Tests erfolgreich – Pirellis „Cyber Fleet“ ab Anfang 2013 in Europa erhältlich
Pirellis sogenanntes „Cyber-Fleet“-System für Nutzfahrzeugreifen beruht auf einem im Reifen untergebrachten Sensor, der über ein Telematiksystem Fahrer und Flottenmanager Daten zum Zustand des Reifens wie unter anderem den Fülldruck sowie seines Standortes übermittelt. Hatte man schon im Herbst verlautbaren lassen, es noch bis zur Jahreswende weiter testen und danach in Europa auf den Markt bringen zu wollen, so wird dies von dem italienischen Reifenhersteller nach entsprechend erfolgreichen letzten Tests in Brasilien nun noch einmal bestätigt. Allein in dem südamerikanischen Land sollen rund vier Millionen Kilometer im Rahmen des Testprogramms abgespult worden sein, das geleichzeitig auch auf Deutschlands und Europas Straßen absolviert wurde.
„Die im Testprogramm in den vergangenen Monaten gesammelten Daten bestätigen, dass das System sehr konstant und zuverlässig arbeitet. Insgesamt wurden rund sieben Millionen Kilometer mit den neuen Sensoren gefahren. Der Entwicklungsprozess fand in Deutschland, Schweden, Italien und Brasilien statt. 28 Fahrzeuge mit 176 Sensoren wurden dazu eingesetzt. In Südamerika testeten 13 Fahrzeuge mit 78 Sensoren auf den unterschiedlichsten Straßen“, sagt Pirelli. Bei allen Fahrten soll sich gezeigt haben, dass „Cyber Fleet“ zu Kostensenkungen durch einen geringeren Spritverbrauch und eine längere Haltbarkeit der Reifen führt. Der Reifenhersteller spricht in diesem Zusammenhang von etwa 1.000 Euro pro Jahr. „Dank der automatischen Echtzeitüberwachung des Reifendrucks und der Reifentemperatur verringern sich außerdem die Kohlendioxidemissionen. Darüber hinaus steigert sich die Verkehrssicherheit der mit ‚Cyber Fleet’ ausgerüsteten Fahrzeuge“, versprechen die Italiener.
Wie in Europa seien auch die in Brasilien durchgeführten Tests sehr aufschlussreich gewesen, heißt es weiter. Denn es wurde dabei festgestellt, dass viele Reifen mit zu wenig Luftdruck versorgt waren: Bei der Hälfte soll der Wert fast zehn Prozent unter dem empfohlenen Druck gelegen haben. „Die Folgen: ein erhöhter Spritverbrauch und ein verkürztes Reifenleben. Denn der korrekte Luftdruck spielt eine Schlüsselrolle bei der Leistungsfähigkeit eines Reifens“, unterstreicht das Unternehmen den Nutzen des von ihm entwickelten Systems. Wer sich nicht an den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck hält, müsse mit erhöhtem Rollwiderstand, ungleichem Abrieb, reduzierter Kontrolle über das Fahrzeug und längeren Bremswegen rechnen. All dies wirke sich negativ auf den Spritverbrauch, die Lebenszeit eines Reifens und die Verkehrssicherheit aus.
In Europa wird Pirellis „Cyber Fleet“ demnach ab Anfang 2013 erhältlich sein, nachdem es nun erst einmal in Brasilien präsentiert wurde. In dem südamerikanischen Land werden Unternehmensangaben zufolge landesweit bereits 30 Flotten mit diesem System ausgerüstet, das in einer statischen und einer dynamischen Version auf den Markt kommt. Bei der dynamischen Variante erlaubt die volle Integration aller telematischen Systeme eine Echtzeitüberwachung. Die Daten werden dabei von Sensoren geliefert, die im Inneren eines jeden Reifens angebracht sind. Jede Unregelmäßigkeit wird sofort erkannt und sowohl dem Fahrer als auch dem Flottenmanager gemeldet. Darüber hinaus können dank der Track&Trace-Funktion Informationen über jeden einzelnen Reifen gesammelten werden, zum Beispiel die zurückgelegten Kilometer und die gefahrene Geschwindigkeit. Bei der statischen Version speichert das System alle Daten der Sensoren. Bei Bedarf werden diese Informationen zur weiteren Analyse und Archivierung abgerufen, wenn das Fahrzeug steht. cm
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