TWS eröffnet Logistikzentrum speziell für den Kunden Nacco

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In Mönchengladbach hat Trelleborg Wheel Systems (TWS) vor Kurzem nun auch offiziell ein Logistikzentrum eingeweiht, von dem aus der Kunde Nacco Material Handling Just in time mit Industriereifen des Herstellers versorgt wird.

Denn im nur rund 100 Kilometer von Mönchengladbach entfernten Standort im niederländischen Nijmegen fertigt die Gruppe unter den Markennamen Hyster, Yale und Utilev Gabel- bzw. Greifstapler. „Fertigen“ ist dabei streng genommen gar nicht die richtige Bezeichnung, nach den Worten des Werksmanagers Wim van Dam trifft stattdessen „montieren“ den Kern: Nacco selbst stellt keine einzige Komponente der Fahrzeuge her, sondern setzt letztendlich „nur“ alle Zulieferteile zusammen. „Insofern sind wir natürlich vollkommen von unseren Zulieferern abhängig bzw. davon, dass zur richtigen Zeit beispielsweise die richtigen Reifen bei uns im Werk sind“, erklärt der Nacco-Manager. Zumal man keine Maschinen „auf Vorrat“ baue, sondern immer genau so viele und in der Ausführung wie zuvor vom Kunden geordert: Laut van Dam werden jeden Tag zehn Fahrzeuge montiert. Wie Andreas Karnein von der Trelleborg Wheel Systems Deutschland GmbH erklärt, ist dies gleichbedeutend damit, dass täglich 60 Reifen – sechs pro Maschine, jeweils vier für vorne und zwei für hinten – benötigt werden.

Und genau an dieser Stelle kommt TWS bzw. dessen 100-prozentige Tochter Interfit Industriereifen und Service GmbH (Willich) ins Spiel. Denn die Niederländer werden über den neuen, erst seit wenigen Wochen in Betrieb befindlichen Außenposten Mönchengladbach mit eben jenen Reifen versorgt. Dabei aber nicht nur mit solchen von Trelleborg, sondern in Abhängigkeit von Dingen wie etwa Kundenwunsch oder Verfügbarkeit auch mit denen anderer Hersteller/Marken. „Unser neuer Standort ist der erste dieser Art unter dem Trelleborg-Dach“, erklärt Nicolas Nollé, Director Global OEM der Business Unit Industrial Tires bei TWS. Aber er macht kein Hehl daraus, dass dieses Konzept durchaus Schule machen könnte bei der Zusammenarbeit mit anderen Kunden bzw. deren Versorgung mit Reifen. TWS sieht dies als Schritt, der über die bloße Herstellung von Reifen hinausgeht. Wie sich auch in dem neuen Slogan „Going further“ widerspiegelt, will das Unternehmen noch stärker als bisher in die Rolle als Servicedienstleister für seine Kunden hineinwachsen. Schließlich kämen mittlerweile auch aus Fernost teils gute Reifen, sodass man sich bis zu einem gewissen Grad diesbezüglich schon mit einem zunehmenden Wettbewerb konfrontiert sehe, so Nollé auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG.

„Produkte herstellen kann jeder. Wir wollen uns über den Service differenzieren. Wir bieten unseren OEM-Kunden damit einen Mehrwert“, erklärt er. So kreiere man im Falle Nacco zum Beispiel Effizienz für die Niederländer. Gabel-/Greifstapler gehörten mit zu den wichtigsten Maschinen auf der Welt, und TWS sorge dafür, dass der Fahrzeughersteller das machen kann, was seine Kunden von ihm erwarten: Die georderten Maschinen zum benötigten Zeitpunkt liefern. Damit in Sachen Bereifung alles reibungslos klappt, arbeiten beide Seiten eng zusammen und haben beispielsweise ein gemeinsames Qualitätsmanagementsystem etabliert. Außerdem wird TWS bzw. Interfit einmal wöchentlich eine Liste mit der Nacco-Produktionsplanung zur Verfügung gestellt, auf deren Basis die fünf Mitarbeiter in der rund 2.400 Quadratmeter Fläche messenden Lager-/Logistikhalle die richtigen Rad-Reifen-Kombinationen vorbereiten/montieren. „Verladen in entsprechenden Gitterboxen, gehen tagtäglich ein bis zwei Lkw-Lieferungen in Richtung Nijmegen raus“, erklärt Karnein, der laut Nollé nicht nur das „Projekt Mönchengladbach“ maßgeblich mit vorangetrieben hat, sondern auch die Integration des rund um die Jahreswende 2010/2011 Opens external link in new windowübernommenen Industriereifenanbieters Watts. christian.marx@reifenpresse.de

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