Detail auf die Spur zu kommen“, erklärt Prof. Dr. Gert Heinrich vom IPF.
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse seien für Anwendungen wie Autoreifen von hohem Interesse – insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsaspekte. Sie werden zudem als Grundlage für eine weitere Optimierung der Materialeigenschaften gesehen. „Vor allem in Bezug auf Abrieb und Verschleiß, wichtige Reifeneigenschaften, denen in den letzten Jahren seitens Forschung und Entwicklung allgemein deutlich weniger Beachtung geschenkt worden war als den seit November 2012 im EU-Reifenlabel auszuweisenden Kennwerten Rollwiderstand, Nasshaftung und externem Rollgeräusch“, so Heinrich weiter. Aufbauend auf der bisherigen Arbeit sollen im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Transferprojektes nun Prüfmethoden und Modellierungsverfahren in die industrielle Praxis überführt und für deren Bedürfnisse weiterentwickelt werden. Continental verspricht sich davon offenbar ein innovatives Konzept, das für Produktentwicklungen verwendet werden kann. cm
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